Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
Idee: Möglicherweise gehört einer dieser Schlüssel dazu.
Mitten auf der Falltür war nämlich der Umriss eines Sterns eingeschnitzt, genau in der Form des einen Schlüssels. Nina legte ihn darauf, aber die Falltür öffnete sich nicht. Sie versuchte es noch dreimal, doch es rührte sich nichts.
»Es muss noch etwas fehlen. Nur was?« Da fiel ihr ein, dass der Großvater ihr mit Sicherheit eine Spur hinterlassen hatte, die sie zur Lösung führen würde. Sie ging hinüber zu dem Experimentiertisch, nahm das große Buch und begann darin zu blättern. Zu ihrer Überraschung stellte sie fest, dass die Seiten völlig weiß waren.
Ja, weiß! Nicht ein Wort! Nur auf der ersten Seite war etwas zu erkennen. Genauer betrachtet schien die Seite nicht einmal aus Papier zu bestehen, sondern eine flüssige Oberfläche in einer unbestimmten Farbe zu haben.
Auf einmal tauchte dort etwas Geschriebenes auf und es ertönte eine tiefe Stimme aus dem Nichts:
Herzlich willkommen, Nina,
ich bin das Buch des Magischen Universums
und werde dich auf deiner Reise begleiten.
Du wirst viele Abenteuer erleben.
Nina erschrak und machte einen Satz nach hinten. Sie schloss die Augen, öffnete sie dann wieder und schaute skeptisch auf das magische dicke Buch.
»Du bist ein sprechendes Buch? Aber bei allen Schokoladen der Welt, was geht denn hier vor?«, rief sie.
Das Buch und die Schrift rührten sich nicht, keine Stimme antwortete ihr. Mit gehörigem Respekt näherte sich Nina dem Buch noch einmal. In diesem Moment erschien wieder etwas Geschriebenes auf der Oberfläche und die Stimme sprach weiter:
Lege deine Hand mit dem Erdbeermal hier auf
und stelle deine Frage.
Nina war verängstigt und begeistert zugleich, vorsichtig streckte sie einen Finger aus und berührte das flüssige Blatt. Ihr Finger tauchte ein wie in Wasser, aber Nina konnte keinen Grund sehen, die Seite schien unendlich tief.
Zauberei! Nina war sicher, gerade Zeugin einer verblüffenden Zauberei zu werden.
Nun hatte sie gar keine Angst mehr, sondern war nur noch fasziniert und legte ihre ganze Hand auf das Buch. Feierlich stellte sie ihre erste Frage: »Buch, was ist Xorax?«
Das Buch leuchtete grünlich auf und gab nach wenigen Sekunden die Antwort:
Xorax gehört zur Alchimidia-Galaxie.
Es ist der Sechste Mond der Dritten Sonne des alchimidischen Systems.
Es ist zwei Milliarden Lichtjahre von der Erde entfernt.
Xorax befindet sich in dem Teil des Magischen Universums,
wo das Leben einst seinen Anfang nahm.
Der Sechste Mond ist smaragdgrün.
Das Hauptelement von Xorax ist das Licht.
Alle intelligenten Wesen sind aus Licht gemacht, ihre Häuser und alle anderen Gebäude sind aus verfestigtem Licht hergestellt.
Die Xoraxianer wohnen vor allem
in der Luft und haben menschliche Gestalt.
Man sieht von ihnen aber nur die Augen und den Mund.
Sie sind hochintelligente Wesen, friedliebend,
magisch, aber sie können den Sechsten Mond nicht verlassen.
Sie fliegen und bewegen sich von einem Ort zum anderen mit extrem hoher Geschwindigkeit. Aber sie können nicht auf anderen Planeten leben. Nur durch Magie und Alchimie können sie mit anderen Lebewesen des Universums, auch mit den Menschen, sprechen.
Das große Ziel der Xoraxianer ist,
das Böse im Universum zu besiegen,
und deshalb stehen sie in Kontakt mit den Guten Magiern,
wie zum Beispiel mit deinem Großvater Mischa.
Das Geschriebene verschwand so unvermittelt, wie es erschienen war. Nachdem das Buch gesprochen hatte, schloss es sich schnell wieder und ließ Nina aufgewühlt zurück.
Sie sah sich den schillernden Buchumschlag mit dem rätselhaften Vogelbild an und schüttelte den Kopf; Schweißtropfen liefen über ihr Gesicht.
»Eine magische Welt... Aber das ist ja wunderbar! Wie wird Opa Xorax wohl entdeckt haben? Unglaublich ... wirklich unglaublich«, murmelte Nina vor sich hin. Sie warf einen Blick auf die Weltraumkarte an der Wand und begriff, dass dieser kleine, rot markierte Punkt
darauf nichts anderes war als Xorax, der Sechste Mond. Genau jener Planet, den zu retten Opa Mischa ihr aufgetragen hatte! Sie fühlte sich angesichts dieser überwältigenden Neuigkeiten fast wie betäubt, aber sie konnte gar nicht anders, sie musste sich einfach freuen, das Werk ihres Großvaters fortzusetzen.
Sie begann zu verstehen, dass sie tatsächlich große Abenteuer erleben würde, wie sie es sich schon immer erträumt hatte.
Die Laboruhr zeigte bereits fünf Uhr, eine Minute und drei Sekunden. Es
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