Moony Witcher - Nina 01 und das Geheimnis der Lagunenstadt
»Wie mein Vorfahre es vorhergesehen hat, wurde ich mit dem Jambir getäuscht, und nun hat diese spitze Teufelsnadel auch noch den Taldom Lux beschädigt. Aber ich gebe nicht auf. Bitte, Xorax, gib mir die Kraft und das Licht, damit ich das Böse überwinden kann.«
In diesem Moment richtete Karkon den Pandemon Mortalis auf Nina und beschwor dessen Macht. Ein gleißender giftgrüner Lichtstrahl schoss gegen den Felsen, auf dem Nina saß, und nur mit viel Glück konnte sie gerade noch rechtzeitig den Kopf einziehen und den Funken ausweichen. Neben ihr zersprang der Stein in tausend kleine Splitter. Der Schreck darüber setzte unerwartete Energien in ihr frei, entschlossen zog sie noch einmal an der blauen Stahlnadel und riss sie aus dem Auge des Taldom Lux. Geschafft! Nina hob vom Boden ab und schwebte einige Meter über der Klippe. Sie aktivierte den Taldom Lux und der rosa Lichtblitz schlug mitten in den falschen Jambir von Karkon ein. Wutentbrannt starrte der Graf auf das beschädigte Medaillon, dann aber grinste er selbstgefällig, als er nach ein paar Handgriffen feststellte, dass es noch immer funktionierte. Er schwang seinen Mantel durch die Luft, erhob sich und flog über Ninas Kopf hinweg.
Ninas Freunde hielten sich unterdes hinter den Moais versteckt und beobachteten ängstlich den Kampf zwischen Nina und dem teuflischen Magier.
»Nimm das!« Karkon drehte dreimal an seinem Pandemon Mortalis und warf Nina eine lodernde Stichflamme entgegen, die sie an der Seite streifte.
Nina schrie vor Schmerz auf, ihre Haut brannte und der Stern auf ihrer Hand wurde immer größer und dunkler. Verzweifelt drückte sie zwei weitere Male auf die Gugi-Augen ihres Zauberstabs. Aus dem Schnabel des Taldom Lux schossen zwei Blitze, die Karkon mitten ins Gesicht trafen. Der Magier fluchte, geriet ins Schwanken und fiel taumelnd zu Boden. Der Pandemon Mortalis glitt ihm dabei aus den Händen. Nina hielt sich ihre schmerzende Wunde und rief so laut sie konnte: »Gugi, Gugi, hilf uns! Komm bitte schnell her und rette uns!« Sie hoffte, dass der Vogel, der am anderen Ende der Insel geblieben war, ihren Hilferuf hören konnte.
Aus dem Augenwinkel erkannte Nina zu ihrem Entsetzen, dass Karkon dabei war, sich wieder aufzurichten. Den Jambir steckte er in seinen Mantel und griff gerade nach seinem Zauberschwert, doch Nina war schneller. Sie feuerte drei rosa leuchtende Lichtblitze auf ihn ab, sodass er seine Beine nicht mehr bewegen konnte.
In Karkons Blick loderten Hass und Wut. Er stieß einen gellenden Schrei aus und schoss mit dem Pandemon auf Nina. Acht giftige Eisenpfeile rasten auf sie zu.
Sieben von ihnen konnte sie gerade noch ausweichen, aber der achte traf sie an ihrer linken Schulter. Der brennende Schmerz trieb ihr die Tränen in die Augen. Nina atmete tief ein und feuerte einen letzten Schuss mit dem Taldom Lux ab, bevor sie geschwächt durch die Luft taumelte.
Ihre Freunde wollten gerade zu ihr eilen, als Fiore erleichtert rief: »Der Gugi, schaut doch, da kommt der Gugi!«
Er hatte Ninas Hilferuf tatsächlich gehört und kam angeflogen, um sie zu retten. Sobald der große Vogel die Freunde entdeckt hatte, legte er seine goldenen Flügel an und raste im Sturzflug in Richtung Erde, wobei er Karkon Ca d’Oro, der immer noch wie versteinert dastand, umriss.
Von der plötzlichen Attacke des seltsamen Tiers in die Enge getrieben, holte der böse Graf den Jambir aus seiner Manteltasche. Er strich sich über den Kopf und sprach die magischen Worte: »Aus der Vergangenheit will ich zurückkehren und mein Leben will ich retten.«
Ein Knall, Rauch stieg auf, und auf dem eisbedeckten Boden blieb nur ein purpurfarbener Mantel zurück, der sich langsam in eine Wasserpfütze verwandelte. Von Karkon war nichts mehr zu sehen ...
Nina schwebte noch immer in der Luft und ihre verletzte Schulter pochte vor Schmerzen. Erleichtert sah sie dabei zu, wie Karkon verschwand. Dann fiel sie zu Boden. Ihre Freunde rannten sofort zu ihr.
»Zieht mir den Giftpfeil aus der Schulter, bitte, macht schnell!«, sagte Nina mit dünner Stimme.
Cesco und Roxy fassten das Pfeilende mit beiden Händen und versuchten, den gefährlichen Pfeil mit einem Ruck herauszuziehen. Doch der Gugi verscheuchte sie energisch. Mit seinem Schnabel zupfte er vorsichtig den Pfeil heraus, schlug dann mit seinen riesigen Flügeln und wirbelte damit ein goldenes Puder auf, das sich zwischen seinen Federn gesammelt haben musste. Der Goldstaub legte sich auf Ninas
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