Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

MoR 05 - Rubikon

Titel: MoR 05 - Rubikon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Colleen McCullough
Vom Netzwerk:
schaffen, das verspreche ich euch.«
    »Ich komme mit dir!« sagte Trebonius schnell.
    »Ich auch!« fiel Decimus Brutus ein.
    »Ich danke euch, aber vorher müssen wir noch mit Massilia und den spanischen Provinzen fertigwerden.«
    »Und mit Pompeius!« warf Trebonius ein.
    »Eins nach dem anderen«, sagte Caesar. »Zuerst schlage ich Pompeius im Westen. Dadurch verliert er seine erste Einnahmequelle.«

    Das gut befestigte Massilia, verstärkt durch Ahenobarbus’ Soldaten und Schiffe, konnte Caesars Belagerung auf der Landseite leicht standhalten, denn es beherrschte immer noch das Meer. Seine Getreidespeicher waren voll, und verderbliche Lebensmittel wurden auf dem Seeweg geliefert. Außerdem waren die anderen griechischen Kolonien entlang der Küste von der Aussichtslosigkeit der Belagerung so überzeugt, daß auch sie der Stadt mit verschiedenen Gütern zu Hilfe kamen.
    »Warum glaubt eigentlich keiner von denen, daß ich einen müden Feldherrn wie Pompeius schlagen kann?« fragte Caesar Trebonius Ende Mai.
    »Die Griechen konnten Feldherrn noch nie richtig einschätzen«, erwiderte dieser. »Sie kennen dich nicht, Pompeius aber ist eine lebende Legende. Er hat die Meere von Piraten gesäubert. Das hat sich damals überall herumgesprochen.«
    »Aber Gallia Comata ist auch nicht sehr weit weg, und das habe ich erobert.«
    »Sie sind eben Griechen, Caesar. Die Griechen haben nie gegen Barbaren Krieg geführt; sie haben sich immer an der Küste niedergelassen und das barbarische Hinterland gemieden, am Schwarzen Meer genauso wie am Mittelmeer.«
    »Dann werden sie jetzt eben sehen, daß sie auf der falschen Seite stehen!« erklärte Caesar aufgebracht. »Ich breche morgen nach Narbo auf. Decimus müßte mit einer Flotte hierher unterwegs sein. Er hat das Kommando über die Flotte, aber du hast das Oberkommando. Setze der Stadt hart zu und schone sie nicht! Massilia muß erniedrigt werden.«
    »Wie viele Legionen habe ich?«
    »Ich lasse die Zwölfte und die Dreizehnte hier. Von Mamurra weiß ich, daß es eine neue Sechste mit Rekruten aus Gallia Cisalpina gibt. Ich habe ihm befohlen, sie dir zu schicken. Bilde die Rekruten gut aus und verschaffe ihnen möglichst erste Kampferfahrung! Besser, sie kämpfen zuerst gegen Griechen und nicht gegen Römer. Obwohl das eigentlich einer meiner großen Vorteile in diesem Krieg ist.«
    »Was?« fragte Trebonius verwirrt.
    »Meine Soldaten sind aus Gallia Cisalpina, und die meisten kommen sogar von jenseits des Padus. Pompeius’ Soldaten kommen dagegen aus Italia, außer den Legionären der Fünfzehnten. Die italischen Soldaten sehen auf die Gallier herab, die Gallier aber hassen die italischen Soldaten. Da gibt es keine Bruderliebe.«

    Lucius Caesar fühlte sich in Narbo inzwischen wie zu Hause. Sein Vetter Gaius mußte bei seinem Eintreffen an der Spitze von vier Legionen — der Neunten, seiner geliebten Zehnten, der Achten und der Elften — feststellen, daß der Statthalter drei Frauen hatte, mehrere hervorragende Köche und die Zuneigung aller Narbonenser.
    »Sind meine Reiter angekommen?« fragte Caesar. Er aß mit großem Appetit. »Ich habe ganz vergessen, wie schmackhaft die Narbonenser Meeräschen sind!«
    »Tja«, sagte Lucius Caesar zufrieden, »ich habe sie gallisch zubereiten lassen — in Butter gebraten, statt in Öl. Öl ist zu kräftig. Die Butter kommt von den Venetern.«
    »Du bist ein richtiger Feinschmecker geworden!«
    »Aber nicht dick.«
    »Das scheint in der Familie zu liegen. Was ist jetzt mit den Reitern?«
    »Alle dreitausend, die du namentlich benannt hast, sind hier, Gaius. Sie lagern auf Weideland südlich von Narbo, an der Mündung des Ruscino. Das liegt praktisch auf deinem Weg.«
    »Und Fabius ist in Ilerda?«
    »Ja, mit der Siebten und der Vierzehnten. Ich habe ihm zur Überquerung der Pyrenäen ein paar tausend Mann der Narbonenser Miliz geschickt. Wenn du bei ihm bist, schicke sie wieder zurück — sie sind gut und loyal, aber keine römischen Bürger.«
    »Stehen ihm Afranius und Petreius immer noch gegenüber?«
    »Ja, am anderen Ufer des Sicoris. Sie haben fünf Legionen, die beiden anderen sind immer noch mit Varro in Hispania Ulterior.« Lucius Caesar grinste. »Varro glaubt nicht so fest wie die anderen, daß du verlieren wirst, und hält sich entsprechend zurück. Er hat es sich den Winter über mit seinen Legionen in Corduba gemütlich gemacht.«
    »Das ist weit von Ilerda weg.«
    »Richtig. Du hast es also nur mit den fünf

Weitere Kostenlose Bücher