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Mord im Dirnenhaus

Mord im Dirnenhaus

Titel: Mord im Dirnenhaus Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Petra Schier
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zweier Mordfälle, und …»
    «Mordfälle?», echote Neklas und drehte sich wieder zu Adelina um.
    Sie hob jedoch nur hilflos die Schultern. «Ich erkläre es dir später. Herr Reese, ich denke, es ist besser, wir verabschieden uns nun. Es ist spät, und wir sollten unser Gespräch ein andermal fortführen.»
    Reese nickte zustimmend, wandte sich dann jedoch erneut an den Medicus. «Ich entschuldige mich noch einmal. Frau Adelina wird Euch sicher alles in Ruhe erzählen.»
    Adelina zupfte Neklas vorsichtig am Ärmel, und er wandte sich mit einem zustimmenden Nicken der Tür zu. «Also gut. Gehen wir.»
    Adelina folgte ihm, dann fiel ihr jedoch noch etwasein, und sie wandte sich noch einmal um. «Herr Reese, wenn das Gift in dem Konfekt war, wie kommt es dann, dass auch Keppeler vergiftet wurde?»
    Reese verzog gequält das Gesicht. «Es sieht momentan so aus, als habe es sich dabei um ein Versehen gehandelt. Die Hübschlerin, die er befragt hat, Alwina hieß sie wohl, hat angeblich dieser Elsbeth das Konfekt gestohlen und es Keppeler angeboten. Und er war so dumm, es anzunehmen. Das würde auch erklären, weshalb sie selbst davon gegessen hat. Es scheint, als wusste sie nicht, dass es vergiftet war.»
    «Wie auch?»
    «Es gibt auch noch die Möglichkeit, dass es sich um eine größere Verschwörung gegen den Rat handelt.»
    Adelina hob spöttisch die Augenbrauen. «Eine Verschwörung im Dirnenhaus?» Kopfschüttelnd wandte sie sich ab und folgte Neklas nach draußen.
    Den kurzen Weg bis nach Hause legten Adelina und Neklas schweigend zurück. Erst als sie vor der Haustür stehen blieben, sah Neklas ihr wieder ins Gesicht. Sie verzog die Lippen zu einem kläglichen Lächeln. «Willkommen daheim.»
    Er hob die rechte Hand und legte sie mit ernster Miene an ihre Wange. «Du hast mich zu Tode erschreckt.»
    «Ich weiß.» Plötzlich begann ihr Herz zu hämmern. Sie legte vorsichtig ihre Hand auf die seine. «Ich bin so froh, dass du wieder hier bist.»
    Er sah sie einen Moment lang fast überrascht an, dann zog er sie mit einem leisen Lachen in seine Arme. «Und ich erst, Adelina. Und ich erst.»
    Adelina presste ihr Gesicht an seine Schulter und atmete tief seinen Geruch ein.
    In diesem Moment flog die Haustür auf, und ein aufgeregterVitus kam herausgesprungen. «Lina! Lina ist da und Neklas!», brüllte er über die Schulter. Franziska, die ihm auf dem Fuß gefolgt war, hielt sich lachend die Ohren zu. «Das sehe ich, Vitus. Welch ein Glück, Herrin, dass Ihr wieder da seid! Wir haben uns schreckliche Sorgen gemacht.»
    Adelina löste sich zögernd aus Neklas’ Umarmung. «Dazu bestand kein Grund. Es hat nur ein Missverständnis gegeben, das ist alles. Letztendlich war dieser Tilmann Greverode dafür verantwortlich, dass ich so lange warten musste.»
    «Greverode?» Franziska zog angewidert die Nase kraus. «Ich wusste es doch. Seit er Euch damals regelrecht entführt hat …»
    «Franziska!» Adelina schüttelte mit einem Blick auf Vitus warnend den Kopf und wies auf die Haustür. «Lasst uns hineingehen. Hat Magda uns noch etwas vom Abendessen warmgestellt?»
    «Ich habe bereits aufgedeckt», kam Magdas Stimme von drinnen. «Wir waren so in Sorge, dass wir auch noch nicht gegessen haben. Außer Vitus natürlich. Der Junge kann immer essen.» Lachend gab Magda dem Jungen einen Klaps auf den Arm, als er, noch immer aufgeregt zappelnd, an ihr vorbei in die Küche rannte.
    Adelina folgte ihrem Bruder, und gerade, als Neklas die Haustür schließen wollte, kam Ludowig hereingepoltert. «Ich habe das Pferd und den Maulesel in den Stall gebracht, Herr, und ihnen frisches Futter und Wasser gegeben. Und Euer Gepäck hab ich hochgetragen. Das Mädchen sitzt in der Küche.»
    «Mädchen?» Adelina blieb wie angewurzelt stehen und drehte sich zu Neklas um. «Was für ein Mädchen?»
    Neklas verzog schuldbewusst das Gesicht und grinste schief, antwortete jedoch nicht. Adelina runzelte argwöhnisch die Stirn und war mit wenigen Schritten in der Küche. Sie stieß die Tür auf und starrte dann verblüfft auf ein etwa achtjähriges Mädchen mit schwarzen Löckchen, dessen Reisekleid arg verstaubt war. Die Kleine kauerte am Küchentisch und spielte mit einem von Vitus’ Holzfigürchen herum. Das Mädchen hob den Kopf und lächelte schüchtern, schien jedoch gleichzeitig hinter dem großen Küchentisch zu schrumpfen, als sie Adelinas strenge und ein wenig entsetzte Miene sah.
    «Wer ist das?» Adelina wandte sich wieder um. Neklas

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