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Mord in Oxford

Mord in Oxford

Titel: Mord in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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tatsächlich ihre rote Daunenjacke und schützte die nagelneue trendy Frisur mit der geblümten Mütze. (So drückte sich Sophie zwar nicht aus, aber mit diesen Worten beschrieb Kate Camilla später die Situation.)
    Sophies sonst fahles Gesicht war rot vor Erregung, und ihre Augen tränten nach dem Lauf in der kalten Luft. Ihr Haar klebte am Schädel; trotzdem half sie begeistert dabei, die Perücke auf Roses Kopf zu befestigen und sie mit der zweiten Wollmütze zu schmücken.
    »Genau so«, sagte Penny, während Barbara noch an ein paar Strähnen der blonden Perücke herumzupfte. »Und jetzt noch knallroter Lippenstift, Rose.«
    »Steh gerade und drück die Brust raus«, riet Gavin.
    Es stimmt, dachte Kate, die Rose aus halb geschlossenen Augen musterte, sie sieht Lynda wirklich verflixt ähnlich, wenn man nicht ganz genau hinschaut. Und in dem Sturm, der dort draußen tobte, würde wahrscheinlich kein Mensch genau hinsehen, selbst wenn alle Straßenlaternen funktionierten. Aber das taten sie nicht, wie sie bei ihrer Runde festgestellt hatte.
    »Es muss sein, oder?«, jammerte Rose. »Ich glaube, ich sollte mir die ganze Zeit vor Augen halten, was ich mit Omas Geld tun will, damit ich das durchhalte. Zähne zusammenbeißen und durch, dann wird es schon gehen. Vor allem sehe ich Theo nicht und muss auch nicht mit ihm sprechen.«
    »Wir können dir zwar nicht garantieren, dass es in deinem Leben nie wieder Probleme geben wird«, versuchte Kate zu trösten, »aber wenn du jetzt durchhältst, dann ist die Lösung für ein paar ganz wichtige Dinge ziemlich nah.«
    »Nun mach schon, Rose«, sagte Penny, als Rose auf der Schwelle noch einmal zögerte. »Alles ist in bester Ordnung. Du siehst wirklich aus wie Lynda. Lynda und Theo sind weg und haben einen langen Abend beim Inder vor sich. Du hast die Haustürschlüssel. Hast du auch eine Tüte, um die Dosen reinzutun?«
    »Die passen in meine Taschen«, antwortete Rose und bewegte die behandschuhten Hände in den Taschen des roten Daunenanoraks. »Unter den Fäustlingen habe ich ein paar dünne Plastikhandschuhe an, damit ich keine Fingerabdrücke hinterlasse.«
    »Allmählich entwickelst du eine echt kriminelle Mentalität«, erklärte Penny ohne den geringsten Anflug von Ironie.
    »Letzte Woche haben sie darüber etwas im Fernsehen gezeigt«, sagte Rose.
    Mit einiger Mühe brachten sie Rose schließlich dazu, den Schutz der Diele zu verlassen. Unter den Blicken der Gruppenmitglieder verschwand sie im Dunkel der stürmischen Nacht.
    »Sie sieht aus wie ein Einbrecher«, kommentierte Barbara Roses zögernden, unsicheren Abgang.
    »Wir haben keine Zeit zu verlieren«, sagte Penny und drehte die Kassette um. »Sollen wir die Oberschenkel wiederholen? Oder lieber die Bauchübungen?«
    »Also ich persönlich hätte am liebsten einen großen Gin Tonic, während wir auf Rose warten«, erklärte Kate.
    »Sei nicht so unkooperativ«, sagte Camilla. »Ständig schimpfst du, dass das Schreiben dir die Figur verdirbt. Du solltest also dankbar sein, wenn dir Gelegenheit zu ein wenig Gymnastik geboten wird.«
    »Bin ich aber nicht. Ich finde es einfach grässlich.«
    »Camilla, du bist dran mit deiner Runde um den Block«, mahnte Penny.
    »Wir wissen aber doch, dass sie ins Restaurant gegangen sind«, protestierte Kate.
    »Das Haus muss im Auge behalten werden, falls etwas Unvorhergesehenes passiert. Gavin, du bist zwei Minuten nach ihr dran. Wisst ihr, als ich die erste Runde gelaufen bin, habe ich Lynda aus dem Haus gehen sehen.«
    »Und warum hast du uns das nicht gesagt?«, wollte Camilla wissen.
    »Es schien mir nicht wichtig. Sie sauste nur über die Straße zu Yvonne und sofort anschließend wieder zurück.«
    »Ich wusste gar nicht, dass sie sich kennen«, sagte Camilla.
    »Jeder hier kennt Yvonne. Wahrscheinlich hat es wirklich keine Bedeutung«, beschwichtigte Kate. »Und wenn du wirklich nicht joggen gehen willst, Camilla, dann übernehme ich das gerne für dich.«
    Aber Camilla überließ Kate den martialischen Aerobic-Übungen und verschwand erneut. Kate hoffte inständig, dass ihre Mühe sich am nächsten Morgen wenigstens durch einen verringerten Hüftumfang auszahlen würde. Bis endlich, nach einer kleinen Ewigkeit voller Hüpfen, Beinschwingen und Armheben, die Haustür aufging und Rose zurückkehrte.
    »Hast du sie?«
    »Hier sind sie«, sagte Rose, zog einige kleine Emaille-Dosen aus der Tasche und stellte sie vorsichtig auf den Küchentisch.
    »Nicht aufhören«,

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