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Mord in Oxford

Mord in Oxford

Titel: Mord in Oxford Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Veronica Stallwood
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dich danach fragen sollte: Du erzählst ihr einfach, was wir bezüglich des Wettrennens beschlossen haben, nicht wahr?«
    Kate war bewusst, dass sie die falsche Antwort geben würde – egal, ob sie jetzt mit Ja oder mit Nein antwortete. Daher beschränkte sie sich auf ein freundliches »Tschüs, Gavin« und legte auf. Warum machte Gavin sich Sorgen? Welche Wahrheit könnte sie ans Tageslicht bringen? Sollte der Anruf etwa eine Drohung sein?
    Aber vielleicht war er ja auch wirklich nur in Sorge um das Club-Rennen gewesen. Er rechnete sich sicher eine Chance auf den Sieg aus. Mit Sicherheit hatte er inzwischen allein trainiert, mit seiner aufladbaren Batterielampe auf der Wollmütze, um auf jeden Fall schneller und fitter als die anderen Gruppenmitglieder zu sein. Nun ja, sie gönnte ihm seinen Spaß. Vielleicht sollte sie selbst vor dem Abendessen noch ihre Schuhe anziehen und eine Runde durch die ungemütliche Abenddämmerung rennen. Kate warf einen Blick auf den unfreundlich grauen Himmel und beschloss, dass es andererseits nicht unbedingt nötig war.
    Wieder klingelte das Telefon. Dieses Mal war es ihr Verleger. »Ich wollte nur mal kurz nachhören, welche Fortschritte das neue Buch macht, Süße«, säuselte er. »Sind die Recherchen gut gelaufen? Hätten Sie vielleicht einen ersten Entwurf für mich?«
    Hätte Kate wahrheitsgemäß geantwortet, hätte sie in beiden Fällen verneinen müssen. Aber sie redete sich heraus. Möglicherweise würde Elliot es sogar merken, denn er hörte vermutlich jeden Tag so viele Ausflüchte von Autoren, dass er ein wahrer Experte auf dem Gebiet der Notlügen sein musste. »Wäre schön, wenn ich spätestens im Juni etwas in der Hand hätte, was ich den Leuten zeigen kann, Süße«, sagte er. »Vielleicht eine Zusammenfassung. Ein, zwei Kapitel würden es auch schon tun. Aber richtige, gedruckte Wörter auf echtem Papier, bitte.«
    Sie versprach es ihm und legte erleichtert auf. Noch an diesem Abend wollte sie ihren PC anwerfen und richtig feste arbeiten. Es war wirklich allerhöchste Zeit, dass sie ihren Entwurf festlegte, dass sie eine Übersicht über die Kapitel erstellte und aufschrieb, was sie noch recherchieren musste. Andere Autoren hatten einen Fulltimejob und schafften es – wieso sollte also ihre kleine detektivische Nebenbeschäftigung sie hindern, ihr Buch innerhalb der vorgegebenen Zeit zu schreiben?

15. KAPITEL
    K
    ate rief Camilla als Erste an. »Morgen Früh um Viertel nach sechs bei mir«, sagte sie in einem Ton, der keine Widerrede duldete.
    »Um was geht es?«, wollte Camilla wissen.
    »Mir sind noch einige Sachen eingefallen, zu denen ich dir ein paar Fragen stellen wollte. Außerdem brauche ich Pennys Beobachtungsplan.«
    »Fiel der nicht in Barbaras Verantwortungsbereich?«
    »Egal. Ich will ihn haben. Wir müssen wissen, wer sich wann wo aufgehalten hat und wer von wem beobachtet werden konnte. Jede Nicht-Übereinstimmung sollte uns aufmerken lassen.«
    »Seit wann redest du von ›uns‹, Kate?«
    »Seit ich gemerkt habe, dass Detektiv spielen eine verdammt eintönige Sache ist.«
    »Und ich dachte, gerade das macht den Reiz aus: schäbige Straßen, die einsame Gestalt, die den Mörder über öde Kreuzungen quer durch die Stadt jagt …«
    »Hoffentlich kommst du nie auf die Idee, einen Krimi zu schreiben, Millie.«
    »Camilla. Ist dir noch irgendetwas zu der Tagesordnung des Gemeinderats eingefallen?«
    »Ich glaube, entweder hat Yvonne Gavin damit schon erpresst, oder sie hatte es vor. Für ihn wäre es eine Katastrophe gewesen: Druck von zwei Seiten.«
    »Hast du eine Ahnung, wer N. D. sein könnte?«, fragte Camilla.
    »Bis jetzt noch nicht.«
    »Mir ist da zwar etwas eingefallen, aber wenn du nichts dagegen hast, möchte ich es noch eine Weile für mich behalten.«
    »Mir scheint, Gavin hatte die meiste Gelegenheit, Yvonne eins über den Schädel zu geben und sich aus dem Staub zu machen.«
    »Wenn das so ist, warum hat er dann den Zettel mit dem Hinweis nicht mitgenommen?«
    »Vielleicht wurde er unterbrochen. Vielleicht wusste er auch nicht, wie methodisch Yvonne vorging.«
    »Da ist noch etwas«, warf Camilla ein. »Erinnerst du dich an das, was in Roses Küche stattfand?«
    »Wie könnte ich das vergessen?«
    »Meiner Meinung nach war Gavin einer von denen, die am eifrigsten nach Yvonnes Pfeife tanzten. Er war viel zu begeistert, als dass es noch natürlich wirkte.«
    »Da könntest du Recht haben. Aber da ist noch jemand, den wir beinahe

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