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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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junger Mann«, rief Charlie de Vance jetzt mit seiner zittrigen Stimme. Yvonne warf ihm einen bewundernden Blick zu und streichelte seinen Arm.
    Jerry öffnete schon den Mund, um patzig zu antworten, da sah er, dass ein Dutzend Augenpaare ihn feindselig anblickten. Mit zusammengepressten Lippen ließ er sich auf seinen Sitz zurückfallen.
    »Natürlich wollen Sie alle wissen, was los ist. Ich wünschte, ich könnte es Ihnen sagen, aber im Moment weiß ich leider kaum mehr als Sie. Sicher ist indessen, dass die Polizei Flora und Fiona wegen des Mordes an Millie Owens verhören wird.« Sie hob die Hand, um das einsetzende ungläubige Gemurmel zu stoppen. »Keine Sorge, Ihr Konsulat ist informiert. Es wird sich um den Fall kümmern, und WorldPal wird sicherstellen, dass sie jede Unterstützung erhalten, die sie benötigen.«
    Das mussten alle erst einmal verdauen, während der Bus in der Dunkelheit dem Nil entgegenfuhr.
    Dawn Kim wirkte besorgt. »Die armen alten Damen. Ich wusste, dass sie in Schwierigkeiten kommen, wenn sie allein umherreisen. Ich kann mir gar nicht vorstellen, was die Polizei von ihnen erfahren will. Die müssen sich ja zu Tode ängstigen.«
    »Ich bin sicher, dass ihnen nichts passiert«, sagte ihr Ehemann. »Und Mohamed ist doch bei ihnen, stimmt’s, Anni?«
    Anni nickte, ohne mit der Wimper zu zucken. »Ja, Mohamed ist gerade auf dem Weg zu ihnen.«
    Die Nachricht wirkte beruhigend. Zu wissen, dass Mohamed auf dem Weg ins Polizeigewahrsam war, freute vor allem Kyla und mich. Ich rieb meinen Hals, der immer noch schmerzte, und zog den Kragen höher. Ich hatte keine Lust, auf irgendwelche Fragen zu antworten.
    Anni fuhr fort: »Das Wichtigste ist jetzt, dass wir packen müssen und morgen um acht Uhr früh zum Abflug nach Kairo bereitstehen. Die Weckrufe sind bestellt.«
    Dann sprach sie über Einzelheiten des Fluges nach Hause, den wir am nächsten Tag antreten sollten. In kaum vierundzwanzig Stunden würden Kyla und ich in einer Maschine nach Frankfurt sitzen, und dann folgte nur noch der letzte Sprung in die Staaten.
    Kyla und ich blieben am Bus stehen, bis alle auf dem Weg zur Nile Lotus waren. Dann sprachen wir Anni an.
    »Was ist mit Alan?«, fragte ich.
    »Wenn alle sicher an Bord sind, fahre ich sofort ins Krankenhaus. Sie können gern mitkommen.«
    Ich warf Kyla einen Blick zu.
    »Mach mal«, sagte sie. »Ich erledige die Packerei für dich. Das kann ich jetzt sowieso besser.«
    Ich wollte zuerst widersprechen, aber dann wurde mir klar, dass sie wohl recht hatte. »Danke.«
    Das Krankenhaus war ein kleines und recht neues Gebäude am Rande der Stadt. Selbst zu dieser Stunde ging es dort sehr lebhaft zu. Mindestens ein Dutzend Männer standen oder saßen im Warteraum in verschiedenen Seelenzuständen von Langerweile bis zu sichtbarer Sorge. In einer Ecke sahen wir eine Frau mit einem weinenden Kind auf dem Schoß. Als wir eintraten, starrten uns alle an. Anni ging geradewegs zur Anmeldung. Krankenhäuser ähneln sich überall auf der Welt. Derselbe Geruch, die überforderten Angestellten, diese Kombination von Ungeduld und Sorge. Die Frau an der Anmeldung schien Anni erklären zu wollen, dass sie über Alan keinerlei Informationen herausgeben könne oder wolle. Anni lächelte ungerührt und redete höflich, aber schnell auf sie ein. Dann zuckte die Frau die Schultern, zog sich einen Stapel Papiere heran und suchte sein Blatt heraus. Wir fanden Alan in der Notaufnahme in einem Raum mit mehreren Männern. Das Bett, auf dem er lag, stand hinter einem weißen Vorhang. Er war sehr blass, und seine Wimpern hoben sich dunkel von der kreidebleichen Haut ab. Er hing an einem Tropf, und sein Kopf war verbunden. Irgendwie wirkte er sehr jung und verletzlich. Ich streichelte seine Hand, die auf dem Laken lag.
    Ein Arzt in weißem Kittel kam herbei. Zu meiner Überraschung war es ein junger Blonder mit vorstehenden Zähnen und einem Gesicht voller Sommersprossen. Er machte den Eindruck, als habe er noch nicht die Highschool absolviert, viel weniger ein Medizinstudium, aber er erwies sich als höchst kompetent. Und sein Akzent ließ sofort den Amerikaner erkennen.
    »Er hat Glück gehabt, so viel ist sicher. Noch etwas mehr Morphium, und er hätte tot sein können. Er erhält zur Zeit verschiedene Flüssigkeiten, um das Morphium aus seinem Körper zu spülen. Er muss sich jetzt gesund schlafen. Aufwachen wird er erst morgen früh.«
    »Und dann geht es ihm wieder gut?«
    »Durchaus. In ein bis zwei

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