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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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gut«, behauptete ich mit demselben Instinkt, der Menschen sagen lässt, sie hätten gar nicht geschlafen, wenn sie gerade aufwachen. Eigentlich wusste ich nicht, ob es mir wirklich gutging, aber vor allem wollte ich, dass man endlich aufhörte, über mich zu reden, als sei ich gar nicht da. Als ich die Hand an den Kopf legte, spürte ich zu meiner Überraschung Feuchtigkeit. Ich nahm die Hand herunter, und sie war blutig.
    »Was ist denn los? Bin ich die Treppe heruntergefallen?«
    Alan schaute düster drein. »Jemand hat Sie auf den Kopf geschlagen. Und Ihre Kette ist weg.«
    Ich fuhr mit der Hand an meinen Hals. Tatsächlich, das wunderschöne geheimnisvolle Schmuckstück war verschwunden.

Freitag, Königinnen und Karnak
     
    Sie verbringen den Vormittag in Deir el-Bahari, dem monumentalen Tempel von Königin Hatschepsut, Ägyptens einziger Pharaonin. Bei den beiden Memnon-Kolossen, die die Straße ins Tal der Könige und Königinnen bewachen, legen wir einen Fotostopp ein. Erleben Sie das große Finale Ihrer Besichtigungen im Niltal mit den überwältigenden Grabdenkmälern von Karnak, der größten Stadt des alten Ägyptens. Wenn Sie an den Säulen des kolossalen Tempels von Amun-Re vorübergehen und die Sphinx-Allee durchschreiten, werden Sie sich wie auf einer Zeitreise fühlen.
    Flyer von WorldPal
     

13. KAPITEL
     
    KOPFSCHMERZEN UND HATSCHEPSUT
     
    An den Rest des Abends und einen Teil des nächsten Morgens kann ich mich nicht recht erinnern. Die Schiffsbesatzung ließ bereits früh am Morgen einen weiteren Arzt kommen, der mich untersuchen sollte, mich in Wirklichkeit aber nur weckte und sicherstellen wollte, dass ich keine Anzeige erstattete.
    Kyla, die ich zum ersten Mal in Jeans und T-Shirt sah, ging mit dem Arzt hinaus und kam ein par Minuten später mit einem Tablett voller Brötchen, Obst, Kaffee und Fruchtsaft zurück. Ich schaute sie dankbar an.
    »Wow, Zimmerservice. Ich sollte öfter eins auf den Kopf kriegen.«
    Sie prustete empört. »Da gibt es einfachere Möglichkeiten, im Bett zu frühstücken. Zum Beispiel, zum Telefon zu greifen.«
    »Ja, aber dann müsste ich Trinkgeld geben. So bekomme ich es viel günstiger.«
    »Jetzt mal ernsthaft, wie geht es dir?«
    Ich hörte einen Moment auf zu kauen und dachte mit vollem Mund nach.
    »Wenn man von den Kopfschmerzen absieht, ganz gut. Was ist hier eigentlich los?«
    »Alle reden nur noch über dich. Die überwiegende Meinung lautet, während des Tages hätte sich ein Dieb auf das Schiff geschlichen und auf eine Chance gewartet, etwas Wertvolles zu stehlen. Danach muss er lautlos ins Wasser geglitten und an Land geschwommen sein, denn man hat keinen Fremden gefunden, und die Wachen in der Lobby behaupten, keiner hätte das Schiff verlassen.«
    »Die fragen doch aber alle paar Minuten nach der Bordkarte. Ein Fremder kann also nicht an Bord gekommen sein.«
    Kyla nickte. »Das muss ein Besatzungsmitglied oder ein Passagier getan haben. Und du hast gar nichts gesehen?«
    Ich schüttelte den Kopf, was mir sofort leidtat. »Nicht wirklich. Ich denke, der Täter muss im Schatten hinter dem Souvenirshop gelauert haben. Damit scheidet zumindest Alan aus.«
    »Alan? Spinnst du? Der war völlig außer sich.«
    »Wer hat mich gefunden?«, fragte ich sie.
    »Er. Er hat Krach geschlagen und die ersten Anweisungen gegeben. Er hat verlangt, dass die Besatzung einen Arzt ruft und das Schiff durchsucht. Dabei ist er nicht von deiner Seite gewichen. Er war ...« Sie stockte und suchte nach dem richtigen Wort. »Er war total verstört. Ich glaube, er mag dich wirklich.«
    Ich hätte ihr so gern geglaubt. »Er war der Erste vor Ort. Vielleicht war er aber auch der Verursacher des Ganzen. Was gibt es Besseres, einen Verdacht zu zerstreuen, als selbst  Alarm zu schlagen? Und die Halskette hatte er in seiner Tasche.«
    »Du bist nicht ganz bei Trost. Er ist ein feiner Kerl. Und ich sag dir noch mal, er war total in Panik.«
    »Möglicherweise hat er härter zugeschlagen, als er wollte. Okay, okay.« Ich nahm die Hände hoch, um ihren Protest abzuwehren. »Bestimmt bin ich schon ein bisschen paranoid. Er mag meine Kette nicht gestohlen haben, aber etwas ist wirklich seltsam an diesem Mann.«
    Ich überlegte, ob ich ihr sagen sollte, dass Alan sie in Verdacht hatte, ließ es dann aber sein. Zum einen, weil sie es vermutlich nicht so locker nehmen würde wie ich, und zum anderen, weil ich einfach nicht die Kraft hatte, sie ein bisschen aufzuziehen.
    Vorsichtig stand

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