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Mord inclusive

Mord inclusive

Titel: Mord inclusive Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Janice Hamrick
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weil sie jemand anderem gehören. Möglicherweise dem Mädchen, das ich am Flugplatz gesehen habe. Und Jane ist auch nicht krank, sie hat nur furchtbare Angst. Vielleicht ist sie ja nicht gesund, das kann ich nicht beurteilen, aber das ist nicht der Grund, weshalb sie fast die ganze Reise im Hotel oder auf dem Schiff verbracht hat. Ben und Lydia haben ebenfalls Angst. Sie hätten sie in Abu Simbel sehen sollen, als wir auf die Leiche gestoßen sind.«
    »Fast alle waren davon schockiert«, kam es von ihm.
    »Ja, aber nicht wegen der Polizei. Die meisten haben einfach nur befürchtet, wir würden wieder warten müssen. Jane dagegen hat sich förmlich im Bus verkrochen.« Ich schaute ihn ratlos an. »Ich weiß, das klingt verrückt. Sie müssen mir ja nicht glauben.«
    Wieder lächelte er mir warm und voller Sympathie zu. »So habe ich das nicht gemeint. Ich glaube Ihnen. Vielleicht will ich ja nur nicht schlecht von Ben und Lydia denken. Deshalb suche ich nach anderen Erklärungen.«
    »Ich weiß. Mir geht es genauso.«
    »Und was ist Ihnen noch aufgefallen? Ich glaube, Sie sind ein wesentlich besserer Detektiv als ich.«
    »Warten Sie einen Moment, ich bin gleich zurück.« Ich stürzte aus seiner Tür und lief zu unserer Kabine. Ich holte meinen Koffer aus dem Schrank und griff mir den kleinen blauen WorldPal-Rucksack, der Millie gehört hatte.
    Als ich wieder bei Alan ankam, trat gerade ein Steward mit einem Tablett aus der Tür. Er grüßte höflich, hielt mir die Tür auf und entfernte sich dann. Alan winkte mich zu dem kleinen Tisch am Fenster. Draußen glitzerte der Nil im  Sonnenschein, und eine Feluke glitt in knapp hundert Metern Entfernung elegant vorüber. Auf dem Tisch standen zwei Flaschen gekühltes Bier und ein Schälchen Nüsse. Offenbar sah man mir an, dass ich mich freute, denn Alan musste lachen.
    »Ich denke, wir sollten uns etwas stärken«, sagte er.
    »Solange es nur medizinischen Zwecken dient ...«
    Ich setzte mich neben ihn. Er öffnete eine Flasche und reichte sie mir, dann nahm er sich selbst eine und stieß sachte mit mir an.
    »Darauf, dass wir die Sache zu Ende bringen«, sagte er.
    »Darauf, dass Sie kein gemeiner Mörder und Schmuggler sind.«
    Er lachte wieder. Dann warf er mir einen prüfenden Blick zu. »Haben Sie mich wirklich im Verdacht gehabt?« Das war ihm offenbar gar nicht einerlei.
    Ich lächelte. »Genauso sehr, wie Sie mich.«
    Jetzt wurde er verlegen. »Einen Grund hatte ich schon. Anni hatte mir gesagt, es sei von Schwestern die Rede gewesen, die mit den Vorgängen zu tun haben sollten. Das passte perfekt auf Sie und Kyla.«
    »Wir sind keine Schwestern«, sagte ich automatisch. Da steckte etwas in meinem Hinterkopf, das ich unbedingt wissen wollte, aber ich konnte es nicht recht definieren. »Aber ich hatte auch einen Grund. Sie sind ein schlechter Lügner, daher war für mich von Anfang an klar, dass Ihre Story nicht stimmte. Sie sind herumgelaufen, haben mit Ägyptern gesprochen und waren von Zeit zu Zeit ganz verschwunden. Was sollte ich davon halten?«
    »Und jetzt bin ich von Ihrer Liste gestrichen?« Er sagte es wie nebenbei, aber ich spürte, dass es ihm wichtig war.
    »Mir hat schließlich gedämmert, wenn Sie mich verdächtigen, dann wissen Sie auch nicht genau, was vorgeht. Außerdem wollte ich nicht, dass Sie der Bösewicht sind.«
    Jetzt kam von ihm ein so bezauberndes Lächeln, dass es mir fast das Herz umdrehte.
    »Und was haben Sie da mitgebracht?«, fragte er und wies auf den Rucksack.
    »Also, ich hoffe jetzt sehr, dass Sie mich nicht verurteilen. Das können Sie natürlich, aber Sie müssen es für sich behalten. Und Sie können mir helfen zu entscheiden, was ich damit anfangen soll.«
    »Was ist es denn? Und wovon sprechen Sie überhaupt?«
    Jetzt war es an mir, verlegen dreinzuschauen. »Es ist Millies Rucksack.«
    Er staunte nicht schlecht.
    »Das habe ich mir gedacht. Sie verurteilen mich schon. Ich habe ihn gefunden und dann nicht gewusst, wie ich ihn wieder loswerden soll.«
    »Also gut. Ich verurteile Sie nicht. Warum haben Sie ihn nicht einfach Anni gegeben?«
    »Ich wollte nicht, dass sie denkt, ich schnüffle in anderer Leute Sachen herum. Ich wollte ihn im Bus liegen lassen, aber nie war der richtige Augenblick dafür.«
    »Was ist denn drin?«
    »Verschiedene gestohlene Sachen und ihr Tagebuch. Möglicherweise auch der Grund, weshalb man sie umgebracht hat, wenn mir der nur endlich klar werden würde.«
    Ich kippte den Inhalt des

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