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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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Es waren ein paar sehr hübsche Sachen aus Meißener Porzellan dabei. Sie mag diese Putten und die bunten Blumen auf den Meißener Figuren und Kerzenständern. Ich dachte, sie würde sich das bestimmt gern ansehen, aber ich konnte sie ja nicht in aller Offenheit dorthin führen. Das würde den Leuten vielleicht nicht gefallen. Also habe ich einen Overall für sie beschafft …«
    Honey war ungeheuer erleichtert. Es hatte also keine unehrliche Absicht dahinter gesteckt. Zum Glück hatte die Polizei eine Kopie der Liste, und man hatte gleich begriffen, was die beiden da gefunden hatten.
    Frau Hoffner unterbrach ihn. »Es waren ein paar sehr |259| schöne Dinge dabei. Wir haben sorgfältig darauf geachtet, nichts zu berühren. Ich habe Fotos gemacht.«
    Sie saß ganz stolz da, und ihre tiefliegenden Augen strahlten vor Freude.
    Honey bildete sich einiges darauf ein, Dinge schnell zu durchschauen. Was dann als Nächstes geschehen war, bereitete ihr also keine Probleme. Sie unterbrach die beiden kurz und erzählte ihnen, was sie ihrerseits von der Angelegenheit wusste.
    »Die Sachen waren gestohlen. Und Sie beide befanden sich in großer Gefahr. Das hätten Sie wissen müssen.«
    Die Hoffners zuckten die Achseln. »Na ja, wir sahen es als eine weitere Chance, ein Abenteuer zu erleben. Es war die Sache wert.«
    »Die Leute, die Sie dann überrascht und gefesselt haben, das waren nicht zufällig Russen?«
    Herr Hoffner schüttelte den Kopf. »Ganz bestimmt nicht. Ich hatte einige von denen gesehen, die als Sicherheitsleute im Hotel arbeiten. Die sind sehr breitschultrig und massig. Wer uns erwischt, betäubt und gefesselt hat, war groß und schlank.« Er zog nachdenklich die Stirn in Falten. »Diese Person hatte einen bestimmten Geruch an sich, die roch irgendwie nach …«
    Honey wartete geduldig, während er sich zu erinnern versuchte.
    »Nein«, sagte er schließlich. »Ich sollte wissen, wonach diese Person gerochen hat, aber ich kann mich nicht besinnen. Es tut mir so leid.«
    Das war wirklich schade, aber Honey wollte ihn auch nicht drängen. Schließlich hatte er schon genug durchgemacht.
    »Kommen Sie, es ist noch Champagner in der Flasche«, rief sie übermütig. »Ich bin so erleichtert, dass Sie heil und gesund wieder hier sind.«
    »Wir sind auch erleichtert«, meinte Frau Hoffner. »Und ich habe mein Strickzeug so vermisst.«
    |260| »Das denke ich mir.«
    »Zigaretten«, sagte Herr Hoffner plötzlich. »Die Person hat nach Zigaretten gerochen! Daran hätte ich mich doch gleich erinnern müssen. Wie dumm von mir!«
    Honey erblickte hinter den Hoffners die schattenhafte Gestalt von Mary Jane, die an der Tür stand und lauschte. Sie wirkte keineswegs erfreut und deutete mit einer Pantomime an, dass sie sich Watte in die Ohren stopfen würde.

|261| Kapitel 40
    Jedem Auftritt von Gloria Cross wehte eine Wolke französischen Parfüms voraus.
    »Hast du schon mit Cybil darüber gesprochen, dass sie diesen Revolver zur Polizei bringen soll?«, fragte sie Honey.
    Die war gerade dabei, anhand ihrer Bestellung die Lieferung von Wein und Spirituosen in den Kellerregalen zu überprüfen. Sie antwortete auf die Frage ihrer Mutter nur mit einem zerstreuten »Hmmm?«
    »Sie sollte diesen Revolver nicht länger in Reichweite haben. Ihr Kopf ist einfach nicht mehr, was er einmal war. Sie benimmt sich äußerst seltsam.«
    Honey zog eine Augenbraue fragend in die Höhe und schaute ihre Mutter an. Gloria Cross ging
niemals
ohne lackierte Finger- und Zehennägel, Lippenstift und ein farblich abgestimmtes Outfit aus dem Haus. Und sie trug nie flache Schuhe. Wenn
Vogue
je eine Zeitschrift für Siebzigjährige herausbringen sollte, Gloria würde wahrscheinlich auf der Titelseite auftauchen.
    »Du meinst Demenz?«, schlug Honey vor.
    »Nein!« Die Antwort war sehr entschieden. »Leute mit Demenz sind immer noch Menschen. Cybil hat beschlossen, dass sie eine Katze sein will. Ihrer Meinung nach ist die Katzenwelt wesentlich zivilisierter als die der Menschen.«
    »Da könnte sie recht haben.«
    Honeys Mutter war über diese Antwort nicht unbedingt erfreut. »Sei nicht albern! Das ist doch lächerlich. Wer hat je so was gehört, dass eine Frau eine Katze sein will?«
    Honey verkniff sich eine Bemerkung zu Catwoman. Es |262| ging ja hier auch nicht um Cybil in enganliegendem Latex. Irgendwas war in Cybil Camper-Youngs Gehirn ausgehakt. Nun gut, sie war ein bisschen schräg, aber so was war ja bei alten Leuten nicht gerade

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