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Mord ist auch eine Lösung

Mord ist auch eine Lösung

Titel: Mord ist auch eine Lösung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jean G. Goodhind
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ungewöhnlich.
    »Ich habe mit Mary Jane darüber geredet …«
    Alarmglocken schrillten in Honeys Kopf. Sie hörte auf, die Flaschen Chateau Rieu zu zählen. Ihre Mutter wirkte sehr ernst.
    »Und?«
    »Sie meint, Hypnose könnte funktionieren. Mary Jane kann das richtig gut.«
    Das war also der Grund für die plötzliche Kameraderie zwischen den beiden älteren Damen! Hypnose und Mary Janes Ausflug ins Handlesen und die wunderbare Voraussage für das Liebesleben ihrer Mutter.
    »Mutter, wie willst du das denn schaffen? Ich weiß nichts darüber, aber ich meine mal gehört zu haben, dass Hypnose nur funktioniert, wenn sich jemand hypnotisieren lassen will. Ich kann mir nicht vorstellen, dass deine Freundin Cybil so was zulassen würde. Ihr müsstet sie wohl an einen Stuhl fesseln.«
    Ihre Mutter schaute entrüstet. »Sie sollte sich freuen, dass sie so gute Freundinnen hat, die ihr helfen wollen. Es würde mir nicht im Traum einfallen, sie an einen Stuhl zu fesseln. Und außerdem hätte ich gegen sie keine Chance. Sie ist ziemlich viel stärker als ich.«
    Honey seufzte. Wenn ihre Mutter einmal einen Entschluss gefasst hatte, konnte sie niemand davon abbringen. Im Augenblick hatte Honey aber andere Probleme. Doherty hatte ein Team in die Sattelkammer geschickt, das den Safe auf Fingerabdrücke untersuchte. Nachdem man die Leiche des Kellners im Bus gefunden hatte und auch noch der Bericht der Hoffners über das Versteck in einem tiefen Keller des Hotels überprüft werden musste, hatte er alle Hände voll zu tun. Honey wollte sich auch gern einschalten. Doch sie hatte das Gefühl, dass dies eine wirklich große Sache war, |263| und sie überlegte, dass sie sich besser etwas zurückhielt und die Angelegenheit den Profis überließ.
    Beinahe den ganzen restlichen Morgen über beschäftigte sie sich mit ihrer Bestellung für Wein und Spirituosen und ihren Hotelgästen und überprüfte Reservierungen. Der Vertreter einer Firma für Erfrischungsgetränke lud sie zum Mittagessen ein. Er war ein junger Angeber, der sich einbildete, bei jeder älteren Frau tolle Chancen zu haben. Außerdem war er auf eine Bestellung für Erfrischungsgetränke scharf. Um diesen Auftrag zu bekommen, brüstete er sich, welche eleganten Etablissements er mit seinen ziemlich teuren Flaschen mit Tonic, Ananassaft und Ingwerlimonade belieferte. Und währenddessen streifte sein Knie ständig ihres – natürlich rein zufällig!
    St. Margaret’s Court Hotel wurde auch erwähnt.
    »Die haben hervorragende Keller!«, berichtete er. »Ziehen sich über die ganze Länge des Gebäudes hin. Die haben natürlich einen Sommelier. Er hat mir erzählt, dass es da einige Keller gibt, die man vom Inneren des Gebäudes aus nicht erreichen kann, sie haben nur einen Zugang von außen. Niemand schert sich um diese ungenutzten Räume. Das haben die auch gar nicht nötig. Die haben genug Lagerraum.«
    »Das klingt ja interessant.«
    Als der junge Hüpfer merkte, dass sie aufmerksamer zuhörte, lehnte er sich vor und starrte ihr in die Augen. Sie spürte, dass sein Knie sich fester an ihres presste. Seine Stimme war nur noch ein Flüstern.
    »Sie hatten aber den Verdacht, dass jemand diese Kellerräume ohne ihre Erlaubnis benutzte. Der oberste Boss – ein Russe, der nach allem, was man so hört, sein Vermögen mit Kupferschmuggel gemacht hat – hat angeordnet, dass alles, was sich darin befand, beschlagnahmt wird. Was für ein Witz!« Er begann leise zu lachen. »Stellen Sie sich mal vor, wie der gestaunt haben muss, der diese Kellerräume benutzte! Auf einen Schlag war alles Zeug weg!«
    Er kicherte albern.
    |264| Honey lächelte.
    »Was für Sachen wurden denn da gelagert?«
    »Gemälde, Antiquitäten … so Zeug. Würde mich nicht wundern, wenn das geklaut war.«
    »Höchstwahrscheinlich. Und was ist damit passiert?«
    »Sie haben es auf einen Lastwagen geladen und weggekarrt. Der Oberboss hat in Russland so eine Art Palast. Na, das wundert ja keinen«, fügte er hinzu und grinste über seine eigene witzige Bemerkung. »Er ist schließlich Russe.«
    Honey fingerte an der Gabel herum, mit der sie ihren Salat gegessen hatte. Sie war stark versucht, Herrn Selbstzufrieden die Zinken ins Knie zu hauen. Aber das wäre vielleicht keine gute Idee. Man musste immer schön alle Informanten an Bord behalten. Man musste nett zu ihnen sein.
    Nach dem Mittagessen schaute sie im Hotel nach dem Rechten. Lindsey stand hinter dem Empfangstresen, und sie wirkte ziemlich

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