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Mord Nach Maß

Mord Nach Maß

Titel: Mord Nach Maß Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Agatha Christie
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scheute mich, es dir zu sagen. Deshalb war ich auch so nervös, als ich dir meinen Namen nannte – Fenella Goodman. Wir schreiben es G-u-t-e-m-a-n, und ich dachte, du kennst den Namen vielleicht, deshalb verschluckte ich ein bisschen und machte ›Goodman‹ daraus.«
    »Ja, an den Namen Guteman kann ich mich vage erinnern. Aber ich glaube, selbst dann hätte ich ihn nicht erkannt. Eine Menge Leute heißen so ähnlich.«
    »Und deshalb«, fuhr sie fort, »war ich auch immer so abgeschirmt, abgekapselt und eingesperrt. Man hat mich von Detektiven bewachen lassen, und junge Männer sind auf Herz und Nieren geprüft worden, bevor sie auch nur mit mir sprechen durften. Sooft ich mich mit jemandem anfreundete, haben sie sich vorher vergewissert, dass es auch keine unpassende Freundschaft war. Du hast keine Ahnung, was für ein jämmerlich eingekerkertes Dasein das ist! Aber jetzt ist ja alles vorbei, und wenn es dir nichts ausmacht…«
    »Natürlich nicht«, unterbrach ich. »Wir werden das Leben toll genießen. Du kannst gar nicht reich genug sein.« Wir lachten beide, und sie sagte: »Das mag ich so an dir, dass du so natürlich an die Dinge herangehst.«
    »Außerdem«, schränkte ich ein, »musst du wahrscheinlich Unsummen an Steuern zahlen, nicht? Das ist eine der wenigen guten Seiten, die meine Art Leben aufweist: Alles, was ich verdiene, geht in meine Tasche, und keiner kann es mir wegnehmen.«
    »Jedenfalls bekommen wir unser Haus«, sagte Ellie, »unser Haus auf Gipsy’s Acre.« Sie schauerte kurz zusammen.
    »Dir ist doch nicht kalt, Liebling?« Ich sah zur Sonne auf.
    »Nein.«
    Es war auch recht heiß, und wir hatten ein kleines Picknick gemacht. Fast, als wären wir in Südfrankreich.
    »Nein«, wiederholte Ellie, »mir ist nur diese… diese Frau von neulich eingefallen.«
    »Oh, denk nicht mehr daran. Die war doch übergeschnappt.«
    »Hältst du es für möglich, dass sie wirklich glaubt, dieses Stück Land sei verflucht?«
    »Ich glaube, Zigeuner sind eben so. Du weißt schon – immer wählen sie sich Schauermärchen zum Gegenstand ihrer Lieder oder Tänze.«
    »Kennst du dich aus mit Zigeunern?«
    »Nicht die Spur«, erwiderte ich wahrheitsgemäß. »Wenn du nicht nach Gipsy’s Acre willst, Ellie, dann können wir uns ja sonstwo ein Haus kaufen. Auf einem Berggipfel in Wales, an der Costa Brava oder an einem Berghang in Italien. Santonix kann dort genauso gut für uns bauen.«
    »Nein«, sagte Ellie, »ich will es gar nicht anders. Dort, wo ich dich zum ersten Mal die Straße heraufkommen sah, als du so plötzlich um die Kurve bogst, mich dann bemerktest, stehen bliebst und mich anstarrtest – dort will ich wohnen. Ich werde diesen Augenblick niemals vergessen.«
    »Ich auch nicht.«
    »Also soll unser Haus dort stehen. Und dein Freund Santonix wird es entwerfen.«
    »Hoffentlich ist er noch am Leben«, sagte ich, plötzlich beunruhigt. »Er war schon damals schwer krank.«
    »O ja«, sagte Ellie, »er lebt. Ich hab ihn besucht.«
    »Du hast ihn besucht?«
    »Ja, in Südfrankreich. Er lag dort in einem Sanatorium.«
    »Ellie, du erstaunst mich jede Minute mehr. All die Dinge, die du bedenkst und arrangierst…«
    »Ich glaube, er ist ein wunderbarer Mensch«, fuhr Ellie fort. »Aber er macht einem auch Angst.«
    »Angst – dir?«
    »Ja, er hat mir große Angst gemacht, weiß der Himmel, warum.«
    »Hast du mit ihm über uns gesprochen?«
    »Ja. O ja, ich hab ihm von uns und von Gipsy’s Acre erzählt. Da sagte er mir dann, dass wir’s bei ihm darauf ankommen lassen müssten. Er ist sehr krank. Zwar sagte er, er hätte noch genügend Lebensgeister, um hinzufahren und sich das Grundstück anzusehen, um die Pläne zu zeichnen und alles zu entwerfen. Er meinte, es würde ihm nichts ausmachen, wenn er sterben müsste, bevor das Haus vollendet sei, aber ich hab ihm gesagt, das dürfe er auf keinen Fall, vorher sterben, denn ich wolle, dass er uns darin wohnen sieht.«
    »Und was hat er darauf gesagt?«
    »Er hat mich gefragt, ob ich wüsste, was ich täte, indem ich dich heiratete. Ich sagte, natürlich wüsste ich das.«
    »Und weiter?«
    »Dann sagte er noch, er frage sich, ob du weißt, was du tust.«
    »Und wie ich das weiß.«
    »Er drückte sich so aus: ›Sie werden immer wissen, wohin. Sie gehen, Miss Guteman, und Sie werden immer dahin gehen, wohin Sie gelangen wollen, denn es ist Ihr selbstgewählter Weg. Aber Mike könnte den falschen Weg einschlagen. Er ist nicht reif genug, um das Ziel zu

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