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MordLust

Titel: MordLust Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Sandford
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Sorge betrachtet wird«, sagte Cole. »Scheint mir eine heikle Angelegenheit zu sein.«
    »Allerdings.«
    »Könnten Sie nicht Neil Mitford bitten, mich mal anzurufen? Ich würde gern mit ihm darüber reden. Rein informell natürlich.«
    »Mach ich«, sagte Lucas.

    Das alles nahm zwei Tage in Anspruch. Am dritten Tag rief Lucas Smith kurz wegen des Falls Bucher an. Mrs. Bucher war immer noch tot.
    »Man wird mich in der Luft zerreißen, wenn sich nicht bald was tut«, sagte Smith. »Kannst du nicht mal in deine Special-Agent-Trickkiste greifen?«
    »Ich werd drüber nachdenken«, erwiderte Lucas.
    Das tat er, doch es fiel ihm nichts ein.
     
    Er hatte die Füße auf die obere Schreibtischschublade gelegt und las in dem Buch Fang dir deinen Hecht!, einer Angelanleitung, als seine Sekretärin Carol ins Büro kam und die Tür hinter sich zumachte.
    »Da ist ein Hippiemädchen, das Sie sprechen möchte.« Lucas’ Sekretärin war eine junge Frau mit rotbraunen Haaren und blauen Augen. Sie war früher übergewichtig gewesen, hatte aber vor kurzem mit einer fettfreien Diät begonnen, was sie reizbar machte. Trotz ihres jungen Alters war sie beim SKA für ihre machiavellistische Schonungslosigkeit bekannt. »Wegen des Falls Bucher und wegen ihrer Großmutter, die die Treppe hinuntergefallen und gestorben ist.«
    Lucas verstand nicht sogleich, da er mit dem Kopf immer noch bei der Frage war, wie man in einem teilweise gestauten Fluss oberhalb der Staustufe angeln kann, ohne dass einem die Fische darunter durch die Lappen gehen, etwas, das seiner Meinung nach jeder Mann wissen sollte. »Ein Hippie? Ihre Großmutter ist gestorben?«
    Sie zuckte mit den Schultern. »Mehr weiß ich auch nicht. Ich weiß nur, dass Sie auf sexy Blondinen stehen, besonders auf solche mit kleinen, aber festen Brüsten.«
    »Nun mal halblang«, sagte Lucas und starrte durch das Fenster in der Tür am Schreibtisch der Sekretärin vorbei in den Warteraum. Er sah niemanden. »Ist sie verrückt?«
    »Vermutlich«, sagte Carol. »Aber sie hörte sich immerhin
so vernünftig an, dass ich gedacht hab, Sie sollten mit ihr reden.«
    »Weshalb redet sie nicht mit Smith?«, fragte Lucas.
    »Weiß ich nicht. Ich hab sie nicht gefragt.«
    »Na dann, meinetwegen.«
    »Ich schick sie gleich rein«, sagte Carol.
     
    Gabriella Coombs hatte ein ovales Gesicht, himmelblaue Augen und blonde Haare, die auf ihre kleinen, aber festen Brüste herabfielen. Lucas konnte es nicht mit Sicherheit sagen, da sie ein formloses Kleid aus Gingan oder Kattun trug – er wusste nie genau, wie der Stoff hieß -, mit kleinen gelben Blümchen, doch so wie ihr Körper den Stoff zum Rascheln brachte, nahm er an, dass sie, wie einer seiner Untergebenen namens Jenkins einmal über ein anderes schlankes blondes Hippiemädchen gesagt hatte, »mit den Arschbacken Walnüsse knacken konnte«.
    Sie hatte eine Kette aus kupferfarbenen südamerikanischen Nüssen um den Hals und kleine Silberringe sowohl in ihren Ohrläppchen als auch am Rand ihrer Ohren und vermutlich noch an anderen, nicht sichtbaren, aber durchaus zu ahnenden Körperteilen.
    Ihr Kleid und ihre Haltung ließen vermuten, dass ihr Gesicht normalerweise so ungetrübt wie ein Glas Wasser sein würde, ihr Karma glatt und rund und unberührt von tagtäglichen Widrigkeiten, dachte Lucas. Heute hatte sie jedoch zwei horizontale Sorgenfalten auf der Stirn und eine senkrechte zwischen ihren unschuldigen Augen. Sie setzte sich auf den Rand von Lucas’ Besucherstuhl und sagte: »Captain Davenport?«
    »Äh, nein«, erwiderte Lucas. »Ich bin eher so was wie ein Special Agent, aber Sie können mich ruhig Lucas nennen.«
    Sie betrachtete ihn einen Augenblick, dann fragte sie: »Dürfte ich vielleicht Mister zu Ihnen sagen? Sie sehen um einiges älter aus als ich.«

    »Wie Sie möchten«, sagte Lucas und versuchte, dabei nicht die Zähne zusammenzubeißen.
    Seine Reaktion blieb ihr nicht verborgen. »Ich möchte, dass wir uns beide wohlfühlen, und ich glaube, dass eine angemessene Berücksichtigung des Lebensstatus beider Personen zum Wohlbehagen beiträgt«, sagte sie.
    »Was kann ich für Sie tun? Sie sind …?«
    »Gabriella Coombs. Ruffe Ignace von der Star Tribune hat mir gesagt, ich sollte mit Ihnen reden. Er hat mir auch gesagt, Sie wären ein Captain. Und er hat gesagt, Sie würden im Fall Bucher der Stadtpolizei beratend zur Seite stehen.«
    »Ich versuch’s«, sagte Lucas bescheiden, nahm einen Stift und notierte Ruffe vorknöpfen

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