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Mordsfreunde

Titel: Mordsfreunde Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Nele Neuhaus
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auf.
    »Können Sie sie mir per SMS schicken?«
    »Klar«, der Zoodirektor grinste schief. »SMS schreiben kann ich dank meiner Töchter mittlerweile richtig gut.«
     
    Patrick Weishaupt wartete mit trotziger Miene in einem der Verhörräume, als Pia in Hofheim eintraf. Eigentlich verhörte Pia Verdächtige oder Zeugen in ihrem Büro, aber die nüchterne Atmosphäre des Verhörraumes mit der verspiegelten Scheibe wirkte auf die meisten Menschen einschüchternd und schien Pia im Fall von Patrick Weishaupt daher angebracht. Leider hatten sie noch keinen Beweis dafür, dass einer von Paulys Hunden dem Jungen die Bisswunden zugefügt hatte, denn die Spurensicherung hatte in dem qualmenden Schutthaufen bisher keine verwertbaren Spuren sicherstellen können.
    »Ich will meinen Anwalt sprechen«, sagte der Junge zur Begrüßung.
    »Später«, erwiderte Pia. Ostermann und sie setzten sich ihm gegenüber an den Tisch.
    »Zuerst möchten wir von dir wissen, wie ein blutiger Abdruck deiner Hand an das Hoftor von Pauly gekommen ist und warum überall im Haus dein Blut war.«
    »Ich hab den Pauly nicht umgebracht«, fuhr der Junge auf.
    »Bisher sieht aber alles so aus«, sagte Pia. »Und es ist gar nicht günstig für dich, wenn du lügst. Es gibt ganz eindeutige Beweise dafür, dass du am Tatabend im Haus deines Lehrers gewesen bist. Wenn du uns erklären kannst, was du da zu suchen hattest, könnte das deine Lage verbessern. Im Moment gehen wir nämlich davon aus, dass du etwas mit dem Mord an Pauly zu tun hast.«
    Patrick setzte eine ausdruckslose Miene auf, aber in seinen Augen flackerten Angst und Unsicherheit. Er war längst nicht so cool, wie er sich gab.
    »Okay«, sagte er und zuckte die Schultern. »Ich war bei Pauly. Ich wollte mit ihm reden, aber er war nicht da.«
    »Wann war das?«
    »Keine Ahnung. Nach dem Spiel. Ich hab mit ein paar Kumpels an der Eisdiele das Fußballspiel geguckt. Wir haben was getrunken.«
    »Wie heißen deine Kumpels?«, fragte Ostermann. »Und Telefonnummern hätte ich auch gerne.«
    »Wieso?«
    »Weil ich überprüfen will, was du uns erzählst. Also?«
    Patrick nannte drei Namen und Telefonnummern, Ostermann nickte und ging hinaus.
    »Was hast du gesehen, als du in Paulys Haus warst?« Pia ließ den Jungen nicht aus den Augen.
    »Den Pauly auf jeden Fall nicht. Ich hab nach ihm gerufen, aber es war niemand da. Dann bin ich ins Haus rein, stand ja alles sperrangelweit offen.«
    »Weiter«, Pia trommelte mit den Fingerspitzen auf die Tischfläche. Patrick hatte ein Motiv für den Mord. Er war wütend auf Pauly gewesen und dazu angetrunken.
    »Ey, Scheiße, ich hab den nicht umgebracht, Mann!«, fuhr der Junge auf. »Er war gar nicht da! Ich bin in sein Arbeitszimmer. Der Laptop war an, und ich dachte, der feige Sack versteckt sich irgendwo vor mir. Plötzlich hatte ich einen Riesenzorn und hab alles kurz und klein geschlagen.«
    »Hast du im ganzen Haus nach ihm gesucht? Pauly hätte ja oben sein können. Im Bad vielleicht.«
    »So weit bin ich nicht gekommen«, Patrick kratzte sich an seiner pickligen Stirn.
    »Wieso?«
    »Weil plötzlich die Hunde aufgetaucht sind. Ich hab keine Ahnung, wo die vorher gewesen sind, aber grad, als ich nach oben gehen wollte, kamen sie durch die Küche. Das eine Vieh hat mich voll ins Bein und in die Hand gebissen. Ich bin weggerannt, hab ihnen die Küchentür vor der Schnauze zugeschlagen.«
    »Versuche dich zu erinnern, wann du bei Pauly gewesen bist«, forderte Pia den Jungen auf.
    »Ich bin losgefahren, als das Spiel rum war. Es war so Viertel nach elf, halb zwölf vielleicht.«
    »Bist du dir sicher?«
    »Ich bin mir sicher, dass ich das Spiel bis zum Schluss gesehen hab.«
    Elisabeth Matthes hatte das Mädchen mit dem gelben Roller um halb elf aus der Hofeinfahrt kommen sehen. Das Fußballspiel hatte um neun Uhr angefangen, war also spätestens um elf zu Ende gewesen. Laut vorläufigem Obduktionsbericht war Pauly irgendwann zwischen 22 und 23 Uhr gestorben. Pia begann an ihrem Verdacht gegen Patrick Weishaupt zu zweifeln. Das, was der Junge erzählte, hörte sich schlüssig an.
    »Warum hast du uns das alles nicht gleich gesagt?«, fragte sie.
    »Mann, ich bin da eingebrochen«, gab der Junge zu. »Und dann hab ich noch aus Zorn alles verwüstet. Da hab ich lieber erst mal gelogen. Übrigens war nach mir noch jemand bei Pauly.«
    »Aha. Und wer?«
    »So'n alter Knacker«, erwiderte Patrick. »Ich bin zu meinem Auto gerannt und hab mir was um die Hand

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