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Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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schwer genug war, die Zeit für einen Krankenhausbesuch abzuknapsen. Ich fasste nach seiner Hand. »Du musst los.« Hey, ich kann sehr wohl verständnisvoll sein.
    »Das muss ich wirklich. Du hast doch meinen Hausschlüssel bei dir, oder?«
    »In meiner Handtasche. Warum?«
    »Damit du ins Haus kannst, falls ich mich nicht freischaufeln kann, um dich abzuholen, wenn du entlassen wirst. Siana kann dich hinfahren, oder?«
    »Das ist kein Problem, nur fahre ich nicht zu dir nach Hause, sondern zu mir.« Ich sah, wie seine Brauen nach unten rutschten, und drückte seine Hand. »Ich weiß, dass du mich beschützen willst, und ich will wirklich keine Scherereien machen, ehrlich«, so schwer das zu glauben war, »aber meine ganze Arbeit und mein ganzes Zeug liegt bei mir daheim. Mir ist vielleicht nicht nach Einkaufen zumute, aber einiges könnte ich per Telefon oder Computer erledigen. Diesmal bin ich keine Invalidin und brauche niemanden, der bei mir bleibt. Außerdem gebe ich dir mein Wort, dass ich in nächster Zeit nicht Auto fahren werde.« So. Vernünftiger konnte man kaum sein, oder?
    Es gefiel ihm trotzdem nicht, vor allem, weil er mich von diesem Moment an am liebsten ständig in seinem Haus gehabt hätte – oder am liebsten schon seit zwei Monaten, und er vertrug es nicht besonders gut, wenn er nicht das bekam, was er wollte. Ein Wort an meine Mitfrauen: Wenn ihr auf der Suche nach einem lockeren, unaggressiven und unarroganten Mann seid, dann denkt nicht mal an einen Cop. Wenn der fragliche Cop außerdem ehemaliger Profi-Footballspieler ist, dann lasst euch gesagt sein, dass ihr es auf jeden Fall mit einem Charakter zu tun haben werdet, der keine Gefangenen macht, wenn es darauf ankommt.
    Manchmal, zugegeben, bringe ich ihn absichtlich auf hundertachtzig, einfach weil es lustig ist, aber diesmal war es mir ernst. Ihm war das ebenfalls klar, darum zügelte er seine natürliche Neigung, Befehle zu erteilen. »Okay. Nach der Arbeit fahre ich heim und hole meine Sachen. Ich weiß nur nicht, wann ich bei dir sein werde, sorg also dafür, dass du etwas zu essen im Haus hast, bevor Siana heimfährt.«
    »Du brauchst nicht bei mir zu übernachten, ich komme auch allein zurecht«, sagte ich, weil die Höflichkeit es gebot.
    »Na klar.« Seine Antwort klang verdächtig nach einem Schnauben. Er war viel zu schlau, als dass er nur daran gedacht hätte, auf mich zu hören. Ich wäre unendlich stinkig gewesen, wenn er mich alleine und im Stich gelassen hätte, während ich mit einer Gehirnerschütterung zu kämpfen hatte. Gut, Siana hätte bestimmt auch bei mir übernachtet, aber irgendwie sah ich das als Wyatts Pflicht an, als Teil des Gesamtpakets, auf das wir uns geeinigt hatten, indem wir uns verlobten. Ich sorgte für ihn, er sorgte für mich. Ganz einfach. Obwohl ich bis jetzt noch nicht für ihn sorgen musste, es sei denn, Erektionen zählten auch zur Fürsorge, aber damit hatte ich kein Problem, denn mir schauderte schon bei der Vorstellung, dass ihm irgendwas zustoßen könnte. Ich liebte ihn so sehr, dass ich nicht einmal den Gedanken ertrug, abgesehen davon war er mit Sicherheit ein miserabler Patient.
    Jedenfalls ließ ich seinen sarkastischen Kommentar unkommentiert und mich stattdessen von ihm küssen, bevor er verschwand. Siana, mit exquisitem Timing gesegnet, kam ein paar Minuten nach seinem Abgang ins Zimmer geschlendert. »Wie hat er es aufgenommen?«, fragte sie.
    »Ich glaube, er dachte, wir hätten wirklich über seinen Penis geplaudert, wie er es genannt hat.« Ich verzog das Gesicht. »Dass wir ihn beim Lauschen erwischt haben, hat ihn kein bisschen gestört. Das macht aber nichts, denn dafür konnte ich eine Zusage herausschlagen, dass ich sein Haus umbauen und neu einrichten darf.«
    Sie sah mich bewundernd an. »Ich weiß nicht genau, wie du es geschafft hast, den Bogen vom Lauschen zum Einrichten zu schlagen, aber es zählt nur das Ergebnis.«
    Weil ich auch ihr meinen Gedankengang von den Orgasmen zur Speisekammer nicht darlegen wollte, begnügte ich mich mit einem Lächeln. Manchmal sollte eine kleine Schwester einfach zu ihrer großen Schwester aufsehen.
    Wir verbrachten den Nachmittag damit, Serien anzuschauen, was ganz interessant war. Siana erzählte, sie habe gehört, in den meisten Soaps würden sich alle entscheidenden Wendungen freitags ereignen, und ich glaube, damit hat sie recht. Wir beobachteten einen Mordversuch, eine Entführung und etwa vierzehn Paare beim Sex, eine anspruchsvolle

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