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Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
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loben. Eigentlich dürfte ich keine Probleme haben, es zu verkaufen. Wahrscheinlich hätte ich es schon längst zum Verkauf freigeben sollen, um den Ball ins Rollen zu bringen.
    Einige meiner Möbel würden mit mir in Wyatts Haus – nein, unser Haus – ziehen. Ich musste mich daran gewöhnen, sein Haus als unser Haus zu betrachten. Und Wyatt würde meinen Namen neben seinen auf die Besitzurkunde setzen müssen. Ich würde es bestimmt nicht als »unseres« betrachten, bis ich ihm meinen Stempel aufgedrückt hatte – indem ich es neu gestrichen, neu aufgeteilt und neu eingerichtet hatte. Gott sei Dank hatte er es erst nach seiner Scheidung gekauft, denn ich hätte unmöglich darin leben können, wenn schon seine Exfrau darin gewohnt hätte. Auf gar keinen Fall. Das war der größte Fehler, den Jason nach unserer Scheidung begangen hatte: Als er wieder geheiratet hatte, hatte er seine neue Frau in das Haus geholt, in dem er schon mit mir gelebt hatte. Das hatte sie in den Wahnsinn getrieben, im wahrsten Sinn des Wortes, obwohl ich glaube, dass sie die Reise dorthin schon vor der Eheschließung angetreten hatte.
    Ich hatte schon geduscht, schlenderte gerade durch die Wohnung und platzierte im Geist einzelne Möbelstücke in den verschiedenen Zimmern von Wyatts Haus, als er endlich eintraf. Ich war oben – meine Schlafzimmereinrichtung konnte mitkommen, denn er hatte zwei komplett leere Schlafzimmer –, als ich erst die Tür klappen hörte, dann das lange Piepen der Alarmanlage und gleich darauf das Piep-Piep-Piep-Piep, mit dem er die Anlage wieder aktivierte.
    Mein Herz begann schneller zu schlagen. Wyatt war da! Was auch geschehen war, in seiner Nähe zu sein, war für mich so belebend wie ein schwerer Work-out. Wir würden uns streiten, weil wir uns übereinander geärgert hatten, aber danach würden wir uns mit Herzklopf-Sex versöhnen. Wir hatten beinahe eine Woche lang keinen Sex mehr gehabt, ich war fast so weit, dass ich ihm die Hosen vom Leib gekaut hätte.
    Ich ging nach unten. Ich war nicht nackt, weil ich nur im Bett und im Bad nackt bin. Wyatt hätte es wahrscheinlich am liebsten, wenn ich zu Hause rund um die Uhr nackt herumliefe, aber das wäre allzu unpraktisch. Ich trug ein kirschrotes Top mit Spaghettiträgern – ohne BH, selbstverständlich –, und dazu diese superniedlichen weißen Pyjamahöschen mit den kleinen Kirschen darauf. Ich will gut aussehen, wenn wir uns streiten, damit er für den Fall, dass ich richtig sauer werde und wir nicht miteinander schlafen, das zutiefst bereut.
    Er war in der Küche und trank ein Glas Wasser. Sein Jackett hing über einer Stuhllehne; sein weißes Anzughemd wirkte schlaff und verknittert, da er es den ganzen Tag in der Hitze getragen hatte, und an seiner rechten Hüfte hing immer noch die Waffe, eine fette schwarze Automatik. Mir wurde ganz warm ums Herz, wenn ich ihn nur ansah. Er war groß und muskulös und sah gefährlich aus, und er gehörte mir allein.
    Vielleicht konnten wir das Streiten überspringen und direkt zum Sex übergehen. Ich sagte: »Ein richtig schlimmer Fall, wie?«
    Er sah auf, seine grünen Augen wurden schmal, und ich sah Ärger darin aufblitzen. »Eigentlich nicht. Es waren nur so viele.« Er war ganz offensichtlich genervt. Beleidigt war Wyatt nie; das verhinderte sein aggressiver, dominanter Charakter. Wenn er sauer war, war er auf Streit aus. Das gefiel mir. Irgendwie. Wenigstens schmollte er nicht. Ich schmolle sehr wohl, und zwei von meiner Sorte in einem Haus sind einer zu viel.
    Er setzte das Glas mit einem dumpfen Schlag auf und kam auf mich zu, bis er hoch über mir aufragte. »Wenn du das nächste Mal auf die hirnverbrannte Idee kommst, dass du verfolgt wirst, dann sei nicht gleich sauer, weil ich nicht sofort Männchen mache und deinen imaginären Verfolgern nachsetze. Ich kann verstehen, dass du nach dem Vorfall auf dem Parkplatz und diesen merkwürdigen Telefonstreichen paranoide Züge entwickelst, aber deshalb darfst du dich nicht gehen lassen. Solange ich frei habe, kannst du mich gern anrufen und mir von deinen Hirngespinsten erzählen, aber wenn ich arbeite, dann muss ich Verbrechen aufklären, die einen realen Hintergrund haben.« Er hatte die Zähne zusammengebissen, was kein gutes Zeichen war.
    Ich wich einen Schritt zurück und geriet innerlich ins Wanken. Wow! Er feuerte wirklich aus allen Rohren. Obwohl ich so einiges erwartet hatte und ihm widerstrebend zugestehen musste, dass er möglicherweise nicht ganz

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