Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mordsgefluester

Mordsgefluester

Titel: Mordsgefluester Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
Adresse sehen können, und mich über dein Handy.«
    »Wyatt!« Mit jedem Wort aus seinem Mund wurde ich wütender.
    Er blieb stehen und drehte sich um. »Ja?«
    »Hallo, du Telefonexperte! Ich bin mit einem Hörer am Ohr geboren worden. Und ich weiß, wie der Notruf funktioniert. Ich glaube, ich kann das schaffen.«
    »Hallo, Polizeiexpertin«, erwiderte er und imitierte dabei meinen Tonfall. »Ich erkläre den Menschen, was sie zu tun haben. Das gehört zu meinem Job.«
    »Na toll«, murmelte ich. »Du verwandelst dich allmählich in mich.«
    Er grinste, griff mir in den Nacken und zog mich zu einem kurzen, hungrigen Kuss an seine Brust. Das ging so schnell, dass ich nicht einmal Zeit hatte, ihn zu beißen.
    »Drei Punkte noch«, sagte er. »Der Vollständigkeit halber.«
    »Was denn?«
    »Erstens: Mich macht nicht nur dein Zickenalarm an. Eigentlich macht mich alles an, was du tust.«
    Ich schaute nicht auf seinen Schritt, aber es fiel mir verdammt schwer.
    »Zweitens: Ich hätte es nicht gedacht, aber ich liebe deine neue Frisur. Du siehst unglaublich süß aus.«
    Unwillkürlich fasste ich an meine Haare. Er hatte es doch bemerkt!
    »Und drittens …«
    Ich wartete so gespannt, dass ich automatisch den Atem anhielt.
    »Schuldest du mir noch einen Blowjob.«
     
    Ich überprüfte gewissenhaft jede Tür und jedes Fenster und kontrollierte zweimal, ob die Alarmanlage eingeschaltet war. Dann zog ich die Vorhänge vor der breiten Terrassentür im Essbereich zu. Mein kleiner Garten war von einem mannshohen, blickdichten Holzzaun umgeben, dessen Tor nur von innen geöffnet werden konnte, aber ein mannshoher Holzzaun ist nicht die chinesische Mauer. Der Zaun war dazu gedacht, mich vor Blicken, nicht vor ungebetenen Besuchern abzuschirmen. Ein wesentlicher Unterschied.
    Falls ich in ein Haus einbrechen wollte, würde ich es auf der Rückseite versuchen, weil es dort viel unwahrscheinlicher ist, dass ich gesehen würde. Eingedenk dieser Erkenntnis schaltete ich die Terrassenbeleuchtung und die in den Bäumen hängenden Lichtergirlanden ein. Danach schaltete ich die Lampe über dem Seiteneingang und unter dem Carport an. Schließlich die Beleuchtung der Veranda vor dem Haus. Ich kam mir ein bisschen albern vor, weil mein Haus jetzt in Festbeleuchtung erstrahlte wie ein Weihnachtsbaum, aber ich wollte nicht, dass auch nur ein einziger Zugang zu meinem Heim im Dunkeln lag.
    Ich war zwar hundemüde, aber viel zu aufgedreht zum Schlafen. Außerdem musste ich noch weiter über Wyatt nachdenken, weil ich mir darüber klar werden musste, welche Punkte genau heute Abend angesprochen worden waren und welche nicht, und gleichzeitig musste ich nach einer Schickse im Chevy Ausschau halten. Ich weiß nicht, ob es möglich ist, tiefsinnige Probleme zu wälzen und gleichzeitig hyperwachsam zu bleiben. Was mich betrifft, nein.
    Ich begnügte mich damit, wach zu bleiben, ohne den Fernseher einzuschalten oder mir die Ohrstöpsel meines iPods in die Gehörgänge zu stopfen, damit ich jedes auffällige Geräusch mitbekam, während ich gleichzeitig einfache Aufgaben erledigte, die keine besondere Konzentration erforderten. Ich legte die Sachen bereit, die ich am nächsten Tag anziehen wollte. Ich holte meine neuen Schuhe aus dem Schrank und probierte sie noch einmal an, und sie sahen genauso genial aus wie am vergangenen Donnerstag, als ich sie gekauft hatte. Ich spazierte ein bisschen darin herum, um mich zu überzeugen, dass sie wirklich bequem waren, denn ich müsste sie stundenlang tragen. Das waren sie. Ich war im Schuhhimmel.
    Dabei fiel mir ein, dass diese scharfen blauen Stiefel von Zappos längst angekommen sein müssten, allerdings wurden alle Päckchen für mich unter dem Vordach beim Nebeneingang abgestellt, und dort hatte nichts gestanden. Natürlich wäre es möglich gewesen, dass ein neuer Bote das Päckchen auf den Stufen zur Veranda vor dem Haus abgelegt hatte, aber in diesem Fall hätte Wyatt es ins Haus gebracht. Es war also nichts geliefert worden.
    Ich hatte immer noch meine Sommerhandtasche in Gebrauch, und es war Zeit, zu einer festeren Herbsthandtasche zu wechseln, darum ging ich nach unten, holte meine Handtasche nach oben und kippte den Inhalt auf mein Bett. Dabei fiel mir sofort Jazz’ Rechnung aus dem Sticks and Stones ins Auge, die ich noch einmal Punkt für Punkt durchging. Einerseits war ich stinksauer auf Monica Stevens, andererseits musste ich sie bewundern; es gehört Mumm dazu, so unverschämte Preise zu

Weitere Kostenlose Bücher