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Mordsmäßig fit

Mordsmäßig fit

Titel: Mordsmäßig fit Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: C. K. Cambray
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brach das Treffen ab. Erfragte sie, ob sie bei seinem Gespräch mit Peter dabei sein wolle. Erst wollte sie nein sagen. Dann überlegte sie es sich. Ihre Partnerschaft hatte in letzter Zeit ein paar harte Schläge einstecken müssen. Wenn sie den Bach runterging, dann unter dem Druck der Überlegung, auf Healthways Angebot einzugehen - wie hoch es auch sein mochte. Wenn Peter seinen Anteil verkaufte, was würde aus ihr werden - und aus ihrer Zukunft?
    Sie fuhr zurück zum Club. Der sich grau färbende Schnee deprimierte sie. Der Frühling schien noch Lichtjahre entfernt. Ihre Karriere und ihre Zukunft wurden fortgerissen wie ein Kind in einem Tornado. Im Büro erzählte sie Peter von Sams Vorhaben. Peter war einverstanden, mit ihm zu sprechen. Sam kam sofort zu ihnen. Immer der korrekte Geschäftsmann, machte Peter sich nicht nur Notizen, sondern fragte Sam auch über Healthways aus: Vermögenswerte, Management, Zukunftspläne. Dawn war außer sich, als er fragte, ob für einen oder beide von ihnen eine Stelle im Management in Frage käme, sollten sie verkaufen. »Peter, wie kannst du das auch nur in Betracht -«
    »Ich ziehe nicht in Betracht, D.G. Ich finde Fakten heraus. Bleib cool!«
    Während sich die beiden Männer unterhielten, sanken Dawns Hoffnungen mehr und mehr. Healthways war offensichtlich ein fetter Brocken. Gut finanziert und pragmatisch geführt; von Männern, die nur darauf aus waren, einen dicken Batzen Geld zu machen. Männer wie Peter. Und jetzt lagen sie auf der Lauer. Sam, ihr Abgesandter, war losgeschickt worden, um Kapitulation zu fordern. Die Diskussion zog sich noch fünfundvierzig Minuten hin. Auf Sams wiederholte Frage, ob eine Vereinbarung möglich sei, antwortete Peter: »Dawn, unser Buchhalter und ich haben einiges zu bereden. Leider kann ich Ihnen darauf im Moment keine Antwort geben.«
    »Warum?« fragte Sam.
    Peter sah ihn mit versteinerter Miene an. »Ich werde Sie es wissen lassen.«
    Nachdem Sam weg war, sagte Dawn: »Einen ganzen Monat lang hat er uns nachspioniert.«
    »Das ist sein Job.«
    »Wie kannst du nur so gelassen sein. Ich hätte ihm am liebsten die Augen ausgekratzt.«
    Er zuckte mit den Schultern. »Geschäft. Nichts Persönliches.«
    »Er hat jede Minute genossen! Er hat Spaß an dieser gottverdammten Sache.«
    »Wenn es so ist, dann nur, weil du ihm den Laufpaß gegeben hast. Er zahlt es dir heim, daß du ihn zurückgewiesen hast.«
    »Wen kümmert der Grund?«
    »Ruf Ketty an. Frag, wann sie mit den Büchern her-kommen kann!«
    »Peter!«
    Er stand auf und legte beide Hände auf ihre Schultern. »D.G., wir haben Ärger. Vielleicht kommen wir aus SHAPE raus, ohne alles zu verlieren.«
    »Aber -«
    »Du hast einen guten Kopf - wenn du ihn benutzt. Benutze ihn jetzt. Der tote Reporter könnte der letzte Nagel an unserem Sarg sein.«
    »Es tut mir leid, daß ich die Pressekonferenz einberufen habe.« Ihre Augen brannten.
    »Das ist vorbei. Davon rede ich gar nicht. Ich spreche davon, daß du deinen Teil der Partnerschaft erfüllst, so wie du es mal getan hast.«
    »Du brauchst mich nicht von oben herab zu behandeln!« Sie weinte.
    »Das tue ich. doch nicht!« Er warf seine Arme hoch. Seine Achseln waren klatschnaß. Die ganze Geschichte ging also nicht einfach so an ihm vorbei. Sie faßte sich. Partner. Sie waren immer noch Partner. Egal, was daraus wurde. Trotzdem wurde sie das Gefühl nicht los, daß er sich die Sache anders überlegte. Sie rief Ketty an. Vor morgen hatte sie keine Zeit.
    »Warum die Eile?« fragte sie.
    »Wir müssen wissen, wieviel SHAPE wert ist; Gebäude und so weiter. Wenigstens auf dem Papier. Und wir sollten mal übern Daumen peilen, wieviel Bargeld wir im nächsten Monat zur Verfügung haben. Bring mit, was du hast. Den Rest kriegen wir schon raus, wenn du hier gewesen bist.«
    Den restlichen Nachmittag verbrachten Dawn und
    Peter mit einer der übelsten Aufgaben: In Anbetracht der zurückgehenden Besucherzahl mußten sie das Personal reduzieren. Sie überlegten auch, Arbeitsstunden zu streichen. Die Zahl der Vormittagsgäste war auf die vor ihrer Übernahme des Clubs geschrumpft: beinahe null. Die Damen hatten sich vertreiben lassen. Außer - welch eine Überraschung - die Viererclique. Erst heute morgen hatte Dawn sie in der Aerobic-Klasse für Fortgeschrittene gesehen. Alle auf einen Haufen, sich gegenseitig ermutigend, weil nur acht, von den normalerweise sechzehn Frauen aufgekreuzt waren. Warum waren sie noch hier? Es war die Aufregung.

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