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Mordswald - Hamburgkrimi

Mordswald - Hamburgkrimi

Titel: Mordswald - Hamburgkrimi Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: M. C. Poets
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Lutz
tauschten Blicke, sie wollte gerade etwas sagen, als der Braunhaarige grölte:
"Sieh mal an, unsere Bullenschlampe." Sein Blick wanderte zu Max.
"Und jetzt schleppste auch noch deine Bullenfreunde hier mit an, oder
was?" Kalle konnte Bullen drei Meilen gegen den Wind riechen. Lina drehte
sich wieder um, musterte den Mann, der sie um gut eineinhalb Köpfe überragte,
von oben bis unten, wandte sich schweigend erneut ab und sagte zu Lutz:
"Danke. Wir reden später."
    Lutz nickte, ohne die Neuankömmlinge aus den Augen zu lassen.
"Sehen wir uns nachher noch im Chillis?"
    "Im Chillis mögen sie keine Bullen", kommentierte
Kalle und kam langsam näher. Drei Schritte vor Lina und Max blieb er stehen.
Marcel hatte sich ganz fix in Lutz' Windschatten verzogen.
    "Das Chillis ist genauso Linas Kneipe wie deine",
sagte Lutz.
    "Aber nicht dem seine", erklärte Kalle und starrte
Max an. "Bist doch ein Bulle, oder?"
    "Ja, ich bin Polizeibeamter", erwiderte Max betont
ruhig und höflich.
    "Und was hat so einer wie du in unserem Dojo zu suchen?
Hat die Alte dir nicht gesagt, dass wir hier keine Bullen sehen wollen?"
    "Tut mir leid, das ist mir neu", sagte Max, immer
noch höflich. "Ich wusste nicht, dass sich hier jemand an meiner Anwesenheit
stören könnte."
    "Und ob sich hier jemand an deiner Anwesenheit stört,
Scheißbulle." Kalle warf seinem Kumpel, den Lina noch nie hier gesehen
hatte, einen Blick zu, und machte einen langsamen Schritt auf Max zu.
    "Kalle, lass das", sagte Lina.
    "Karl, es reicht", sagte Lutz.
    Kalle hörte weder auf die eine noch auf den anderen. Max
stand ganz entspannt vor ihm, das Gewicht war gleichmäßig auf beide Beine
verteilt, die Arme hingen locker an den Seiten herunter, die Hände waren leicht
geöffnet. Kalles Augen wurden schmal. Er machte noch einen Schritt nach vorn.
    "Ich an Ihrer Stelle würde das bleiben lassen",
sagte Max. Seine Stimme war einen Hauch leiser geworden, noch eine Spur
ruhiger, wenn das überhaupt möglich war. "Sonst könnte sich jemand sehr wehtun."
    "Oh ja, Schnuckelbulle, und ob es gleich jemandem
wehtut." Er trug Trainingskleidung, Max normale Straßenkleidung. Er baute
sich vor ihm auf, ballte die Fäuste, maß den Gegner. Max stand reglos da und
atmete ruhig.
    Der Angriff kam blitzschnell. Ein Kick, ein Schlag, ein
Schrei, und Kalle flog durchs Dojo und landete drei Meter entfernt krachend auf
dem Boden. Sein Gesicht war schneeweiß und er sah aus, als müsste er jeden
Moment kotzen. Lina sah gerade noch, wie Max einen Arm sinken ließ und den linken
Fuß wieder zurücksetzte.
    "Wow", sagte sie.
    "Das Schwein hat mir die Schulter ausgerenkt",
brüllte Kalle, wobei sich seine Stimme überschlug und ziemlich fiepsig klang,
was gar nicht zu dem massigen Kerl passte. Sein Kumpel kniete schon neben ihm,
auch Lutz eilte hinzu und untersuchte die Schulter.
    "Du musst zum Arzt", stellte er fest, doch Kalle
kümmerte sich gar nicht um ihn.
    "Das Schwein zeig ich an! Das war vorsätzliche
Körperverletzung! Dieser Scheißbulle … aua, verdammt!"   Lina machte ein paar zögerliche
Schritte auf ihn zu, aber sofort schrie er: "Und du verpiss dich bloß,
wart bloß, bis ich wieder fit bin, dich krieg' ich dran, ich werd dir …"
    "Jetzt reicht's", schnitt Lutz ihm das Wort ab.
"Kannst du aufstehen? Ich bring dich ins Krankenhaus." Zusammen mit
seinem Kumpel half er Kalle auf die Beine. Der war immer noch bleich wie die
Wände des Dojos, doch immerhin schaffte er es auf eigenen Beinen heraus.
    "Rufst du noch Igor an, damit er die Lütten heute
übernimmt?", rief Lutz Lina über die Schulter zu, und diese nickte. Seit
Kalles Angriff auf Max waren keine zwei Minuten vergangen, und sie hatte sich
immer noch nicht von ihrer Überraschung erholt. Ihr Blick fiel auf Marcel, der
Max mit großen Augen anstarrte. Offensichtlich hatte auch er nicht gesehen,
dass ihr Kollege sich überhaupt bewegt hatte.
    "Was war das?", fragte sie schließlich, als die Außentür, die zum
Hof hinausführte, ins Schloss gefallen und Kalles wütendes Gefluche nur noch
gedämpft zu hören war.
    "Kung Fu", sagte Max und strich sich mit den Händen
übers Jackett, als hätte sie ihn bei einer höchst peinlichen Angelegenheit
erwischt, etwa, wie er Schlagermusik hörte oder Häkeldeckchen strickte.
    "Ein Anfänger bist du da jedenfalls nicht", stellte
Lina kopfschüttelnd fest. "Kalle mag nichts in der Birne haben, aber
immerhin hat er den dritten Dan." Sie kramte ihr Smartphone aus dem
Rucksack. Nachdem sie

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