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Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition)

Titel: Mordswiesn: Der fünfte Fall für Max Raintaler (Krimi im Gmeiner-Verlag) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Michael Gerwien
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kramte ein Papiertaschentuch aus der Packung, die vor ihm auf dem Tisch lag.
    »Verstorben? Wie ist denn das passiert? War er krank? Er sah doch gar nicht krank aus.« Max gab sich erstaunt und schockiert. Ihm fiel die Frage wieder ein, die er sich gestern Abend vor dem Bierzelt gestellt hatte: Wollte Schorsch etwa seinen eigenen Tod provozieren, weil er eine schlimme Diagnose vom Arzt bekommen hatte und nicht die Nerven zum Selbstmord aufbrachte?
    »Nein, er war kerngesund. Gerade letzte Woche hatte er alle Werte von unserem Internisten bekommen, bestens. Stellen Sie sich vor … er wurde gestern auf der Wiesn erschlagen. Mit einem Maßkrug. Schrecklich, nicht wahr? Die Polizei war heute Morgen auch schon hier.« Gerd faltete das Taschentuch auseinander und wischte sich mit einer der Ecken die Tränen aus den Augenwinkeln.
    »Allerdings. Nicht zu fassen … Ja, und wer kauft jetzt die Villa in Bogenhausen?«
    »Ich, Herr Raintaler«, erwiderte Gerd mit tränenerstickter Stimme. »Aber nur, wenn es wirklich so ein Schnäppchen ist, wie Sie sagen. Schon zu seinen Lebzeiten habe ich für Schorsch immer einen Teil seiner Geschäfte abgewickelt. Mich wundert es nur, dass er mir von diesem Objekt nie etwas erzählt hat.«
    Davon, dass er Schorsch bei seinen Geschäften geholfen hatte, hatte der trauernde Witwer Franzi gegenüber aber nichts erwähnt. Oder? Interessant. Max war schon gespannt, was hierbei sonst noch herauskam. »Das war auch eine absolute Geheimsache«, ließ er Gerd wissen.
    »Ich weiß nur, dass er damit jemanden zu seinem Geburtstag überraschen wollte.«
    »Nein wirklich? Dann wollte er es bestimmt mir schenken. Ich habe in zwei Wochen Geburtstag. Ach, der Gute.« Gerd schluchzte laut auf und begann zu weinen.
    »Wem er das Haus schenken wollte, weiß ich auch nicht«, räumte Max in anteilnehmendem Tonfall ein. »Ich sollte nur Bescheid sagen, sobald ich etwas Nachteiliges über die Besitzer herausgefunden habe. Ich glaube, er wollte damit den Preis noch mehr drücken.«
    »Ja, so war er, mein Schorsch. Typisch für ihn. Geschäftlich hat er nichts ausgelassen. Immer knallhart und immer bemüht, die Kosten gering zu halten. Und was haben Sie nun herausgefunden?«
    Gerds Stimme klang brüchig und wackelig. Dennoch schien ihn die Sache brennend heiß zu interessieren.
    »Das darf ich eigentlich nur Herrn Schorsch Huber persönlich sagen.« Max machte ein Gesicht wie ein Pfarrer, der einen Mordermittler auf das Beichtgeheimnis hinwies.
    »Und mir. Ich bin schließlich sein Alleinerbe.« Gerd lächelte tapfer durch seinen Tränenschleier hindurch. »Aber ich bin schrecklich unhöflich und unaufmerksam«, fiel ihm dann ein. »Entschuldigen Sie bitte, Herr Raintaler. Darf ich Ihnen einen Kaffee anbieten?«
    »Nein, danke. Aber wenn Sie eine Flasche Mineralwasser für mich hätten, wäre es perfekt. Ich habe ganz schön geschwitzt auf meinem Fahrrad.«
    »Ein Wasser für den nassen Athleten. Aber gern. Rüdiger, bringst du uns bitte eine Flasche Wasser?« Der frischgebackene Witwer richtete seine Anfrage in Richtung der offen stehenden Türen im hinteren Teil des Raumes.
    »Kommt sofort, Herr Huber!«, kam es von dort.
    »Ich habe so einiges über die Besitzer herausgefunden«, fuhr Max danach unaufgefordert fort. »Zum Beispiel, dass der Herr des Hauses schon mal wegen Betruges im Gefängnis saß.«
    »Na, schau mal an. Wenn das keine aufregenden Neuigkeiten sind.« Gerd schlug seine langen Beine übereinander und zündete sich eine Zigarette an.
    »Manche Laster gibt man wohl einfach nie auf«, meinte er dazu mit einem ausgiebigen Seitenblick auf Max’ hautenge Radlerhose.
    »Soll ich Ihnen die vollständigen Unterlagen zukommen lassen?«, erwiderte der und tat so, als hätte er die harmlose Anspielung des Hausherrn gar nicht bemerkt. »Dann müssten Sie mich aber auch bezahlen.«
    »Geld ist das geringste Problem, mein Lieber.«
    Das glaube ich dir sofort, wenn ich mir euer protziges Heim so anschaue, dachte Max. Schorsch musste eine regelrechte Lizenz zum Gelddrucken gehabt haben. Dieses Erbe hier lohnte sich auf jeden Fall. Soviel war sicher. Max, der immerhin auch geerbt und eine Pension hatte, hätte sich so etwas hier dennoch nie im Leben leisten können, außer er wurde kriminell oder gewann im Lotto einen Riesenjackpot. Extrem reich heiraten wäre natürlich eine weitere Option gewesen. Aber da musste man erst mal die entsprechende Frau finden, die einen Münchner Grantler in dem Alter noch

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