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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Kopf für einen Moment in die Höhe, bevor er wieder zusammensank.
    Das bekam ich am Rande mit, denn ich hatte mich bereits auf den zweiten Wolf konzentriert, der es schlauer anstellte als sein Artgenosse.
    Er war zur Seite weggeglitten, hatte sich dabei sehr klein gemacht und huschte über den Boden hinweg.
    Melanie Morton war für mich uninteressant geworden, ich wollte den verdammten Wolf, der es auf eine Art und Weise versuchte, mit der ich nicht gerechnet hatte. Der Weg zur Tür war ihm versperrt, da hätte ihn meine Kugel sofort eingeholt, und deshalb versuchte er es auf seine spektakuläre Art und Weise.
    Mit einem gewaltigen Sprung jagte er auf eines der beiden kleinen Fenster zu. Er hatte vom Boden abgehoben, für mich war er in der Luft noch gewachsen, und ich fragte mich, ob sein breiter Körper nicht steckenblieb, wenn er in die Scheibe hineinrammte.
    Ich hatte mich gedreht, stützte meine rechte Hand mit der linken ab und feuerte zweimal.
    Das geweihte Silber erwischte ihn, bevor er die Scheibe erreichte. Dann zersplitterte sie, der Wolf schlug rasend schnell mit den Vorderläufen um sich, als wollte er in der Luft kratzen, aber er fand keinen Halt.
    Mit seinen Krallen schabte er noch über die Wand hinweg, das war aber auch alles.
    Sein Körper klatschte zu Boden, und mit ihm geschah das gleiche wie mit dem ersten Wolf. Von innen her glühte er auf. Ein kaltes Licht oder Feuer breitete sich aus, was ich so genau nicht wahrnahm, denn ich mußte mich um Melanie Morton kümmern. Sie hatte die Gunst der Sekunde nutzen und fliehen wollen. Sie war bereits im kleinen Flur, ich hörte sie dort schreien.
    So leicht war ich nicht zu stoppen, auch nicht durch die zugeworfene Tür.
    Ich jagte Melanie nach, zerrte die Tür auf und war verdammt schnell.
    Melanie ebenfalls. Sie war nicht nur Stripperin, sie konnte auch tanzen.
    Das setzte ein gewisses Training und ein hohes Maß an Beweglichkeit voraus, was ich auch präsentiert bekam.
    Sie hatte sich einen Vorsprung erkämpft und längst die Treppe erreicht.
    Sie hastete die Stufen hinab, einen Absatz Vorsprung, und so schnell, wie sie war, würde ich Mühe haben, sie einzuholen.
    Dann beging Melanie einen Fehler. Als sie sich auf dem Absatz nach rechts drehte, eine Hand dabei am Geländer, schaute sie hoch und zurück. Sie lief dabei weiter und achtete nicht darauf, wohin sie trat. Sie stolperte über ihre eigenen Füße, fluchte, rutschte aus, konnte sich aber fangen, so daß sie nicht kopfüber die nächsten Stufen hinabfiel.
    Auf dem Absatz kämpfte sie um ihr Gleichgewicht, was natürlich seine Zeit brauchte und mir Gelegenheit gab, mit langen Sätzen auf sie zuzuspringen.
    Ich nahm die letzten drei Stufen mit einem Sprung. Für Melanie mußte es aussehen, als wäre etwas Schreckliches vor ihr erschienen, denn sie streckte mir abwehrend beide Hände entgegen und fauchte dabei, als wollte sie ihre Helfer imitieren.
    »Hau ab!« brüllte sie mir entgegen.
    Ich haute nicht ab. Bevor sich Melanie versah, hatte ich einen Arm gepackt, es war der rechte, und bog ihn herum. Sie machte die Bewegung in einer halben Drehung mit, weil sie nicht anders konnte. Sie schrie, als ich ihr den Arm auf den Rücken bog. Der gute alte Polizeigriff war noch immer am wirkungsvollsten. Ihm zu entkommen, war so gut wie unmöglich, und das wußte auch Melanie, denn sie gab ihren Widerstand endlich auf.
    »Ist es okay?«
    Gebückt stand sie vor mir und nickte.
    »Dann hoch.«
    Ich brauchte sie nicht einmal zu schubsen, ihre Beine bewegten sich automatisch. Sie stieg die Stufen hinauf. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, stellte mir allerdings vor, daß es wutverzerrt war, denn sie hatte verloren.
    Die ganze Aktion war nicht geräuschlos verlaufen, aber keiner der Hausbewohner kümmerte sich darum. Niemand verließ seine Wohnung, um nachzuschauen.
    Ich drückte Melanie in den engen Flur, trat mit der Hacke die Tür zu und ließ sie los. Sie taumelte ein Stück nach vorn, umklammerte mit der linken Hand ihren rechten Arm, stand noch immer gebückt, drehte den Kopf und starrte mich böse an.
    »Gehen Sie in das Zimmer.«
    Sie ging, ich folgte ihr, und wir sahen beide dasselbe Bild. Nur nahmen wir es unterschiedlich auf. Ich war erleichtert, Melanie aber zeigte sich geschockt.
    Ihre beiden Leibwächter konnte sie vergessen. Die Wölfe lagen an verschiedenen Stellen auf dem Boden, waren zwar noch als Gerippe vorhanden, aber innerlich waren sie durch dieses kalte Licht oder Feuer ausgeglüht

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