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Morganas Wölfe

Morganas Wölfe

Titel: Morganas Wölfe Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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Aber daraus wirst du mir keinen Strick drehen können. Das zerpflückt dir jeder Anwalt. Und überhaupt, ihr Bullen seid doch um keinen Deut besser als wir. Tut doch nicht so. Ich kenne euch. Ich kenne genügend Gesichter, und ich weiß auch, daß sich viele von euch, wenn sie ihre Uniformen abgelegt haben, in die Striptease-Schuppen schleichen, um nacktes Fleisch zu sehen. Das habe ich alles mitbekommen, deshalb hör mir auf mit deiner Moral.«
    »Sie verwechseln Äpfel mit Birnen. Kein Kollege wird sich strafbar machen, wenn er einem Strip zuschaut, das sollten Sie wissen, Melanie. Bei Ihnen ist es etwas anderes. Sie haben selbst zugegeben, daß Sie den Mord wollten, und Sie hätten ihn verhindern können, daran glaube ich fest. Sie werden dafür bezahlen müssen.«
    »Meinst du das wirklich?«
    »Es ist mein Ernst.«
    »Nur hast du den Joker in diesem Spiel völlig vergessen. Was ist mit Morgana? Glaubst du denn im Ernst, daß sie so etwas zulassen wird?«
    Sie reckte mir ihr Kinn entgegen. »He, glaubst du das im Ernst?«
    »Was soll sie tun?«
    »Sie wird dich töten!«
    »Morgana?« Ich lächelte etwas spöttisch, was Melanie nicht gefiel.
    »Wer sonst?« keifte sie mich an. »Glaubst du wirklich, daß du es schaffst, gegen sie anzukommen? Nein, das kannst du dir abschminken. Morgana ist besser als ich. Sie ist eine Kämpferin, sie wird von ihren Wölfen beschützt, sie ist in der Stadt, und sie hat ihren Samen bereits gesät. Du wirst nichts machen können. Du wirst vor Angst zittern, wenn du ihr gegenüberstehst.«
    »Das habe ich bisher auch nicht.«
    »Wie…?«
    »Ich habe bei unseren Begegnungen nicht gezittert. Im Prinzip verdankt sie meiner Menschlichkeit ihre Existenz. Vor einigen Jahren hätte ich sie töten können. Ich habe es nicht getan, den Preis dafür muß ich jetzt entrichten.«
    Eigentlich hatte Melanie Puppenaugen. Die aber zog sie jetzt zu Schlitzen zusammen. »Du sprichst von Morgana Layton, als würdest du sie kennen. Das ist nicht… das ist…«
    »Verlassen Sie sich darauf, daß ich sie kenne. Ich bin sicher, daß wir uns bald gegenüberstehen werden.«
    »Darauf freue ich mich auch.«
    Ich schaute Melanie an, was ihr überhaupt nicht gefiel.
    »Glotz nicht so blöd, verdammt«, schimpfte sie.
    »Was regen Sie sich auf? Ich frage mich nur, weshalb die Layton gerade zu Ihnen Kontakt aufgenommen hat. Was ist Besonderes an Ihnen, das sie hätte reizen können?«
    »Sie mag es nicht, wenn Frauen geknechtet werden. Und ich bin geknechtet worden. Ich tanzte vor diesen geilen Affen, aber abkassiert haben andere, und das war ihr wohl zuviel.«
    »Meinen Sie?«
    »Ja, denn sie hat mir gesagt, daß sich alles ändern würde.«
    »Es stimmt.«
    »Aber nicht so, wie du denkst.« Melanie bewegte ihren Kopf und schaute sich suchend in ihrer Wohnung um, als wäre sie dabei, nach einem Ausweg zu forschen.
    Nichts hatte sich verändert. Auch die Layton tauchte nicht auf. Sie ließ ihre Freundin im Stich, was Melanie zusehends irritierte.
    Ich hatte eines dieser tragbaren Telefone entdeckt und an mich genommen. »He, wen rufst du an?«
    »Meine Kollegen.«
    »Und dann?«
    Mein rechter Zeigefinger schwebte über dem Zahlenviereck. »Es ist ganz einfach. Alles muß seinen Gang gehen. Man wird den Toten abholen und ihn untersuchen. Es ist ein Mord passiert, auch wenn die Killer Tiere waren, von denen nur noch Reste zurückgeblieben sind.«
    »Und das wird man dir glauben?«
    »Mir schon«, antwortete ich mit einer Stimme, die Melanie durcheinanderbrachte, denn sie fragte: »Verdammt noch mal, was ist denn so Besonderes an dir?«
    »Das haben Sie erlebt.«
    Die Stripperin überlegte und kaute dabei auf ihren Fingernägeln. So wirkte sie wie ein kleines Kind, das unartig gewesen war und jetzt verlegen auf seine Strafe wartete. Der Vergleich schmeckte mir nicht, leider gab es noch immer viele Eltern, die ihre Kinder schlugen.
    »Du meinst die Wölfe.«
    »Ja, sie verglühten, und ich glaube nicht, daß dies auch bei einer normalen Bleikugel geschehen wäre.«
    Melanie Morton nickte. »Das sicherlich nicht«, murmelte sie. »Dann ist deine Waffe mit besonderen Kugeln geladen.«
    »Ja, mit geweihten Silberkugeln.«
    Ich hatte sie bei dieser Antwort nicht aus den Augen gelassen. Melanie zeigte kaum eine von der Normalität abweichende Reaktion, statt dessen fragte sie: »Kann man damit auch Menschen töten?«
    »In der Tat. Warum?«
    Sie winkte ab. »Schon gut.«
    Die letzten Minuten mußten bei ihr einen

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