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Morpheus #2

Morpheus #2

Titel: Morpheus #2 Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jilliane Hoffman
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Partner», hatte sie gesagt, «für jeden auf der Welt gibt es sieben ideale Partner, habe ich in der Cosmopolitan gelesen – man muss sie nur finden.» Dann hatte sie ihn geküsst und lächelnd geflüstert: «Gott sei Dank lebst du nicht in China.»
    Ihr Tod schien eine Ewigkeit her zu sein. Damals hatte er gedacht, nichts und niemand auf der Welt könnten jemals den Schmerz lindern, den physi-schen Schmerz, als sie ihm entglitten war, während er sie im Krankenhausbett in den Armen hielt. Er hatte gebetet, die Kugel, die sie am Kopf getroffen hatte, möge den Teil verfehlt haben, der Natalie ausmachte. Doch ihre Augen strahlten nicht mehr, und drei Tage später stellten die Ärzte die Maschi-nen ab, denn sie konnten nichts mehr für sie tun.
    Dominick hatte zusehen müssen, wie ihr Brustkorb sich ein letztes Mal hob und senkte, und dann war Natalie für immer aus seinem Leben geschieden.
    Danach hatte er die Tiere gejagt, die sie auf dem Parkplatz des Einkaufszentrums erschossen hatten, nur weil sie ihre Handtasche nicht schnell genug herausgerückt hatte. Drei Polizisten und ein Polizei-hund waren nötig gewesen, Dominick davon abzuhalten, die beiden Typen direkt vor dem Eingang des Polizeireviers abzuknallen.
    Sieben ideale Partner. Von ihm aus konnten die anderen sechs ruhig in China leben, hatte er gedacht und sich geschworen, nie wieder eine Frau anzusehen. Bis er die stellvertretende Staatsanwältin C. J. Townsend kennen lernte. Intelligent, witzig, knallhart vor Gericht und von einer umwerfenden natürlichen Schönheit, die sie ständig zu verbergen suchte. Doch die Brille, das mausbraun getönte Haar und die konservativen Hosenanzüge konnten es einfach nicht vertuschen.
    Dominick war nicht auf der Suche gewesen, er lehnte jede Beziehung ab, bevor es überhaupt so weit kommen konnte. Doch C. J. war anders als alle anderen Frauen, die er kannte, und er wollte mehr von ihr wissen. Er wollte, dass sie ihn an sich her-anließ, damit er in Ordnung bringen könnte, was sie so verstörte. Dieses Verlangen hatte er seit Natalie nicht mehr gespürt. Und bevor er selbst nein sagen konnte, hatte er sich schon in eine Beziehung mit ihr gestürzt. Wenn sie ihn fortschob, ließ er nicht los, sondern hielt sie nur noch umso fester, denn er wusste, sie wollten es beide so. Und er wusste, dass er sie liebte.
    Jetzt spürte er wieder diesen unerträglichen Schmerz. Doch der Unterschied war, C. J. war nicht tot. Statt ihr eine Kugel in den Kopf zu schießen, hatte der Mann, der sie ihm weggenommen hatte, ein Messer benutzt, und mit dem Messer hatte er den Teil getroffen, der C. J. ausmachte.

    Was für eine Ironie des Schicksals. Wieder war er allein, neun Jahre später, und jagte das Tier, das dafür verantwortlich war. Was würde er diesmal tun? Hatte er aus der Erfahrung gelernt und würde schießen, bevor ihn die Gefängniswärter daran hindern konnten? Vielleicht war es doch gut, dass Manny mitgekommen war. Denn Dominick wusste wirklich nicht, was er täte – als Mann, als Polizist –, wenn er von Angesicht zu Angesicht dem Schwein gegenübersaß, das zugab, die Frau vergewaltigt und beinahe ermordet zu haben, die er liebte.
    «Danke fürs Mitkommen, Bär», war alles, was er herausbrachte.
    «Jederzeit, hermano. Jederzeit. Jetzt lass uns rausfinden, was der Dreckskerl weiß.» Der Bär rollte das Fenster herunter und ließ den würzigen Duft nach Kiefernnadeln und Gras herein, bevor er sich die nächste Zigarette ansteckte.
    Sie hatten das Einkaufscenter hinter sich gelassen, und jetzt schlängelten sie sich seit zehn Kilometern über die Route 16, eine schmale, zweispuri-ge Schnellstraße, vorbei an einfachen Holzhäusern, hügeligen Wiesen und Weiden, Pferdeställen und kleinen Farmen. Es war schwer vorstellbar, dass sich hier draußen ein Gefängnis befand, geschweige denn sechs davon in einem Umkreis von fünfzehn Kilometern. Und die Anstalt, die sie heute Nachmittag besuchen würden, war kein normales Zuchthaus. Das Florida State Prison war ein Hoch-sicherheitsgefängnis für zwölfhundert Männer mit Vierundzwanzig-Stunden-Überwachung, das sich von den anderen Gefängnissen dadurch abhob, dass hier die schlimmsten der Schlimmen einsaßen.

    Alle Insassen waren psychisch gestört und so gefährlich, dass sie rund um die Uhr voneinander fern gehalten werden mussten. Sie aßen allein und sie schliefen allein. Selbst die Freizeit im Hof verbrach-ten sie inzwischen allein: eins fünfzig mal eins fünfzig große

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