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Mount Maroon

Mount Maroon

Titel: Mount Maroon Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Ethan Bayce
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zuletzt bei Eldorado, Illinois, gesehen. Wir kennen den Wagen, wissen aber nicht, wohin er will. Hat er ein Handy dabei? … Okay, das ist doch schon mal was. Ich bin in einer dreiviertel Stunde in der Zentrale.“
    Jetzt blieb ihnen also wieder nichts anderes übrig, als nach dem großen schwarzen Hund zu rufen, der die Sache in Ordnung bringen musste. Am Ende musste eben doch immer alles mit Gewalt gelöst werden. Bartlett zog eine Braue hoch und goss sich etwas Bier nach. All die Klugen und Mächtigen dieser Welt benötigten irgendwann Leute wie ihn, einen für das Grobe, die Drecksarbeit. Der Batter der Orioles hatte den Ball sehr gut getroffen, sodass dieser weit ins Fair Territory flog. Wohin wird dieser Saunders fahren? Er hatte kein zu Hause mehr, keine Frau, keine Familie. Alles das hatten sie ihm genommen durch ihren Scheißversuch, dachte Bartlett. Oder hatten sie es ihm gegeben, in seiner Erinnerung? Das Gehirn des Sicherheitsmanns verweigerte die Fortsetzung des Gedankengangs. So etwas lag außerhalb seines Zuständigkeitsbereiches. Fakt war, er war zur falschen Zeit am falschen Ort, dort, wo er nicht hätte sein dürfen. Dort, wo man nicht ohne Grund ist, wo man nicht zufällig hingerät. Der Batter war zum Runner geworden und nun pfeilschnell auf dem Weg zur ersten Base. Der Mann hatte ein Motiv, zweifellos ein kriminelles, auch wenn er selbst es möglicherweise als politisch oder moralisch einstufen würde. Egal, darum brauchte sich Bartlett nicht zu kümmern. Er musste ihn schnappen. Der Runner hatte die erste Base erreicht und lief jetzt weiter zur zweiten. Bartlett wurde klar, dass die Security-Abteilung des Laboratory, der er vorstand, gegen die Zeit spielte. Man musste ihn kriegen, bevor er sich erinnerte und zu seinen Auftraggebern gelangte. Er griff zum Telefon und wählte die Nummer der Zentrale, um erste Anweisungen zu geben. Danach fiel es ihm schwer, sich auf das Spiel zu konzentrieren. Man sagte ihm, dass Mr. Mason entgegen der Absprachen mit seinem Privatwagen nach Cincinnati gefahren war und keinen Mietwagen organisiert hatte. Offenbar erschien ihm dieses Detail nicht allzu wichtig. John Bartlett war gleich klar, dass Mason für den Job nicht der Richtige war. Der Mann war einfach zu gutmütig, so etwas wird leicht ausgenutzt. Dennoch oder vielleicht auch gerade deshalb mochte er Alan Mason sehr. Alan konnte man um jeden Gefallen bitten, mit ihm konnte man auch mal ein Bier mehr trinken und, was John Bartlett besonders gefiel, mit ihm konnte man über Sport reden. Ganz gleich ob Baseball, Football oder Basketball, Alan kannte sich bestens aus. Er wusste, wie Bartlett selbst, um die Stärken und Schwächen der Teams, er kannte die Spieler, die Trainer, einfach alles. Hin und wieder besuchten die beiden Männer zusammen lokale Sportveranstaltungen und auch wenn sie ansonsten wenig verband, war es eben diese Leidenschaft, die sie einander sehr sympathisch machte.
    Bartlett hatte extrem schlechte Laune, als er die Eingangstür seines Büros passierte. Die Orioles führten bei den White Sox mit 6:1.
    - „Ah, hallo John, wir haben die Nummern, die er angerufen hat, aber das Handy ist nicht zu orten. Offenbar hat er es ausgeschaltet.“
    John Bartlett ließ sich in den sesselartigen Drehstuhl fallen und legte die Füße auf den Schreibtisch. Mit einer typischen Handbewegung forderte er seinen Mitarbeiter auf, weiterzusprechen. Warum brauchten diese Burschen immer eine Extraeinladung, erwarteten sie ein Lob, oder dass er schon alles wusste? Egal wie die Zusammenarbeit organisiert ist, egal auf welcher Stufe der Leiter man sich befand und egal wie eilig es war, immer waren da diese seltsamen Verzögerungen, die respektvollen Pausen, die den hierarchisch Höhergestellten die Möglichkeit gaben, noch einmal kräftig zu furzen, bevor sie sich irgendeinen Schwachsinn anhören mussten, aus dem sie dann etwas Geniales machen sollten.
    - „Er hat mit dem Atlanta Medical Center telefoniert und mehrfach die Nummer einer Reinigungsfirma in Riverdale angerufen, das liegt etwas südlich von Atlanta. Da kam aber keine Verbindung zustande.“
    - „Medical Center …? Medical Center, haben wir nicht …?“
    - „Ja, wir haben dort nach einem Luther van Eyck recherchiert. Aber negativ.“
    Und das wusste auch Saunders, dachte Bartlett. Und dennoch hat er dort angerufen, nach all den Erfahrungen, die er nun schon gemacht hatte.
    - „Hat Mr. Saunders erst mit dem Krankenhaus telefoniert oder erst in Riverdale

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