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Mr. Benson

Mr. Benson

Titel: Mr. Benson Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: John Preston
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feststellen, ob das da ein richtiger Sklave ist oder irgendein faules Ei.«
    »Was denn, alle drei!?«, fragte Hans.
    »Natürlich. Ihr verklemmten Deutschen versteht nicht, dass ein echter Kerl mehr als nur einen Sklaven braucht, und in diesem Fall brauche ich sie zum Vergleich.« Hans erstarrte vor Zorn. »Nur keinen Aufstand, Herr Hans! Das hier ist genauso meine Sache.«
    Eine halbe Stunde später führte man uns aus dem Zellenblock, und die neidischen Blicke unserer Kameraden folgten uns durch den Gang. Nach dem Gefangenentrakt betraten wir einen nichtssagenden, ebenfalls von Betonwänden umgebenen Raum. Man legte uns Halseisen um, die über eine schwere Metallkette verbunden wurden, fesselte unsere Arme mit Handschellen auf den Rücken, und eine zweite Kette wanderte um unsere Füße. Dabei war sie so knapp bemessen, dass wir kaum schlurfen konnten.
    Wir gingen zwei steile Treppen hinauf, und bald betraten wir ein unerwartet luxuriöses Gemach – im krassen Gegensatz zu den kahlen Räumlichkeiten, die wir bisher erlebt hatten. Es gab keine Möbel im herkömmlichen Sinn, nur große dicke Kissen, über den ganzen Boden verstreut. Kostbare Orientteppiche schmückten die Wände, und hier und da standen kleine runde Messingtische. Es war wie eine Szene aus 1001 Nacht . Ich schaute Ricks verdutztes Gesicht an und merkte, wie auch ihm ein Licht aufging: Abdul war natürlich Araber!
    Aber gleichzeitig wurde uns noch etwas anderes klar: Das hier waren keine Spielchen mehr, das war richtige Sklaverei! Wir erstarrten.
    Abdul saß inmitten eines Kissenbergs und sog an seiner Wasserpfeife, während sich um ihn herum drei junge, hübsche und natürlich blonde Männer zu schaffen machten. Sie sprachen kein Wort und hielten ihren Blick von uns abgewandt.
    Abdul hatte sich umgezogen. Sein faltenreiches arabisches Gewand wirkte seltsam, nachdem er eben noch Levi’s getragen hatte. »Ihr seht mich hier in meiner natürlichen Umgebung«, erklärte er lächelnd und klatschte fast lautlos in die Hände. Eine plötzliche Bewegung entstand, als zwei riesenhafte Nubier aus dem Schatten traten. Ihre pechschwarze Haut war so dick eingeölt, dass sie im Lampenlicht glänzte. Rocco bekam ganz zittrige Knie.
    »Weg mit euch!« Er warf diese Worte den Wärtern an den Kopf, die uns hergebracht hatten. »Den da, diesen einen« – er wandte sich an die Schwarzen – »den bindet aufs Pferd.«
    Widerstand war zwecklos, als die beiden Riesen Rocco die Ketten abnahmen und ihn in eine Ecke führten, wo ein großes, lederbezogenes Etwas stand. Sie ergriffen Roccos geschwächte Glieder – der Ärmste! Den beiden war er mit Haut und Haar ausgeliefert –, und spannten ihn, die Kehrseite nach oben, an allen vieren auf das seltsame Gebilde.
    »Lasst mich eins klarstellen«, sagte der atemberaubende Araber. »Euer Freund wird nicht sehr zu leiden haben. Er liegt dort bequemer als in seiner Zelle. Wenn ihr aber nur eine Hand gegen mich erhebt« – er schnippte mit den Fingern, um es uns vorzuführen – »dann bekommt er die Peitsche.« Ein lauter, animalischer Schrei ertönte aus Roccos Ecke, als eine furchterregende Geißel seinen Hintern traf. Dann ging der Nubier wieder ruhig neben ihm in Stellung.
    »Gehorcht also jedem meiner Befehle.« Die Finger schnippten erneut; ein zweiter Schrei von Seiten Roccos drang durch den Raum. Ich wusste, viel davon könnte er nicht verkraften. Ich musste handeln. Darum sank ich vor Abdul auf die Knie, wobei ich einen nicht besonders willigen Rick an der Kette mit mir zog.
    »Wir haben verstanden, Herr«, sagte ich mit gesenktem Kopf und hörte Rick eine Zustimmung brummeln. Gott sei Dank, hatte ihn Mr. Benson so weit gedrillt, dass er sich im Moment nicht aufzulehnen versuchte.
    »Ich bin sehr zufrieden.« Der fremde Akzent zerhackte die einzelnen Worte. »Ich wünsche mir lediglich ein paar Sklaven, die sich zu meinem Vergnügen anstrengen … und zu dem der Käufer. Ihr beiden« – eine langstielige Fliegenklatsche streckte sich nach meinem Kopf und tätschelte ihn – »seid so herrlich amerikanische Exemplare, dass man euch für die anspruchsvollsten Kunden zurückhalten muss.
    Ihr dürft zu mir aufblicken. Die meisten meiner Freunde haben wie ich eine Vorliebe für blonde, jugendliche Schönheit.« Lächelnd schnappte er sich einen der jungen Männer, die schon im Raum gewesen waren – ein Bürschchen, das nur einen Lendenschurz trug, um seine Nacktheit zu verbergen. Der Junge gehörte zu der unnatürlich

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