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Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck

Titel: Mr. Darcy bleibt zum Fruehstueck Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kim Izzo
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einen anders, wenn man einen Titel trägt«, sagte er lächelnd. »Ich habe mir nie etwas aus einer Sonderbehandlung gemacht. Und nur dass du es weißt, wenn man so tun will, als stamme man aus einer alten, reichen Familie, dann ist der Schlüssel dazu, niemals über Geld zu reden.«
    »Erwischt«, sagte ich und spürte, wie ich rot wurde. »Hattest du Angst, ich würde mich an dich ranmachen, wenn ich gewusst hätte, wer du bist?«, fragte ich und kannte die Antwort.
    »Ja, und das aus den völlig falschen Gründen«, gab er zu. »Ich wollte es nicht, bloß weil du mich für reich hältst.«
    Ich nickte. Traurig, aber wahr. Ich betrachtete das Loch in meinem Kleid, und wieder war mir zum Heulen zumute. Er sah meinen Gesichtsausdruck und legte eine Hand auf meine.
    »Doris kann es vielleicht flicken«, sagte er sanft und musterte mich. »Sie kann das unglaublich gut, danach wird nichts mehr zu sehen sein.«
    Ich saß still da, fummelte immer noch an dem Loch herum und erinnerte mich daran, wie ich das Kleid gekauft hatte, und an all die Jahre, die es ungetragen in meinem Schrank gehangen hatte. Merkwürdig, es war eine der längsten Beziehungen, die ich je gehabt hatte.
    »Erzähl mir von deinem Kleid«, sagte er leise.
    »Meine Großmutter hat es für mich gekauft«, begann ich. »Sie ist vor ein paar Monaten gestorben.« Ich holte tief Luft und merkte, dass ich gleich noch einen Weinanfall bekommen würde. »Sie war wie eine Mutter für mich. Ich vermisse sie.«
    Und dann weinte ich, und unter Schluchzen erzählte ich Griff alles, auch dass die Spielsucht meiner Mutter mich mein Zuhause gekostet hatte. Er hörte mir zu, und als ich fertig war, brachte er mir eine Schachtel mit Taschentüchern. Ich putzte mir die Nase und wischte mir über die Augen. Ich war mir sicher, dass ich grauenhaft aussah.
    »Und deswegen heiratest du also Scott?«, fragte Griff. »Es war nicht nur eine Laune.«
    Ich nickte.
    »Du bist in Trauer«, sagte er mitfühlend. »Jetzt verstehe ich.«
    »Warum sagt das jeder?«, fuhr ich ihn an. Ich hatte genug davon, dass mir jeder sagte, er wüsste, warum ich mich so fühlte.
    »Weil es wahr ist«, antwortete er. »Es ist kein Zeichen von Schwäche, weißt du. Die Person zu verlieren, die man auf der ganzen Welt am meisten geliebt hat, ist nicht wie eine Erkältung, die man rasch übersteht.«
    »Ich will mich einfach nur wieder normal fühlen«, sagte ich schlicht. »Ich möchte glücklich sein.«
    Als wäre das sein Stichwort, nahm Griff meine Hand und zog mich aus dem Sessel zu sich. Ich schloss die Augen und spürte seine weichen, aber festen Lippen auf meinen, und wir küssten uns lange, und ich hielt ihn nicht davon ab. Als unsere Küsse immer leidenschaftlicher wurden, hob er mich hoch und drückte mich gegen den Bücherschrank. Ich öffnete kurz die Augen, wir waren dicht neben den Erstausgaben von Jane Austen. Ich kicherte und küsste ihn heftiger.
    Dann hörte er plötzlich auf.
    »Was ist los?«, fragte ich.
    »Wir sollten Scott die Neuigkeit überbringen, dass du ihn nicht heiratest«, sagte er.
    »Tue ich das nicht?«, fragte ich und löste mich von ihm.
    »Kate«, sagte Griff lächelnd. »Es ist offensichtlich, wir sind verliebt.«
    Ich war erstaunt, dass ihm die Worte so leicht über die Lippen kamen.
    »Verliebt?«, wiederholte ich perplex.
    Er sah mich an, verwirrt und enttäuscht.
    »Willst du etwa sagen, dass du nicht so empfindest?«
    »Ich weiß nicht«, sagte ich. Vor allem fühlte ich mich verwirrt. »Ich bin dir monatelang aus dem Weg gegangen. Die halbe Zeit schienen wir uns nicht ausstehen zu können, die andere Hälfte …«
    »Das stimmt«, gab er zu und streckte die Hand aus, um mich zu berühren, aber ich entzog mich.
    »Die Hochzeit, die Gäste«, stammelte ich. »Es ist zu viel.«
    »Du kannst doch nicht sagen, dass du ihn morgen heiraten wirst?«
    Ich stand stocksteif da. Ich wusste nicht, was ich tat oder fühlte. Meine Gefühle lagen so im Widerstreit miteinander, dass ich am liebsten geschrien hätte. Irgendwo tief im Inneren suchte meine Intuition nach ihrer Stimme, aber der Kampf gegen Monate des zielstrebigen Planens brachte sie zum Schweigen.
    »Ich bin so weit gekommen.«
    »Kate, ich habe so viele Frauen getroffen, die aufs Geld aus waren. Ein paar haben es sogar bei mir versucht, nur um einen Titel zu bekommen«, sagte er. »Du bist nicht so.«
    »Bist du da so sicher?« Meine Stimme klang angespannt. »Du verstehst nicht, was die Heirat mit Scott für

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