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Mr. Postman

Mr. Postman

Titel: Mr. Postman Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Jason Dark
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welche?«
    »Es geht um den Killer.«
    Lilian schaute Glenda starr an. »Kennen Sie ihn etwa?«
    »Nein, bewahre.«
    »Es hat sich so angehört.«
    »Bestimmt nicht. Nur frage ich mich, ob er Ihnen möglicherweise bekannt ist.«
    Hätte Lilian gestanden, hätte sie die Frage wohl von den Beinen gerissen. So aber blieb sie sitzen und schaute Glenda nur ungläubig an.
    Dann schüttelte sie den Kopf. »Wie… wie… können Sie denn so etwas sagen, verflixt?«
    Glenda legte ihr für einen Moment beide Hände auf die Schultern.
    »Bitte, beruhigen Sie sich. Es ist alles in Ordnung. Ich kann es Ihnen auch erklären.«
    »Tatsächlich?«
    Glenda nickte. »Ja. Gehen wir mal davon aus, dass dieser Unhold etwas Bestimmtes trug. Eine Uniform. Nicht nur irgendeine, sondern die Uniform der Post, des Briefträgers. Dazu mit der entsprechenden Mütze. Das habe ich gesehen.«
    »Stimmt«, gab Lilian flüsternd zu.
    »Wunderbar. Dann müssen oder können wir davon ausgehen, dass der Killer Briefträger gewesen ist, wie auch immer. Genauer gesagt: ein mordender Briefträger.«
    »Unsinn. Das war auch kein Briefträger, Glenda, das ist ein lebendes Skelett gewesen.«
    »Aber in einer bestimmten Uniform. Das muss etwas zu bedeuten haben, denke ich.«
    »Was denn?«
    »Ich habe noch keine Ahnung und kann mir die Dinge nicht einmal zusammenreimen.«
    Lilian musste wieder ihre Haare zurückstreichen. Die Schminke in ihrem Gesicht war verlaufen, der Lippenstift verschmiert. Sie wirkte etwas derangiert und bemühte sich, nachzudenken. »Wollen Sie mich jetzt fragen, was mit unserem Briefträger hier los ist und ob ich ihn kenne?«
    »Sie nehmen mir die Worte aus dem Mund.«
    Lilian Evans hatte lange nicht mehr gelacht, jetzt tat sie es. »Aber nicht doch unser Postman.«
    »Wieso nicht?«
    »Nein, Glenda, der ist harmlos. Ein netter junger Mann, der eigentlich von allen hier gemocht wird.«
    »Wie heißt er denn?«
    »Der Name ist komisch. Aber er heißt wirklich so. Cassius Manson, Glenda.«
    »Da haben Sie recht. Der ist wirklich komisch. Trotzdem möchte ich auf Nummer Sicher gehen.«
    »Was bedeutet das?«
    »Ich werde beim Yard anrufen und mich erkundigen, ob etwas über einen Cassius Manson bekannt ist.«
    »Bitte, tun Sie das.« Lilian deutete auf das Telefon, das auf dem Nachttisch stand.
    Glenda Perkins hoffte nur, dass man ihren Wünschen und Bitten auch nachkam. Sie ging deshalb diplomatisch zu Werke und erklärte, dass sie in John Sinclairs Auftrag anrief.
    Die kleine Lüge öffnete ihr tatsächlich die Türen, und so wurde sie um Geduld gebeten. Der Name Cassius Manson war sehr selten. Dank modernster Computertechnik konnte sehr schnell herausgefunden werden, ob gegen diese Person tatsächlich etwas vorlag. Glenda brauchte nicht einmal zurückgerufen werden, sie bekam die Nachricht etwa zwei Minuten später.
    »Nein, Miss Perkins. Sie können John Sinclair bestellen, dass nichts gegen einen Cassius Manson vorliegt. Er ist zumindest bei uns nicht straffällig geworden. Wie es im Ausland aussieht, da brauchten wir mehr Zeit, um es herauszufinden…«
    »Das ist auch nicht nötig. Vielen Dank, Sie haben uns sehr geholfen.«
    Glenda legte auf. Sie wusste nicht, ob sie enttäuscht sein sollte und schaute nachdenklich auf ihre Knie.
    »Ich habe Ihnen doch gesagt, dass er harmlos ist. Wir mögen Cassius alle, und er mag uns. Er bringt ja nicht nur die Post. Er hat immer Zeit für ein Gespräch, für einen kleinen Schwatz. Für viele ist er ein bunter Tupfer im Leben.«
    »Man vertraut ihm auch?«
    »Klar.«
    »Und man spricht mit ihm auch über persönliche Dinge.«
    »Das denke ich schon.«
    »Haben Sie das auch mit ihm getan, Lilian?«
    Eine leichte Röte überzog das Gesicht der Frau. »Ich weiß genau, worauf Sie hinauswollen, Glenda, aber ich habe hin und wieder einen Freund. Es würde mir nie in den Kopf kommen, etwas mit einem Briefträger anzufangen, auch wenn er noch so nett ist. Das würde nie und nimmer geheim bleiben, und das kann ich mir nicht leisten. Ich weiß wohl, dass es andere Frauen hier in der Straße gibt, die sich mit den gleichen Problemen herumschlagen wie ich.«
    »Haben die auch die gleichen Lösungen gefunden?«
    Lilians Stimme verhärtete sich bei der Antwort. »Darüber kann und möchte ich nichts sagen.«
    »Schon gut, entschuldigen Sie. Ich bin eben Polizistin, und da muss ich bestimmte Fragen stellen. Wissen Sie denn - rein zufällig nur -, wo Cassius Manson wohnt?«
    »Nein, keine Ahnung. Er stammt

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