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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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hatten.
    Mit dem Hut in der Hand sagte Rick: »Mrs Fletcher, Sie müssen sich wappnen. Die Geschichte wird morgen in der Zeitung stehen. Ein Autopsiebericht muss der Öffentlichkeit zur Kenntnis gebracht werden. Bill Moscowitz hat die Abfassung des Berichts so lange hinausgezögert, wie es ging.«
    »Ich weiß, Sie tun Ihr Bestes.« Naomi versagte fast die Stimme.
    Harry und Miranda sahen sich verwundert an, dann sahen sie wieder zu Rick.
    Naomi nickte ihm zu, worauf er sagte: »Roscoe wurde vergiftet.«
    »Was!«, rief Tucker aus.
    »Ich hab’s ja gesagt«, sagte Mrs Murphy.
    »Sei nicht so überheblich«, jammerte Pewter.
    »Naomi, es tut mir ja so schrecklich leid.« Mrs Hogendobber ergriff Naomis Hand.
    »Wem lag daran, ihn umzubringen?« Pewter hob die langen weißen Augenbrauen.
    »Jemand, der in Mathe versagt hat?« Mrs Murphy konnte es sich nicht verkneifen.
    »He, wo ist Tucker?«, fragte Pewter.
    Tucker hatte sich allein fortgeschlichen, um Winston zu suchen, die Bulldogge.
    Harry sagte: »Es tut mir so leid, Naomi.«
    Naomi putzte sich mit einem rosa Papiertaschentuch die Nase. »Vergiftet! Eins von den Erdbeerdrops war Gift.«
    Cooper informierte sie über die Einzelheiten. »Er hat Malathion zu sich genommen, das gewöhnlich binnen Minuten zum Tode führt.«
    Harry platzte heraus: »Ich hab eins davon gegessen!«
    »Wann?«, fragte Rick.
    »Oh, zwei Tage vor seinem Tod. Vielleicht drei. Sie kennen Roscoe … dauernd bietet er allen Leuten Bonbons an.« Ihr war schwummerig.
    »Leider wissen wir nicht, wie er vergiftet wurde. Die Bonbons in seinem Auto waren sauber.«
    Sie zwängten sich wieder in Harrys Transporter, die Katzen auf Mirandas Schoß. Tucker, die zwischen den beiden Menschen saß, berichtete allen, was Winston gesagt hatte: »Naomi weint die ganze Zeit, Sie hat ihn nicht umgebracht. Da ist Winston ganz sicher.«
    »Ist also nichts mit dem nächstliegenden Verdacht.«
    Pewter rollte sich auf Mirandas Schoß zusammen, sodass für Mrs Murphy wenig Platz blieb.
    »Du könntest ein Stückchen rücken.«
    »Setz dich doch auf Harrys Schoß.«
    »Danke, mach ich auch, du egoistische Tucke.«
    Tucker stieß Murphy an. »Winston sagt, Sandy Brashiers ist dauernd dort.«
    »Warum?«, fragte Pewter.
    »Er will rauskriegen, was Roscoe für dieses Schuljahr geplant hatte. Er hat nur wenige Unterlagen hinterlassen, und April Shively ist eine richtige Zicke – meint Winston.«
    »Sekretärinnen sind immer in ihre Chefs verliebt«, setzte Pewter nonchalant hinzu.
    »Ach, Pewter.« Murphy zog die Nase kraus.
    »Ist doch wahr!«
    »Selbst wenn sie in ihn verliebt gewesen wäre, bedeutet das noch lange nicht, dass sie Obstruktion betreibt – klasse Wort, ha?« Tucker lächelte, und ihre großen Fangzähne schimmerten.
    »Ich bin beeindruckt, Tucker.« Die Tigerkatze lachte. »Natürlich betreibt sie Obstruktion. April kann Sandy nicht ausstehen. Roscoe mochte ihn auch nicht.«
    »Schätze, Sandy stehen schwere Zeiten bevor.« Pewter sah eine von Herb Jones’ Katzen auf den Stufen zu seinem Haus sitzen. »Guck dir Lucy Fur an. Immer, wenn sie im Schönheitssalon war, stellt sie sich anschließend zur Schau.«
    »Die langen Haare sind schön, aber könntest du dir vorstellen, sie zu pflegen?«, erwiderte Murphy, die praktische Mieze.
    »Ich weiß nicht, was aus dieser Welt noch werden soll.« Miranda schüttelte den Kopf.
    »Gift ist des Feiglings Art zu töten«, brummte Harry, noch erschüttert, weil sie eins von Roscoes Bonbons gegessen hatte. »Wer immer es war, war ein Hosenscheißer.«
    »So kann man es auch ausdrücken.« Miranda runzelte die Stirn.
    »Die Frage ist, woher hatte er das Gift, und wartet irgendwo eine Dose mit todbringenden Bonbons auf das nächste unschuldige Opfer?« Harry streichelte Murphy, die linke Hand hielt das Steuer.
    »Eins wissen wir«, verkündete Miranda bestimmt. »Wer ihn umgebracht hat, war nahe bei ihm … wenn Malathion so schnell tötet, wie Coop gesagt hat.«
    »Nahe bei ihm und ein Schwächling. Das ist mein Ernst. Gift ist des Feiglings Waffe.«
    Damit hatte Harry halb recht und halb unrecht.

 
27
     
    Ein leichter Wind aus Südost ließ die Temperatur auf zwanzig Grad steigen. Es war ein flirrender Tag, buttergelbe Blätter erzitterten in der Brise, und die Schatten verschwanden; denn es war Mittag.
    Als Harry nach der Jungtierjagd am frühen Morgen heimgekehrt war, hatte sie Poptart abgerieben und mit den beiden anderen Pferden ins Freie gebracht, und jetzt

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