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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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oder?«
    »Irene ist da drüben. Perfektes Kostüm, wenn sie zwanzig Jahre jünger wäre. Manche Frauen können sich anscheinend nicht damit abfinden, dass sie alt werden.« Sie deutete auf die Waldfee mit den durchsichtigen Flügeln über dünnem Draht. Dann senkte sie die Stimme und fragte: »Hast du April Shively gesehen? Als Hexe verkleidet. Wie passend.«
    »Ich dachte, du magst April?«
    Als sie merkte, dass sie möglicherweise zu viel gesagt hatte, machte Little Mim einen Rückzieher. »Sie ist seit Roscoes Tod nicht ganz bei sich, und sie macht allen im Komitee bis hin zum Lehrerkollegium das Leben schwer. Das vergeht wieder.«
    »Oder sie vergeht«, scherzte Harry.
    »Zwei betörende maskierte Schönheiten«, schmeichelte ihnen Maury McKinchie hinter seiner Rhett-Butler-Maske.
    »Was für ein Spruch!«, lachte Harry und verriet sich mit ihrer Stimme.
    »Darf ich um diesen Tanz bitten?« Maury verbeugte sich vor Harry, die sich der Tanzfläche zuwandte.
    Froh, nicht aufgefordert worden zu sein, eilte Little Mim, so schnell es ihre Perücke erlaubte, zu Blair.
    Sean Hallahan, der sich als Hell’s Angel verkleidet hatte, tanzte mit Karen Jensen. Als der Tanz zu Ende war, führte er sie von der Tanzfläche. »Karen, sind denn alle böse auf mich?«
    »Jody schon.«
    »Bist du mir böse?«
    »Nein.«
    »Ich hab den Eindruck, dass du mir aus dem Weg gegangen bist.«
    »Das Hockeytraining nimmt genauso viel Zeit in Anspruch wie das Footballtraining.« Sie hielt inne und räusperte sich. »Und du warst in letzter Zeit ein bisschen komisch – weggetreten.«
    »Ja, ich weiß.«
    »Sean, du kannst nichts dafür, wie das alles gelaufen ist – der Tod von Mr Fletcher –, und bis dahin war es ja ganz lustig. Sogar die falsche Todesanzeige für Mr McKinchie war lustig.«
    »Das war ich nicht.«
    »Ich weiß, sie war in den Zeitungen von Rogers Tour, und er sagt, er war’s auch nicht.«
    »Aber ich war’s wirklich nicht.« Er spürte, dass sie ihm nicht glaubte.
    »Okay, okay.«
    »Dein Kostüm ist große Klasse«, sagte er bewundernd.
    »Danke.«
    »Karen – hast du mich ein bisschen gern?«
    »Ein bisschen«, hänselte sie ihn. »Aber was ist mit Jody?«
    »Es ist nicht – na ja, du weißt schon. Wir mögen uns, aber nicht so, wie du denkst. Wir haben diesen Sommer viel trainiert und -«
    »Was trainiert?«
    »Tennis. Das ist unser Frühjahrssport.« Er schluckte schwer.
    »Oh.« Sie dachte an Jodys Schilderung des Sommers.
    »Gehst du Freitag nach dem Spiel mit mir aus?«
    »Ja«, sagte sie ohne zu zögern.
    Er lächelte und schob sie wieder auf die Tanzfläche.
    Trainerin Renee Hallvard, die sich als Garfield verkleidet hatte, schlängelte sich an Harry heran.
    »Harry, sind Sie das?«
    »Renee?«
    »Ja, oder sollte ich ›miau‹ sagen?«
    »Was Mrs Murphy wohl dazu sagen würde?«
    Renee langte nach hinten und drapierte ihren Schwanz über dem Arm. »Mach dich nicht lächerlich.«
    Beide lachten.
    »Das würde sie vermutlich sagen.«
    »Wenn Sie nichts dagegen haben, bringe ich am Montag die neuen Hockeyregelkataloge vorbei.«
    »Warum?«, murmelte Harry.
    »Ich brauche einen Reserveschiedsrichter – nur für alle Fälle. Sie kennen das Spiel.«
    »Ach, Renee. Lassen Sie das Susan machen.«
    »Sie kann nicht.« Renee Hallvard lachte Harry an. »Brooks spielt in der Mannschaft.«
    »Ach ja – okay.«
    Die Trainerin klopfte ihr auf die Schulter. »Sie sind ein guter Kumpel.«
    »Gimpel würde es eher treffen.«
    Rhett Butler forderte Harry ein zweites Mal zum Tanzen auf. »Sie haben schöne Beine.«
    »Danke«, murmelte sie.
    »Ich sollte Probeaufnahmen von Ihnen machen.«
    »Was Sie nicht sagen.« Harry klatschte ihm ihre linke Hand auf den Rücken.
    »Sie sind sehr attraktiv. Die Kamera liebt manche Menschen. Vielleicht liebt sie Sie.« Er machte eine Pause. »Komisch, dass nicht mal die Profis wissen, wer auf der Leinwand gut kommt und wer nicht.«
    »Rhett«, scherzte sie, wohl wissend, dass es sich um Maury handelte, »das sagen Sie bestimmt zu allen Mädchen.«
    »Ha.« Er warf den Kopf zurück und lachte. »Nur zu den hübschen.«
    »Ich habe gehört, Sie haben den Wagen voll stärkender Essenzen, also müssen Sie so etwas auch zu Boom Boom gesagt haben.«
    »Oh!« Er senkte die Stimme. »Was hab ich mir nur dabei gedacht?«
    Es gehörte zu Maurys Charme, dass er nie vorgab, besser zu sein, als er war.
    »He, ich sag’s nicht weiter.«
    »Ist auch nicht nötig. Dafür wird sie schon sorgen.« Er

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