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Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid

Titel: Mrs Murphy 06: Tödliches Beileid Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Rita Mae Brown
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Dollarzeichen leuchten sieht.« Boom Boom klopfte mit ihrem langen Fingernagel auf die Innenseite der anderen Hand. »Denk nur, wie leicht es für Naomi gewesen wäre, einer Schülerin das Kostüm in ihren Spind zu stecken. Ein Kinderspiel.«
    »Vielleicht.« Fair gab Boom Boom die Kuverts zurück.
    »Willst du die anderen nicht lesen? Da knistert’s richtig.«
    »Sie gehen mich nichts an. Du solltest sie Rick aushändigen. Besonders, wenn du glaubst, dass Naomi McKinchie umgebracht hat.«
    »Ja, das glaube ich. Sie muss dahintergekommen sein, dass er was mit mir hatte, und hat sich an ihm gerächt, nachdem sie Roscoe beseitigt hatte. Ha. Sie dachte, der Weg wäre frei für sie, und dann entdeckte sie, dass da noch eine Frau war. Ich muss schon sagen, Energie hatte er. Eine Ehefrau und zwei Geliebte.« Sie feixte, und ihr tiefes, verlockendes Grübchen wurde noch ein bisschen tiefer.
    »Schon möglich. Möglich ist alles. Aber andererseits, wer sagt denn, dass du Maury McKinchie nicht ermordet hast?« Fair, der in derartigen Situationen gewöhnlich nicht so direkt war, äußerte unverblümt, was auf der Hand lag.
    »Ich? Ich? Ich könnte keinen Menschen töten. Ich möchte die Menschen heilen, ihre inneren Wunden verbinden. Ich würde niemandem etwas zuleide tun.«
    »Ich sage ja nur, wie es für andere aussehen könnte, die -«
    »Drecksäcke! Jeder, der mich kennt, weiß, dass ich niemanden töten würde, und schon gar nicht, wenn’s um Liebe geht.«
    »Sex? Oder Liebe?«
    »Ich dachte, du wärst auf meiner Seite!«
    »Ich bin auf deiner Seite.« Er richtete den Blick auf die betrübte Frau, die selbst in ihrer Dummheit schön war. »Deswegen stelle ich dir ja Fragen.«
    »Ich habe geglaubt, dass ich Maury liebte. Jetzt bin ich mir da nicht mehr so sicher. Er hat mich ausgenutzt. Er hat sogar Probeaufnahmen von mir gemacht.«
    »Aus der Sicht eines Sheriffs würde ich sagen, du hattest ein Motiv.«
    »Aber ich hatte kein Motiv, Roscoe Fletcher zu töten!«
    »Nein, offensichtlich nicht. Hatte jemand Roscoe auf dem Kieker? Jemand, den du kennst?«
    »Naomi. Das sag ich doch die ganze Zeit.«
    »Wir wissen nicht, ob er sie betrogen hat.«
    »Er hat die Rosen gepflückt, solange sie blühten. Machen das nicht alle Männer? Ich meine, wenn sich die Gelegenheit bietet, seid ihr alle Huren.«
    »So wie ich.« Er straffte das Kinn.
    »Oh Fair, dich habe ich nicht gemeint. Du und Harry, ihr habt einfach nicht zusammengepasst. Eure Ehe wäre früher oder später sowieso in die Brüche gegangen. Du weißt, ich bewahre jeden unserer gemeinsamen Augenblicke in meinem Herzen, und deswegen habe ich dich gerufen in der Stunde meiner Not.«
    Wie hatte er jemals mit dieser Frau schlafen können? War er so geblendet gewesen von ihrer Schönheit? Ein Ekelgefühl stieg in seinem Magen hoch. Er unterdrückte es. Warum wütend auf sie sein? Sie war, wie sie war. Sie hatte sich nicht geändert. Er schon.
    »Fair?«, fragte sie in das Schweigen hinein, das zwischen ihnen entstanden war.
    »Wenn du wirklich glaubst, dass Naomi Fletcher ihren Mann getötet hat, weil sie mit Maury McKinchie zusammen sein wollte, und dass sie dann in einem Anfall von Leidenschaft ihn umgebracht hat, weil sie das mit dir herausfand, dann musst du zum Sheriff gehen. Übergib ihm die Briefe.«
    »Ich kann nicht. Es ist zu schrecklich.«
    Er schlug einen anderen Kurs ein. »Boom Boom, und wenn sie es nun auf dich abgesehen hat – vorausgesetzt, dass deine Annahme richtig ist?«
    »Nein!« Aufrichtiges Entsetzen breitete sich auf ihrem Gesicht aus.
    »Was ist mit April Shively?«
    »Mit einer guten Grundsubstanz hätte sie ihr Leben verändern können. Dazu Rosenblütenblätter in ihrem Badewasser.« Boom Booms Gesichtsmuskeln waren angespannt, ihre Halsadern traten hervor. »O-o-oh, ich habe einen Krampf. Muskelkater. Massier ihn mir weg, ja?«
    »Deiner Wade fehlt nichts. Komm mir nicht mit dieser Masche.«
    »Welcher Masche?« Sie blähte die Nasenlöcher.
    »Das weißt du genau. Ich rufe jetzt den Sheriff an. Du darfst solche Beweisstücke nicht unterschlagen.«
    »Tu’s nicht!«
    »Boom Boom, lass ausnahmsweise mal dem öffentlichen Wohl zuliebe deine Eitelkeit beiseite. Da draußen läuft ein Mörder herum. Es könnte Naomi sein, wie du gesagt hast, und« – er zuckte die Achseln – »wenn durchsickert, dass du was mit Maury gehabt hast, dann ist das kein Weltuntergang.«
    »Du hast leicht reden.«
    »Für mich war der Kerl ein dummes

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