Murray, Paul
Droyd nach Hause gebracht, in Franks Bett
gesteckt, die Zimmertür mit dem Sofa, der Schlafzimmerkommode und zwei
Hanteln, deren Gewichte immer wieder von den Griffen rutschten, gesichert und
Laura angewiesen hatten, ihn unter keinen Umständen aus dem Zimmer zu lassen,
zogen sich Frank und ich nach draußen in seinen Lieferwagen zurück, um die
Sache durchzusprechen. Die Ereignisse hatten ihn verständlicherweise
mitgenommen, und so bestand er darauf, bevor er sich irgendetwas anhörte, zur
Beruhigung etwas von seinem Haschisch zu rauchen. Und da mir selbst auch nach
etwas Beruhigendem war, ich aber keinen Tabak mehr hatte, stopfte ich mir
ebenfalls etwas Haschisch in meine Pfeife. Dann, als wir beide ruhiger waren,
legte ich ihm meinen Plan dar.
»Am besten
gehen wir die Sache mit der Einstellung an, dass wir nichts mehr zu verlieren
haben«, sagte ich. »In gewisser Weise ist das sogar ein Vorteil, verstehst du?
Das heißt, dass wir ein höheres Risiko eingehen können, ich meine, schlimmer
kann's ja nicht mehr werden, oder?«
»Ich weiß
nicht, Charlie«, sagte er skeptisch.
»Das ist
meine Spezialität«, sagte ich. »Ehrlich, das ist wahrscheinlich das Einzige
auf der Welt, das ich wirklich gut kann.«
Frank
schüttelte den Kopf und blies stoß weiße kleine duftende Rauchwölkchen in die
Luft.
»Vertrau
mir einfach«, sagte ich, und er überreichte mir leise, aber ausdrucksvoll
stöhnend seine letzten vier Pfund achtundsiebzig.
Auch
während der Fahrt war offensichtlich, dass dies ein schicksalhafter Abend war.
Der senkrecht fallende Regen prasselte auf das Glasdach des Lieferwagens, und
als die Hunderennbahn in Sicht kam, zauberte das Flutlicht eine Art
Glorienschein in den Regenhimmel. Das Stadion strahlte wie eine magische Stadt,
als wäre unser ganzes bisheriges Leben eine Straße gewesen, die uns
schließlich zu diesem märchenhaften Ort führen sollte. Als wir demütig und
beklommen schweigend auf den Parkplatz rollten, hatte ich das höchst
merkwürdige Gefühl, dass die Alltagsrealität nichts mehr galt. Farben
leuchteten kräftiger, Töne klangen voller, klarer; Gedanken und Erinnerungen,
Vergangenheit und Zukunft hatten ihre Schranken überwunden und durchtränkten
die Luft. Die Roma-Frauen mit den Goldzähnen, die auf dem Parkplatz die
Rennprogramme verkauften; die roboterhafte Lautsprecherstimme, die das nächste
Rennen ankündigte - alles schien ein geheimes Zeichen zu tragen; alles schien
vom Glanz des Schicksals überzogen.
Ich
schaffte es, Frank dazu zu überreden, dass wir diesmal oben in der Bar blieben.
Direkt am Fenster war ein kleiner Tisch mit zwei Stühlen frei. Die Tribüne im
Freien war voll, die Atmosphäre elektrisiert - buchstäblich, denn über dem
Stadion brauten sich wirbelnde Gewitterwolken zusammen. Ich bestellte einen Tom
Collins und machte mich ans Werk.
2003 Masterpiece -
IvorBiggun - trouble in paradise 5/1
2018 Twink'sMotber -
Dunroamin - the great pretender 8/3
2040 Flashdance - My Otber
Dog's aMercedes - liberty bell 3/2
Die Sieger
herauszupicken erforderte keine großen seherischen Fähigkeiten meinerseits.
Falls an diesem Abend, wie es zunehmend den Anschein hatte, überirdische
Kräfte am Werk waren, so machten sie sich kaum die Mühe, sich zu verstecken.
Stattdessen schienen sie sich der Hundenamen zu bedienen, um mich für die
Fehleinschätzungen, denen ich in letzter Zeit erlegen war, an den Pranger zu
stellen. Oh Brother!, Goodtime Charlie, - in jedem Rennen steckte eine kaum
verhüllte Anklage, die ausschließlich mir galt; und jede Anklage endete
unfehlbar mit einem Sieg. Das Geld floss satt und schnell, und nach
eineinviertel Stunden war ich mit den Nerven am Ende. Überflüssig zu erwähnen,
dass Frank das nicht im Mindesten kratzte.
»Also,
nächstes Rennen«, sagte er und studierte das Rennprogramm. »Glasklarer
Zweikampf zwischen Brits Out und ... You Tore Me Down.« Er hob den Kopf und
schaute mich an. »Was meinst du, Charlie, Brits Out oder... ?«
»You Tore
Me Down, verdammt noch mal!«, rief ich. Mir war kreuzelend, ich rieb mir mit
den Fäusten die Augen. »You Tore Me Down natürlich, wer denn sonst? Das ganze
Programm ist nichts weiter als eine ... eine Hexenjagd.«
»Alles in
Ordnung, Charlie?«
»Nichts
ist in Ordnung. Da macht ein Mann mal einen Fehler, und anstatt ihm die Chance
zu geben, die Sache wieder auszubügeln, freuen sich alle diebisch und zeigen
mit dem Finger auf ihn. Und was ist mit Harry? Warum kommt der
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