Mut - Wagen und gewinnen
angenommen?
Verhaltensgewohnheiten: Wippe ich bei Präsentationen mit einem Fuß, kaue ich an den Nägeln, wie sitze ich und schlage die Beine über?
Das Angenehme an Gewohnheiten: Sie kosten keine erhöhte Energie. Wie selbstverständlich laufen sie ab. Ganz automatisch schreiben und essen Sie, begrüßen Ihre Kollegen, sitzen in Ihrem Büro und erledigen 1.000 kleine Alltagsdingemehr. Werfen Sie Gewohnheiten erst dann mutig über Bord, wenn Sie Nachteile in sich bergen. Beachten Sie dabei bitte: Störende Denk-, Gefühls- oder Verhaltensweisen lassen sich nicht von heute auf morgen neu programmieren. Das wäre so, als müssten Sie von jetzt an sofort linkshändig schreiben, wenn Sie Rechtshänder sind, und umgekehrt. Dieses Umlernen funktioniert erst dann, wenn Sie ein klares „Muss“ spüren.
Der Kreis der Gewohnheiten
Sicher und zufrieden leben wir in unserem individuellen Kreis der Gewohnheiten, außerhalb des Kreises fängt das Neuland an. Die Grafik unten zeigt Ihnen, wie dieser Kreis wirkt.
Im Inneren liegt Ihre bekannte Welt, ein vertrautes und berechenbares Umfeld. Sie wissen, wie Sie handeln müssen und können Ihren Erfahrungsschatz nutzen. Außerhalb des Kreises befinden sich Risiken und Chancen zu gleichen Teilen. Auf der Kreislinie sitzt die Gegenwart. Hier rufen Ihnen zwei kleine – meist innerliche – Teufelchen „Bremsbotschaften“ zu. Das Gewohnheits-Teufelchen ruft deutlich und laut: „Verlasse Deinen Kreis nicht, hier ist alles überschaubar, wir wissen genau, was passieren wird. Auch ohne uns zu verändern, bewältigen wir Unvorhersehbares. Bleib’ drin!“ Das Rechtfertigungs-Teufelchen stimmt in den Kanon mit ein: „Das kannst Du nicht riskieren. Das hast Du schon so oft probiert, es war nie erfolgreich. Denk’ an Deine Kollegen, Familie, Freunde …!“ Unbekanntes, Unberechenbares und Ungewohntes liegen außerhalb des Kreises der Gewohnheiten in der Zukunft. Nurhier können Sie sich entwickeln. Die anfänglichen Ängste gehören zwangsläufig dazu.
Der Kreis der Gewohnheiten: Chance und Risiko stehen 50 : 50
Wichtig
„Ich glaube an das Pferd. Das Automobil ist nur eine vorübergehende Erscheinung.“ Kaiser Wilhelm II. (1859–1941)
Checkliste: Mutig in die Zukunft
Lassen Sie die letzten zwölf Monate Revue passieren: Welche Projekte, Erfahrungen, Ereignisse erlebten Sie (= Vergangenheit), in denen Gewohnheiten „Regie führten“? Wie wirktensich diese konkret auf Ihre Gegenwart aus und was könnte in der mutigen Zukunft liegen?
Ereignis
Vergangenheit
Gegenwart
Zukunft
Beispiel Weihnachtsfest im Kreis der Großfamilie
Großfamilientreffen als „Pflichttermin“
Das jährliche Ritual „Weihnachtsfest“ wird als Last empfunden.
Selbst entscheiden, wie ich das Weihnachtsfest verbringen möchte, mit dem Risiko „Familiengesetze“ zu brechen.
Eigenes Ereignis:
Ab wann sollten Sie sich überlegen, Gewohnheiten abzulegen und mutig in die Zukunft zu gehen? Entscheidend ist die Frage: Bringt die neue Gewohnheit wirklich ein Mehr an Energie, Freiheit und Freude in mein Leben? Will ich lieb gewonnene Gewohnheiten ablegen? Sie benötigen Durchhaltevermögen und Frustrationstoleranz. Mit Training können Sie in Ihrem Verhalten neue Gewohnheiten platzieren.
Beispiel
Der erfolgreiche Fußballbundesliga-Trainer Ralf Rangnick gab im Oktober 2011 seinen Coach-Posten beim FC Schalke ab. Ein Burn-out-Syndrom führte zu dieser weitreichenden Entscheidung. Es spricht für großen Mut, dieses Thema so offensiv anzugehen und in den Medien zu platzieren. Es zeigt sich daran auch, dass wir Denken und Handeln dann ändern, wenn wir eine Krise durchleben und feststellen, dass wir so nicht weiterleben können, da der Leidensdruck zu groß ist.
Der Stress – Durchblick bewahren, Stressoren reduzieren
„Die Arbeit stresst mich so, meine Kinder sind absolut stressig, die bevorstehende Geburtstagsparty ist Stress pur für mich …“ Sind Ihnen solche oder ähnliche Aussagen vertraut? Vom Kind bis zum Senior kennt fast jeder Stress in vielen Lebensbereichen. Stress wirkt sogar in „Ruhe- bzw. Tankbereiche“ wie Freizeit oder Urlaub. Was ist eigentlich Stress? Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und bedeutet anspannen.
Stress ist Ihr subjektives Empfinden. Ihre Sichtweise auf die Dinge und Ihre Wahrnehmung bestimmen Ihren Stress. Sie sind der Schiedsrichter über Ihr Stressempfinden.
Stress entsteht, wenn eine Situation erlebt wird, die als überfordernd empfunden wird, z. B.: Angst
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