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Mutter des Monats

Mutter des Monats

Titel: Mutter des Monats Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gill Hornby
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sie zurück. Die Stimmung war ... irgendwie ... ja, wie? Deborah war sich nicht ganz sicher. Gelöst? Fröhlich? Oder so. Also hüstelte sie höflich – angreifen könnte sie, wenn nötig, immer noch – und machte sich vorsichtig bemerkbar.
    »Ach«, sagte Georgina. »Wie gut, dass du so früh kommst.« Aber irgendwie klang sie gar nicht froh. »Das ist …«, sagte sie zu ihrem Mann, aber weiter kam sie nicht.
    »Nennen Sie mich Deborah.« Als friedensstiftende Geste streckte sie dem haarigen Untier die Hand hin.
    Der Grüffelo musste schrecklich lachen. Dann sagte er: »Können wir machen. Ich bin Will. Wie ich höre, willst du hier essen und dafür auch noch bezahlen. Das hat’s noch nie gegeben. Ich hoffe, du hast nicht vor, uns hinterher zu verklagen.«
    Momentchen, dachte Deborah. Gar nicht so unattraktiv, dieser Will. Wie ein edler Wilder. Aber er konnte einem leidtun, der Arme. Mussten sie wirklich so hausen? Vielleicht sollte man für diese Familie Spenden sammeln. Georgina war mittlerweile an den Küchentisch getreten und warf die seltsamsten Dinge in den Komposteimer. Filzstifte? Deborah hatte sich der ganzen Kompostgeschichte zwar gerade erst genähert – sie und Tomasz hatten sich öfter darüber unterhalten als ihr lieb war –, war aber ziemlich sicher, dass man Filzstifte nicht kompostieren konnte. Doch hier waren alle Bauern, die waren bestimmt ultragrün. Trotzdem, komisch. Filzstifte? Waren die nicht giftig?
    »Oh, tut mir leid«. Sie sprach mit Georginas Rücken. »Bin ich die Erste? Kann ich was helfen? Vielleicht was klein schneiden? Sag mir, was ich tun kann.« Sie sah sich um. Komisch, die Küche wirkte so lebensmittelfrei. Sie und Kazia hatten so kurz vor dem Kochen immer schon alles vorbereitet.
    »Klein schneiden?« Georgina fuhr herum. Ihr Gesicht war vom Kompostieren des ganzen Spielzeugs und allem anderen rot angelaufen, die Haare standen nach allen Seiten ab – jetzt, da Deborah Georgina im eigenen Heim betrachtete, fand sie, dass Georgina ziemlich durchgeknallt aussah. »Danke, aber fürs Kleinschneiden ist es noch ein bisschen früh. Ich bin noch am, ähm, Pflücken. Will, könntest du dich um ...« Die Lippen bewegten sich wie bei einem Karpfen, aber kein Wort kam heraus, »… kümmern, während ich ins Treibhaus flitze?«
    In Georgina Martins Leben gab es zwei Aktivitäten, die sie mit tiefer Zufriedenheit erfüllten: mit einem Kind auf dem Arm herumzulaufen – ihrem eigenen selbstverständlich – und auf ihrem Land Obst und Gemüse anzubauen, das, frisch gepflückt, sofort gekocht und von ihren Liebsten in ihrer eigenen Landhausküche verzehrt werden konnte. Warum, wusste sie nicht genau. Sie hatte momentan auch nicht die Zeit, über derlei Dinge nachzudenken. Wahrscheinlich half ihr das, sich zu erden, sich vertikal mit dem Land unter ihren Füßen und horizontal mit den Generationen vor und nach ihr zu verbinden, ihre Position im großen Ganzen zu verankern, eine Verbindung zwischen der Vergangenheit und der Zukunft zu schaffen.
    Leise summend und mit einem Korb voller Zutaten für das Mittagessen schlenderte sie über den Hof zurück zum Haus. Sie war vollauf damit beschäftigt, alles zu begutachten – reife, süße Cocktailtomaten, Purpurbasilikum, Feigen, Rote Bete, Thymian, Schalotten und Knoblauch – und es in Gedanken zu einem schmackhaften Mahl zu verbinden. Wer es kann, kocht. Wer es nicht kann, braucht ein Kochbuch, so lautete ihre Philosophie. Ihr fiel ein, dass die Kinder Brombeeren gepflückt hatten und noch Mascarpone im Kühlschrank stand. Einfach, elegant, köstlich. Hamish würde die Reste bekommen. Perfekt.
    Folglich lag ein glückliches Lächeln auf ihren Lippen, als ihr Blick auf die Horde Schafe im Wolfspelz fiel, die ihr laut klappernd entgegenkam. Sharon, Jasmine, Heather – naja, Heather war, um fair zu sein, eher ein Schaf im Schafspelz – und wer war das denn neben ihr? Colette? Colette auf ihrem Hof, aufgetakelt, als wäre sie zu einer Cocktailparty eingeladen …
    Genug. Es reichte! Bea hatte sich offenbar auf ihre Kosten einen Scherz erlaubt, bei dem sie, Georgina, keine Sekunde länger mitspielen würde. Wenn die glaubten, ihr Haus stünde Krethi und Plethi offen, nur weil ihre Kinder in St. Ambrose zur Schule gingen, dann hatten sie sich aber geschnitten. »Hey!«, wollte sie gerade rufen. »Macht euch vom Acker! Verzieht euch!« Doch Will war leider schneller.
    »Hallo Heather!« Küsschen hier, Küsschen da. »Netter Rock.« Er

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