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My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss

My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss

Titel: My Lady 0145 - Sheila Bishop - Der geraubte Kuss Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Lore
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Befinden.
    Olivia wiederholte, was die Schneiderin ihr erzählt hatte.
    Flora und Mr. Channing hörten ihr aufmerksam zu. Der Unfall, der die ganze Stadt in helle Aufregung versetzt hatte, schien auch die Cousine und Bernard sehr zu bedrücken.

    Am Tage der Dinnerparty ließ Flora sich kaum blicken und war der Cousine keine Hilfe. Schließlich ging Olivia zu ihr ins Zimmer und sah voller Erstaunen, daß sie sich zum Ausgehen angekleidet hatte. „Wohin willst du?“ fragte sie verblüfft.
    „Zu Madeleine.“
    „Wozu denn das?“ erwiderte Olivia ungehalten. „Sei nicht albern! Sie wird in wenigen Stunden mit ihren Eltern hier sein, und dann hast du den ganzen Abend Zeit, dich mit ihr zu unterhalten.“
    „Das verstehst du nicht“, wandte Flora ein. „Ich muß sie unter vier Augen sprechen.“
    „Warum?“
    Flora schwieg.
    „Hat die Sache etwas mit Walter Cottle zu tun?“ fragte Olivia mißtrauisch.
    „Befürchtest du, Madeleine könne sich Vorwürfe machen, weil er sich so töricht benommen hat? Es ist doch nicht ihre Schuld, daß er Mr. Chapman angefahren hat.“
    „Natürlich ist sie daran schuld!“ widersprach Flora heftig. „Und ich auch! Walter wird für etwas verantwortlich gemacht, das er nicht getan hat. Mr. Chapman hätte diesen Unfall nie erlitten, wären wir nicht auf der Straße gewesen.“ Flora brach in Tränen aus.
    „Um Himmels willen, Flora, was meinst du damit? Was habt ihr mit der Sache zu tun?“
    „Das ist nur passiert, weil wir in Dalney Castle waren“, antwortete Flora schluchzend. „Es war nicht richtig, dich zu täuschen. Nun bist du mir bestimmt böse, und Papa wird wütend sein.“
    „Ihr wart in Dalney Castle? Wann seid ihr… oh!“ Betroffen hielt Olivia inne. Jäh waren ihr die Zusammenhänge klar geworden. „Mr. Channing und Mr. Forester wollten dorthin, nicht wahr? Und du bist mit Miss Osgood mitgefahren, obwohl du erklärt hast, du seist den ganzen Tag bei ihr. Vermutlich hat sie ihrer Mutter erzählt, sie sei bei uns. War es so?“
    Flora nickte traurig.
    „Nun, das war sehr ungehörig von euch, aber es bedeutet nicht das Ende der Welt“, fuhr Olivia fort. „Allerdings begreife ich nicht, was euer Ausflug mit Mr.
    Gottles Unfall zu tun hat.“
    Unter Tränen schilderte Flora der Cousine, was sich im Torhaus von Dalney Castle ereignet hatte.
    „Nun, dann hätte er nicht fahren dürfen“, sagte Olivia kopfschüttelnd. „Ich verstehe nicht, warum weder Mr. Channing noch Mr. Forester ihn davon abgehalten haben, in seine Kutsche zu steigen. Von dir oder Miss Osgood kann man nicht erwarten, daß ihr die Gefahr erkannt hättet, in die er sich begab.
    Offensichtlich war es eine Verkettung äußerst unglücklicher Umstände, daß er dann auf dem Heimweg den Uhrmacher angefahren hat.“
    „Genau das bezweifele ich“, wandte Flora kläglich ein. „Ich bin sogar überzeugt, daß nicht er, sondern Mr. Forester den Unfall verursacht hat. Mr. Forester behauptet zwar, er habe niemanden angefahren und nur Madeleines Geschrei sei daran schuld, daß die Pferde scheuten. Aber sie hatte den Mann auf der Straße gesehen, und auch mir ist er aufgefallen. Nun hat sie bestimmt Gewissensbisse, weil sie Mr. Forester nicht dazu gezwungen hat, anzuhalten und sich zu vergewissern, ob alles in Ordnung war. Wir alle hatten jedoch Angst, Ärger mit unseren Eltern zu bekommen, weil es schon so spät war.“
    „Du meinst also, Mr. Chapman lag bereits auf der Straße, als Mr. Cottle einige Zeit später an ihm vorbeifuhr? Und Walter hat ihn nicht bemerkt, weil er zu betrunken war?“

    „Ja“, antwortete Flora kleinlaut. „Natürlich mußte Mr. Brooke dann annehmen, Walter habe den Uhrmacher angefahren. Und nun glaubt jeder das, selbst Walter. Aber Bernard und ich wollen nicht, daß er für etwas verantwortlich gemacht wird, woran er nicht die Schuld trägt.“
    „Glaubst du, daß Miss Osgood zu verängstigt ist, um die Wahrheit einzugestehen?“
    „Das kann ich nicht sagen. Sie ist sehr in Mr. Forester verliebt, auch wenn sie sich auf dem Rückweg sehr mit ihm gestritten hat. Oh, ich wünschte, die Dinnerparty heute abend fände nicht statt!“
    „Mir wäre es auch lieber“, räumte Olivia ein. „Nun, vielleicht kommt Miss Osgood nicht. Es könnte ja sein, daß sie euch aus dem Weg gehen will, ganz besonders Mr. Forester.“
    Flora seufzte und hoffte, die Cousine möge recht behalten.
    Olivia wußte, selbst wenn Miss Osgood nicht zur Dinnerparty erschien, war das Problem noch

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