My scottish Dream
Schleudertrauma, weil du Mal
so und Mal so warst.«
»Also
bist du verliebt?«, hakt er hoffnungsvoll nach.
»Ziemlich
unglücklich im Moment«, antworte ich leise.
Ich
kann gar nicht so schnell gucken, wie Angus seine Hand in meinen
Nacken legt und sich zu mir herunterbeugt, bis seine Lippen meine
berühren. Etwas überfordert erwidere ich seinen Kuss, dabei
schließe ich die Augen. Doch ich löse mich abrupt von ihm.
»Es tut mir leid, ich … Es geht nicht«, sage ich
heiser, wende mich ab und gehe zu meinem Dad zurück, der mich
skeptisch ansieht.
»Was
war das denn?«, erkundigt er sich.
»Ich
… ich weiß es nicht, ich glaube, … Ach keine
Ahnung, können wir uns setzen gehen?«, erwidere ich
verunsichert.
Er
nickt schweigend und schiebt Gramps zur Tribüne, während
ich neben ihnen gehe. Warum hat Angus mich geküsst? Ich habe
doch nur gesagt, dass ich unglücklich verliebt bin. Ja, in ihn,
aber das … Oh Mann, ich bin so durcheinander.
Durch
Angus‘ Kuss kann ich kaum den Spielen folgen. Trotzdem
applaudiere ich für die Teilnehmer, die gerade beim Hammerwerfen
sind. Es ist alles wieder mechanisch, was ich tue. Doch dann taucht
Angus auf und stellt sich in den Kreis. Ich stehe auf, um ihm richtig
zusehen zu können, da vor mir ein verdammt riesiger Kerl sitzt,
der zusätzlich ein kleines Mädchen auf dem Arm hat. Gramps
wollte unbedingt unten stehen beziehungsweise sitzen bleiben, da sie
eine Freundin gesehen hatte, die sich zu ihr gesellt hat. »Also
Angus Macmillan, hm?«, holt mein Vater mich aus meinen
Gedanken, als ich mich gesetzt habe, da Angus fertig ist.
Ich
schaue ihn an. »Ja, ich denke schon, aber er hat mir ziemlich
wehgetan«, antworte ich leise.
Dad
legt den Arm um mich und zieht mich an sich. »Weißt du,
Allie, wenn er dich wirklich liebt – und ich denke, dass er das
tut, sonst hätte er dich nicht so geküsst – dann
sollte dir die Zukunft wichtiger als die Vergangenheit sein. Du bist
noch so jung. Ich will nicht, dass du dich verkriechst und der Liebe
keine Chance mehr gibst. Dir haben doch sicher auch andere wehgetan,
oder nicht?«, möchte er wissen.
»Ja,
aber bei Angus war es besonders schmerzhaft, weil ich gemerkt habe,
wie gut wir uns ergänzt haben. Er war … ist … mein
Traummann. Aber er war nur mein schottischer Traum«, entgegne
ich niedergeschlagen.
»Was
ist ein schottischer Traum?«
Ich
erkläre ihm die Sache, was er nicht besonders amüsiert
hinnimmt, da die Rede von einer Affäre ist, aber er scheint es
zu verstehen. Ganz anders als ich. Ich bin nur noch verwirrt.
»Schatz, versprichst du mir etwas?«, fragt mich Dad.
»Okay«,
antworte ich.
»Erstens,
du wirst dich auf keine Affäre einlassen. Zweitens, du klärst
diese ganze Angelegenheit mit Angus, entweder heute oder wenn du
zurückgekommen bist«, sagt er. »Versprich mir das.«
»Okay,
versprochen«, entgegne ich, weil ich weiß, dass ich gegen
meinen Vater keine Chance habe. Er würde mich nicht in Ruhe
lassen, bis ich die Geschichte mit Angus aus der Welt geschafft habe.
»Wirklich?«
»Ja,
Dad, wirklich. Ich kläre das, sobald ich aus Chicago zurück
bin, damit ich hier in Ruhe leben kann«, erwidere ich, wobei
ich versuche, nicht genervt zu klingen.
»Braves
Mädchen«, schmunzelt er und küsst mein Haar.
Als
Nächstes müssen die Teilnehmer Tauziehen. Ich sehe meine
Brüder, die mit dem Wallace Clan antreten, sie müssen gegen
irgendeine andere schottische Familie antreten. Ich schaue
interessiert zu und lache laut auf, als meine Familie gewinnt.
❤❤❤
Welcher
normale Mann schafft es, einen Baumstamm zu werfen? Genau, keiner.
Das können scheinbar nur Schotten. Blair ist an der Reihe. Die
Frauen um mich herum seufzen, als sie ihn sehen, was ich verstehen
kann, denn mein Cousin ist wirklich gut aussehend. Er nimmt den
Baumstamm, als wäre es ein einfacher Stock und wirft ihn. Ich
reiße die Augen auf. »Wow«, entfährt es mir.
»Du
siehst überrascht aus«, sagt Dad.
»Das
bin ich auch, ich habe Blair nicht zugetraut, dass er einen Baumstamm
durch die Gegend werfen kann«, kichere ich.
»Ja,
man sieht ihm seine Kraft nicht wirklich an«, nickt Dad.
Wir
schauen uns auch diese Disziplin an, die ein, mir fremder, Mann für
sich entscheidet. Aber das ist keine Kunst, ich kenne ungefähr
99% der Anwesenden nicht.
❤❤❤
Die
Spiele sind vorbei, nun haben wir die Tribüne verlassen und
gehen spazieren. Gegessen habe ich hier nichts, weil es beinahe nur
schottische Spezialitäten
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