My scottish Dream
Mum gehört haben.
Angus
drückt meine Hand, die er seit Fahrtbeginn festhält. »Du
siehst aufgeregt aus«, sagt er.
»Das
bin ich auch irgendwie. Immerhin lesen wir gleich die Tagebücher
meiner Mutter. Ich habe dort noch nie mehr als einen Blick
hineingeworfen und gerade den Satz gelesen, der mir ins Auge
gestochen ist, seit ihrem Tod«, antworte ich leise.
Er
lächelt mich warm an. »Es wird sicher schwer für dich
und deinen Dad, aber ich bin da, um dir Halt zu geben, okay?«
»Ja,
danke.« Ich beuge mich zu ihm, als er an einer Ampel hält,
und küsse seine Wange. »Ich liebe dich, mein sexy
Highlander.«
Daraufhin
lacht er leise. »Und ich dich, mein kleiner Yankee.«
Schmunzelnd
lehne ich mich zurück und lasse den Rest der Fahrt vergehen.
❤❤❤
Dad
erwartet uns an der Tür und winkt uns, als Angus parkt. Danach
steigen wir aus und Angus nimmt den Karton mit den Tagebüchern
an sich, weil er für mich zu schwer ist. Ich gehe schon vor und
begrüße meinen Vater, der mir entgegenkommt.
»Hey,
Dad, wie geht’s?«, erkundige ich mich.
»Gut,
obwohl ich etwas aufgeregt bin, und dir?«
»Genauso
wie dir«, schmunzele ich.
Angus
kommt mit dem Umzugskarton dazu und begrüßt Dad ebenfalls.
»Guten Tag, Mr. Wallace.«
»Angus,
du konntest mich auf Familienfesten auch immer Reed nennen, bitte
bleib doch dabei«, lächelt Dad und klopft ihm auf die
Schulter.
»Okay,
Reed«, erwidert Angus etwas irritiert.
Wir
begeben uns ins Wohnzimmer und Angus stellt den Karton auf den Boden,
ich setze mich daneben.
»Möchtet
ihr etwas trinken?«, fragt Dad.
»Hast
du Kaffee da?«, möchte ich wissen.
»Ja,
ich habe extra welchen gemacht. Für dich auch Kaffee, Angus?«
»Gerne,
Reed«, sagt Angus und setzt sich in den Sessel neben mir. Er
streichelt meine Schulter, während ich die ersten zwei Bücher
heraushole. Ich schlage sie auf und lese die Zeilen, die mit Mums
Handschrift geschrieben sind. ‚ Juni 1985 – August 1986‘ und ‚August 1986 – September 1987‘ .
»Wow,
meine Mum hat immer lange gebraucht, um ein Tagebuch
vollzuschreiben«, wundere ich mich.
Angus
sieht mit auf die Zeilen. »Das sind nicht unbedingt dünne
Bücher, Allie, es ist ein Wunder, dass sie nie damit aufgehört
hat«, erwidert er.
»So,
hier wäre der Kaffee«, verkündet Dad und stellt das
Tablett auf den Tisch, danach schenkt er uns Kaffee ein.
»Allie,
du trinkst ihn immer noch schwarz?«
»Ja,
Dad.«
»Und
du auch, Angus?«
»Ja,
Reed.«
Ich
blättere in dem Buch, das von 1985 bis 1986 Mums Tagebuch war,
und lese es flüchtig. »Ich glaube, ich habe hier schon
etwas gefunden«, lasse ich die beiden wissen.
»Was
hat deine Mutter geschrieben?«
»Soll
ich es vorlesen?«, frage ich.
»Bitte«,
nickt Dad.
Ich
hole tief Luft. »‘19. Juli 1985. Liebes Tagebuch, heute
habe ich Reed getroffen, von dem ich im gesamten letzten Jahr
geschwärmt habe, der Mann, der sagte, dass ich erst mal 16
werden soll, bevor ich mich wieder bei ihm melden soll‘ …
Daneben hat sie Herzchen gemalt … ‚Ich bin ihm in der
Stadt über den Weg gelaufen und er sieht immer noch so gut aus,
wie früher. Er hat mich nach meiner Telefonnummer gefragt und
ich hoffe, dass Ma mir nicht den Kopf abreißt, falls er hier
anruft. Ich bin total verknallt in diesen Mann. Er ist mein Tsching.
Sobald ich 18 bin, werde ich ihn heiraten, völlig egal, ob er es
will oder nicht. Ich muss los, Ma ruft, weil ich ihr beim Kochen
helfen soll. Bye, Ains‘«, lese ich vor.
Dad
lächelt. »Ich habe sie auch immer Ains genannt.«
»Soll
ich weiterlesen?«, erkundige ich mich.
»Ja,
Allie, lies weiter«, nickt Dad, während Angus mich
weiterhin streichelt.
Dann
blättere ich etwas weiter. »‘28. September 1985.
Liebes Tagebuch, Reed und ich haben miteinander geschlafen, ich hoffe
nur, dass nicht mehr passiert ist, aber es war verdammt schön
und er war so …‘, okay, ich kann hier nicht Mums
Sexrevival vorlesen, das geht nicht«, schmunzele ich.
Ȇberspring
es einfach«, lacht Dad.
»Okay
… ‚31. Oktober 1985. Liebes Tagebuch, meine Periode ist
ausgeblieben, wenn ich Ma davon erzähle, bringt sie mich um,
weil sie mir immer gepredigt hat, dass ich aufpassen soll, wenn ich
einem Mann näherkomme. Ich hoffe, dass Reed sich freut, weil ich
sonst nicht weiß, was ich tun soll. Bestimmt freut er sich, er
liebt mich, das hat er gesagt. Und ich liebe ihn von ganzem Herzen‘,
tut mir leid«, schniefe ich und wische meine Tränen weg,
danach atme ich
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