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MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition)

Titel: MYLADY SOMMERBAND Band 03: HERZKLOPFEN IM ROSENGARTEN / LADY ODER KURTISANE? / (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Dorothy Elbury , Gail Whitiker
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Edward. Warum in aller Welt zog eine wohl erzogene junge Dame wie Miss Hepworth ihr Heiratsversprechen nur einen Tag vor der Hochzeit zurück? Sie machte keinen so flatterhaften Eindruck auf ihn. Und er hielt sie ebenso wenig für eine Frau, die etwas so Grausames tun würde. Noch dazu aus kühler Berechnung.
    Hatte es womöglich etwas mit Durling zu tun? Er schien kein übler Bursche, trotz seiner peniblen Art, und ihm war nichts über ihn zu Ohren gekommen, das Grund geben würde, den Mann in irgendeiner Weise für unehrenhaft zu halten.
    Warum also hatte Miss Hepworth wenige Stunden vor der Trauung einen Rückzieher gemacht?
    Sir Laurences Worte ließen Edward noch lange, nachdem er Lady Aldsworths Haus verlassen hatte, nicht los. Noch am nächsten Morgen, während er auf Jenny wartete, grübelte er darüber nach. Die Tatsache, dass Durling ihm nichts von seiner Verlobung mit Diana Hepworth gesagt hatte, gab ihm zu denken.
    Und Miss Hepworth? Warum hatte sie die Verlobung nicht erwähnt? Immerhin wusste sie ja, dass Lord Durling jetzt mit Ellen verlobt war. War es aus Verlegenheit? Wahrscheinlich durfte er es ihr dann nicht verübeln. Vielleicht beabsichtigte sie ja, in London zu bleiben und ein neues Leben zu beginnen, warum sollte sie also die Erinnerung an diese unangenehme Zeit auffrischen?
    Zwanzig Minuten vergingen, und Edward wartete noch immer auf Jenny. Weitere zwanzig Minuten und kein Zeichen war von ihr zu sehen. Aus welchem Grund auch immer, schien sie beschlossen zu haben, heute nicht mit ihm auszureiten.
    Es sollte ihm nichts ausmachen, und dennoch tat es das. Zwar waren sie erst dreimal miteinander ausgeritten, doch Edward freute sich jedes Mal auf ihr nächstes Treffen. Er genoss das Beisammensein mit ihr. Die Gespräche mit ihr bereiteten ihm großes Vergnügen, und ebenso wie es ihm gefiel, sie dabei herauszufordern, mochte er es, wenn sie ihn herausforderte. Nicht immer stimmten ihre Meinungen überein, doch sie brachte ihn zum Nachdenken, und das wusste er sehr zu schätzen.
    Natürlich wusste er, dass seine Faszination für Jenny völlig unvernünftig war. Es gab genügend Frauen, die ihm nur allzu gern ihr Gesicht zeigten – und auch sonst alles, sollte er das geringste Interesse äußern –, und so hatte er es wirklich nicht nötig, sich auf die seltsame Beziehung mit Jenny einzulassen. Körperliche Anziehung konnte auch nicht allein die Erklärung dafür sein, denn obwohl er ahnte, dass sie eine anmutige Gestalt unter dem Reitkostüm verbarg, wusste er noch immer nicht, was sich unter ihrem dichten Schleier verbarg. Er konnte nicht einmal sicher davon ausgehen, Jenny sei ihr wahrer Name.
    Doch welches Spielchen sie auch mit ihm spielte, Edward musste zugeben, dass sie ihn völlig in ihren Bann gezogen hatte. Ihre Warmherzigkeit, ihr Witz, ihr Lachen, an alles erinnerte er sich noch lange, nachdem sie sich voneinander getrennt hatten. Dabei gab sie sich keine Mühe, ihn zu beeindrucken. In diesen wenigen Stunden verhielten sie sich so, als gäbe es die Grenzen nicht, die die Gesellschaft einem üblicherweise auferlegte.
    Ihm gegenüber nahm Jenny sich die Freiheit zu sagen, was sie wollte, weil er nicht wusste, wer sie war.
    Doch wo war sie heute an diesem herrlichen sonnigen Morgen? Edward hoffte, er hatte sie nicht mit seinen Sorgen um seine Mutter vertrieben. Oder hatte er durch seine Unbedachtheit die Freundschaft einer Frau verloren, die ihm so viel bedeutete wie vor ihr noch keine?
    Diana saß auf ihrem Bett und sah blicklos vor sich hin, während sie sich vorstellte, dass Edward in eben diesem Moment im Hyde Park auf sie wartete.
    Was würde er denken? Würde sie ihm fehlen? Würde er den heutigen Ausritt weniger schön finden als den gestrigen? Oder würde er sich einfach nur sagen, dass ihre Gesellschaft ihm zwar sehr gefiel, aber es ihn nicht wirklich störte, wenn sie nicht bei ihm war?
    Diana fiel es schwer, sich mit dieser Möglichkeit abzufinden. Dabei wusste sie, dass sie es tun sollte. Schon jetzt lag ihr sehr viel mehr an Edward, als gut für sie war, doch eine Zukunft mit ihm konnte es nicht geben. Ein Earl, reich und angesehen, konnte eine ebenso reiche Dame aus seinen eigenen Kreisen heiraten. Sie hingegen hatte ihm nichts zu bieten – keine aristokratische Abstammung, keine große Mitgift –, und sie besaß noch dazu den Ruf einer Frau, die ihr Eheversprechen aus einer Laune heraus bricht. Nein, Edward konnte sich auf keinen Fall mit einer solchen Frau

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