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Myriams letzte Chance

Myriams letzte Chance

Titel: Myriams letzte Chance Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Luzie Bosch
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Sarah darunter? Sie entdeckte sie schließlich am Anfang der linken Schlange. Sarah hatte gerade ihr Gepäck aufgegeben und steuerte in Richtung Ausgang.
    Inzwischen war Charlie merklich irritiert. Die vielen Leute, die lauten Stimmen, die Lautsprecherdurchsagen, das grelle Licht, so etwas hatte er noch nie erlebt. Das gefiel ihm überhaupt nicht. Er wollte sich umdrehen und die Halle schnellstmöglich wieder verlassen, aber der Steinboden war glatt und er schlitterte sogar noch ein Stück in den Raum hinein. Das gab ihm den Rest. Der Wallach brach in ein schrilles, angsterfülltes Wiehern aus und versuchte sich aufzubäumen. Myriam reagierte blitzschnell. Sie sprang von seinem Rücken, packte die Zügel dicht unter seinem Kinn und zog sie mit Nachdruck nach unten. Gleichzeitig sprach sie besänftigend auf ihn ein und brachte ihn schließlich dazu, stillzuhalten.
    Um sie herum brach auf einmal Applaus los. Die Passagiere vor den Schaltern, die Reisenden auf den Wartebänken, in den Cafés und an den Infoständen klatschten Beifall, als wären sie im Zirkus.
    â€žCooler Auftritt!“, rief ein Mann mit tätowierten Oberarmen und prostete Myriam mit seiner Colaflasche zu.
    Myriams Augen glitten durch die lachende, jubelnde Menge zu dem Gate, an dem sie Sarah gerade noch gesehen hatte. Sie war einer der wenigen Menschen in der Halle, die sich nicht nach Myriam umgedreht hatten. Stattdessen ging sie mit großen Schritten auf die Sicherheitsschleuse zu.
    â€žHaltet sie auf!“, schrie Myriam so laut, dass Charlie verängstigt zusammenzuckte. „Die Frau dahinten ist eine Betrügerin! Lasst sie nicht entkommen!“
    Die Leute klatschten und lachten noch lauter. Was für ein großartiger Spaß, den sich die Flughafengesellschaft da zu ihrer Belustigung hatte einfallen lassen!
    â€žMach dir mal keine Sorgen, Myriam.“ Plötzlich stand ein Polizeibeamter in Uniform neben Myriam. „Frau Reddich entkommt uns nicht.“
    Sie starrte den Mann verständnislos an. „Woher wissen Sie … und woher kennen Sie meinen Namen?“
    â€žWir wissen so einiges.“ Der Polizist strich sich schmunzelnd über seinen blonden Schnurrbart. „Aber das erklären dir am besten deine Freunde.“
    Myriam folgte seinem Blick und sah Sue, Stefan, Tom und April, die quer durch die Halle auf sie zueilten.
    â€žCharlie!“, schrie April völlig aufgelöst. „Mein lieber süßer Charlie!“
    Charlie schnaubte verwirrt. Nun verstand er wirklich gar nichts mehr.
    Und Sarah? Bestimmt nutzte sie das Chaos und die Aufregung, um unbemerkt zu entkommen. Myriams Blick flog zurück zum Ausgang.
    Sarah wurde gerade von zwei Polizeibeamten abgeführt.
    Das Spiel war aus.

Aufgeschoben ist nicht aufgehoben
    â€žIch verstehe immer noch nicht, wie ihr so schnell herausgefunden habt, dass Sarah heute Morgen das Land verlassen wollte“, sagte Myriam.
    Nachdem die Polizisten Sarah und April abgeführt hatten, hatte Stefan Charlie zurück zur Sunshine Ranch gebracht. Sue hatte währenddessen Myriam nach Hause gefahren und Tom hatte sie begleitet. Jetzt saßen sie völlig übernächtigt um den Esstisch der Freys. Myriams Mutter schenkte Kaffee ein. Ihre Hände zitterten. Vor Sorge um ihre Tochter hatte sie die ganze Nacht kein Auge zugetan.
    â€žTom hat mich gestern ganz aufgeregt angerufen“, erzählte Sue. „Er hat sich Sorgen gemacht, weil du dich doch nach dem Treffen mit April bei ihm melden wolltest. Stefan und ich waren gerade auf dem Rückweg aus der Stadt. Auf der Ranch haben wir April zur Rede gestellt. Da hat sie uns erzählt, dass der Entführer sie am Abend noch einmal kontaktiert hätte und sie das Lösegeld bereits gezahlt hätte. Also, ich war vollkommen durch den Wind.“
    â€žApril hat so getan, als wärt ihr überhaupt nicht verabredet gewesen“, sagte Tom. „Sie ist ein mieses, abgebrühtes Luder. Aber ich bin ihr trotzdem auf die Schliche gekommen.“
    â€žWie hast du das denn gemacht?“, fragte Myriam.
    â€žIch hab im Internet recherchiert. Genau wie du auch“, erklärte Tom. „Aber ich hab mir Aprils Vergangenheit angesehen. War gar nicht so schwierig. Sie ist ja bei so vielen Turnieren mitgeritten, da hatte ich schnell den Namen der Ranch in Santa Rosa raus, auf der sie trainiert hat. Und rate mal, wer dort zwei Jahre lang als Trainerin

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