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MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition)

Titel: MYSTERIA - Das Tor des Feuers (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Peter Freund
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hätte sonst Besseres zu tun. Aber ich wusste doch, dass du kommst.«
     
    »Du wusstest...?« Niko konnte nicht verhindern, dass ihm einen Moment lang der Mund offen stehen blieb. »Aber woher denn?«
     
    »Ich fasse es nicht.« Die Lichtelfe wandte den Blick zum Himmel. »Ihr Menschen werdet es wohl niemals lernen!« Dann sah sie Niko wieder an. »Weil es im Buch des Schicksals so verzeichnet ist, deshalb natürlich. Oder, wenn ich es anders ausdrücken soll: weil es deine Bestimmung ist, mich hier zu treffen. Glaubst du vielleicht, deine Erlebnisse in den vergangenen Tagen waren bloßer Zufall und es stecke kein tieferer Sinn dahinter?«
     
    Niko kniff die Augen zusammen und schaute die Elfe misstrauisch an. »Das wirst du mir bestimmt gleich sagen, nehme ich an?«
     
    Das leuchtende Geschöpf zog eine Grimasse und nickte dann. »Damit hast du ausnahmsweise mal recht. Weil das nämlich meine Aufgabe ist.« Erneut streckte die Elfe den Arm aus, stocherte aufgeregt in seine Richtung und fügte streng hinzu: »Genau wie es deine Aufgabe ist, das Schwert zu finden: Sinkkâlion.«
     
    Niko war fassungslos. »Woher weißt du-?«
     
    »Das ist doch nicht zu glauben!«, regte sich das zierliche Geschöpf sofort wieder auf und sein zartes Gesicht lief rhabarberrot an. »Er hat es immer noch nicht verstanden! Dabei habe ich es doch längst erklärt: weil es dein Schicksal ist. Deshalb wundere ich mich auch, warum du deine Schwester nicht mitgebracht hast. Ohne ihre Hilfe wirst du Sinkkâlion natürlich niemals finden können.«
     
    »Meine Schwester?«, flüsterte Niko, und noch im gleichen Moment befielen ihn Zweifel. Bislang hatte er die Worte der Elfe für bare Münze genommen. Doch nun kam ihm plötzlich der Verdacht, dass hier etwas nicht stimmte. Entweder spielte ihm dieses Wesen einen üblen Scherz oder es handelte sich schlichtweg um eine Verwechslung.
     
    Letzteres schien ihm am wahrscheinlichsten. Genau!
     
    Die Elfe hielt ihn genauso irrtümlich für diesen sehnsüchtig erwarteten Befreier wie die Alwen auch. Und endlich hatte er einen Beweis dafür, dass sie allesamt falsch lagen. »Ich habe überhaupt keine Schwester!«, entgegnete er ruhig und klar wie ein Mathematiker bei der Beweisführung. »Und ich stamme auch nicht aus Mysteria. Was bedeutet, dass du mich gar nicht meinen kannst. Diesmal hast du dich aber gründlich geirrt!«
     
    »Tztztztz!« Wieder schüttelte die Elfe den Kopf. »Jetzt hör sich einer diesen Naseweis an. Wie töricht ihr Menschen doch seid, das kann man an dir wieder deutlich sehen. Du hast doch den Weg nach Mysteria gefunden, oder nicht?«
     
    »Ja, schon«, hob Niko an, wurde aber sofort unterbrochen.
     
    »Was gleichzeitig zeigt, dass es eine Verbindung zwischen deiner Menschenwelt und der Welt hinter den Nebeln geben muss, nicht wahr?«
     
    Niko wollte etwas sagen, kam aber noch nicht mal zu Wort.
     
    »Wie kannst du dann behaupten, dass dich die Geschicke Mysterias nichts angehen?« Die Worte der Elfe sprudelten so schnell aus ihrem Mund wie die rauschenden Wasser eines Wildbaches. »Glaubst du vielleicht, du bist der Erste, der den Weg hierher gefunden hat?«
     
    »Äh - nein?«
     
    »Natürlich nicht!«, erwiderte sie aufgebracht. »Was umgekehrt übrigens genauso gilt!«
     
    »Umgekehrt?«, hauchte Niko atemlos, ohne so recht zu verstehen, was die Elfe damit meinte.
     
    »Und das beweist, dass beide Welten untrennbar miteinander verbunden sind, auch wenn das nur den wenigsten bekannt sein mag. Und trotzdem: Nur dass man etwas nicht kennt oder es nicht auf Anhieb versteht, ist doch noch lange kein Beweis dafür, dass es nicht existiert - das solltest du eigentlich längst in der Schule gelernt haben!«
     
    Niko schluckte. Er wagte nicht zu widersprechen, zumal die Einwände der Elfe nicht ganz von der Hand zu weisen waren.
     
    Im Gegenteil: In vielem hatte sie völlig recht. Aber was seine Schwester betraf, lag sie trotzdem vollkommen daneben.
     
    Und dennoch - sollte er sich deswegen mit diesem streitsüchtigen Geschöpf anlegen?
     
    Was sollte das bringen?
     
    »Jetzt hör gut zu, Niko!« Die Elfe sprach jetzt wieder langsamer und betont deutlich...
     
    Niko? Hatte sie tatsächlich Niko gesagt? Dabei hatte er seinen Namen doch gar nicht erwähnt!
     
    Ein wissendes Lächeln glitt über ihr hübsches Gesicht - gerade so als habe sie seine Gedanken gelesen. »Hör gut zu, Niko«, wiederholte sie dann. »Wir wollen nicht zu streng zu dir sein. Meine Freunde

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