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Mythor - 067 - Krieg der Hexen

Mythor - 067 - Krieg der Hexen

Titel: Mythor - 067 - Krieg der Hexen Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Wolf Paul
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Kriegerinnen beschämt ihr Kriegsgerät ab und begnügten sich, wie Weskina auch, mit ihren beiden Schwertern.
    Sie mußten noch einige Atemzüge lang warten, bis die Torhexe ihnen das Zeichen gab und sie nacheinander durch die Ausstiegsröhre ins Freie gleiten konnten.
    »Die Wetterhexe Kasiel ist mit euch«, rief ihnen die Türsteherin noch nach.
    »Darauf pfeifen wir!« brüllte Weskina zurück.
    Sie stieß sich vom Ende der Ausstiegsröhre ab und mußte durch den erhaltenen Schwung noch einige Schritte neben Trittorhain herlaufen. Dann versammelte sie ihre Kriegerinnen um sich.
    »Außerhalb von Vones Hain haben uns die Hexen nichts zu sagen«, erklärte sie ihnen. »Wir sind auf uns allein gestellt. Ich habe die Befehlsgewalt, und ich denke nicht daran, mir von Vone und ihren Weibern etwas dreinreden zu lassen. Hilsa!«
    Eine große, grobknochige, aber verweichlicht wirkende Amazone trat hervor. Sie war nur eine halbherzige Kriegerin, denn sie besaß auch eine magische Ausbildung und konnte Verbindung zu Vones Hexen aufnehmen.
    »Hilsa!« sagte Weskina zu der Deuterin. »Du wirst nur dann Hilfe von den Hexen verlangen, wenn ich es dir ausdrücklich gestatte. Und du wirst über unsere Maßnahmen schweigen.«
    Hilsa, die keine Kampfmaske trug, nickte zustimmend, aber sie schien über diesen Befehl nicht recht glücklich zu sein.
    Weskina kümmerte es nicht, für sie war nur wichtig, daß die Aussichten auf einen Kampf nicht durch Einmischung der Hexen zerstört wurden.
    »In welche Richtung fliehen die Gesuchten?« erkundigte sich Weskina bei Hilsa.
    Es dauerte einige Zeit, bis die Deuterin darauf die Antwort von den Hexen aus Trittorhain bekommen hatte.
    »Sie sind noch einen Tagesmarsch von der Grenze zu Zahdas Einflußbereich entfernt«, meldete die Deuterin. »Sie bewältigen gerade den Aufstieg zur Hochebene. Aber sie müssen einen starken Verbündeten gewonnen haben, denn die Wettermacherinnen und Blenderinnen können ihnen nichts anhaben…«
    »Dann sollen sie von ihnen ablassen!« rief Weskina wütend.
    Sie zogen weiter durch einen magielosen Tunnel, den Vones Hexen für sie freiließen.
    »Da ist die Spur eines Mannes!« rief Taskate plötzlich. Sie schlug sich seitlich aus dem zauberfreien Tunnel, und meldete bald darauf: »Es müssen zwei Männer sein. Was für ein wilder Geruch! Ihre Fährte führt in jene Richtung, die auch die Gesuchten nehmen.«
    »Wir verfolgen sie!« entschied Weskina. Sie folgte Taskate in den Dschungel der Verblendung. Die Deuterin Hilsa schloß zu ihnen auf und schlug für sie einen gangbaren Pfad.
    »Hör auf damit!« herrschte Weskina sie an, und ihr eines Auge funkelte die Wegbereiterin durch die Maskenöffnung an. »Damit warnst du die Männchen nur! Taskate hat ohnehin ihre Spur, das genügt.«
    »Wir sind schon ganz nahe«, meldete Taskate flüsternd.
    Weskina ließ die Kriegerinnen ausschwärmen und überholte die Fährtensucherin. Sie kümmerte sich nicht darum, was vor ihr Blendwerk war und was nicht. Sie hielt nach einem Mann Ausschau, für alles andere hatte sie kein Auge.
    Da entdeckte sie hinter den wedelnden Ranken einer fleischfressenden Pflanze eine dunkle Gestalt. Der Wilde hatte die Verfolgerinnen offenbar bemerkt und sich verstecken wollen. Dabei mußte er in die Klebeschlingen der Fleischfresserin geraten sein. Eine zweite Gestalt, ein Ebenbild des anderen Mannes, wurde von den Schlingarmen gerade dem dornenbewehrten, muschelartigen Maul der Pflanze zugeführt.
    Mit einem Aufschrei stürmte Weskina nach vorne, dabei durchteilte sie mit ihren beiden Klingen die Luft. Jetzt hatte sie die Fleischfresserin erreicht. Klebeschlingen wickelten sich um ihre Beine und versuchten, sie aus dem Stand zu heben. Weskina hieb sie ab und zerteilte das Blattwerk und den Blütenkelch mit einigen kreuzförmig geführten Streichen ihrer Schwerter. Das Pflanzenmaul schloß sich um den einen Wilden, die Dornen durchbohrten seinen Körper. Der andere versuchte zu fliehen, klebte aber mit einem Bein an einem Fangarm fest. Weskina durchschlug den Strang, der daraufhin, wie von der Sehne geschnellt, eingefahren wurde.
    Der dunkelhäutige Wilde gab ein Knurren von sich und zeigte Weskina zwei Reihen schwarzer, zugespitzter Zähne. Weskina lachte und vollführte mit ihren Klingen vor seinem häßlichen Gesicht ein verwirrendes Spiel. Der Wilde mußte zurückweichen. Als er mit dem Rücken gegen einen Baum stand und in die Enge getrieben war, schob ihm Weskina eine Klinge zwischen die

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