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Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Titel: Mythor - 070 - Abenteuer in Erron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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Garban nichts anderes übrig, als dem Gebot des Shallad Hadamur Folge zu leisten.
    »Treibt die Leute voran!« rief Garban einem seiner Unterführer zu. »Wir haben es eilig!«
    Mit weiten Schritten eilte Garban dem Zelt des Prinzen lugon zu. Neben ihm schritt ein Bote, der eine wichtige Nachricht zu überbringen hatte.
    »Die Ays sind nachlässig«, meldete einer von Garbans Vogelreitern. »Sie weigern sich, die Urs zu beladen.«
    »Prügelt sie durch«, bestimmte Garban wütend. »Wer nicht gehorcht, wird es zu büßen haben – ob verbündet oder nicht.«
    Die Wachen vor lugons Zelt reckten die Speere hoch, als Garban herangeeilt kam. Garban schlug das Zelttuch zur Seite.
    Er hatte es nicht anders erwartet. Da lag der weichgliedrige Knabe wieder auf weichen Polstern, schlürfte Wein und machte dazu infamen Lärm, den lugon großzügig als Musik bezeichnete. Neben dem Prinzen stand einer seiner Leibwächter, der dunkelhaarige Bursche namens Arruf, dessen Blick Garban reizte.
    »Was führt dich her?« fragte der parfümierte Prinz. Nichts war Garban mehr zuwider als dieser schwülstige Gestank nach irgendwelchen Essenzen.
    »Es gibt Ärger«, stieß Garban hervor. Er hatte lugon gegrüßt, aber dieser Gruß war so beiläufig ausgefallen wie es Garban nur immer möglich war. In gewisser Hinsicht war Prinz lugon dem Inshaler gegenüber befehlsberechtigt, aber Garban empfand seine Stellung weit höher als die des Prinzen.
    »Was für Ärger? Darf ich dir von dem köstlichen Wein anbieten?«
    »Jetzt nicht«, wehrte Garban ab. »Meine Späher haben mir gemeldet, es gäbe auf der Heerstraße ein Hindernis.«
    Arruf mischte sich in die Unterhaltung ein.
    »Auch meine Späher haben dergleichen festgestellt«, sagte er. Sein Gesicht wirkte freundlich, aber Garban mochte den Mann dennoch nicht – er mochte genaugenommen niemanden, höchstens sich selbst.
    »Es heißt«, setzte Arruf fort, »es handle sich nicht um ein natürliches Hindernis, sondern vielmehr um eine magische Sperre.«
    Garban kniff die Augen zusammen.
    Es paßte ihm nicht, daß die Ays eigene Späher entsandt hatten, aber er konnte ihnen dies nicht verbieten. Und dieser Arruf war auf eine höchst liebenswürdige Art widerborstig, so daß man gegen ihn nichts vorzubringen vermochte.
    »Dieses Hindernis muß entfernt werden«, stieß Garban hervor. »Und zwar schleunigst!«
    »Warum so eilig?« wollte lugon wissen. Er ließ sich den Pokal nachfüllen und lehnte sich in die Kissen zurück. Wie immer war er makellos frisiert.
    »Du sollst die Prinzessin Soraise heiraten«, sagte Garban.
    »Das ist mir bekannt«, meinte Prinz lugon. Einen Augenblick lang wurde sein Gesicht von Nachdenklichkeit überschattet. »Aber warum diese Eile – die Prinzessin wird doch wohl ein paar Tage warten können.«
    »Zum einen läßt man eine Tochter des Shallad Hadamur nicht warten, Prinz lugon, denn es ist ebenso ungehörig wie verletzend. Zum zweiten wirst du wissen, daß die Urs deiner Gefolgschaft als Brautgabe etliche Handvoll Edelsteine schleppen.«
    »Das ist bekannt«, sagte Arruf an lugons Stelle. »Es sind genau 5555 Stück.«
    »Einer für jeden Tag, den die Prinzessin alt sein wird, wenn ich sie zu meiner Gemahlin erhebe«, warf lugon ein. »Sie muß folglich noch recht jung sein.«
    Garban zuckte zusammen. Zu behaupten, eine Tochter des Shallad Hadamur werde durch eine Heirat mit einem schwachgliedrigen Provinzprinzen erhoben, war eine erlesene Unverschämtheit – so unverschämt, daß Garban darauf keine Antwort einfiel.
    Er setzte seinen Gedankengang fort.
    »Wir haben nur diese Steine«, erinnerte er lugon. »Das bedeutet, daß wir pünktlich ankommen müssen – spätestens am Tag, an dem die Hochzeit stattfinden soll. Und wir verlieren in diesem jämmerlichen Lager Stunde um Stunde, Tag um Tag. Eure Leute sind träge und faul, sie behindern den Marsch, wo sie nur können.«
    Garban hatte erwartet, auf Widerspruch zu stoßen, aber der blieb überraschenderweise aus. Im Gegenteil: Arruf schien der gleichen Meinung zu sein wie der Inshaler.
    »Er hat recht«, sagte der Leibwächter. »Wir müssen dieses Hindernis beseitigen. Ich werde die Magier damit betrauen, die Sperre zu beseitigen – es heißt, es handele sich dabei um einen neu angelegten Kraal der Heterinnen.«
    »Aha«, sagte Prinz lugon. Er suchte sich eine Frucht aus und verspeiste sie mit gezierten Bewegungen. »Und was bitte sind Heterinnen?«
    »Ein Frauenkult«, wußte Garban zu berichten. »Es

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