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Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Mythor - 070 - Abenteuer in Erron

Titel: Mythor - 070 - Abenteuer in Erron Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
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aufstellten.
    Luxon kam in den Sattel. Das Tokapi setzte sich sofort in Bewegung.
    »Das Flußbett entlang!« schrie Luxon. »Verteilt euch!«
    Es waren mindestens fünfzig, wahrscheinlich noch mehr, die mit schreckerregendem Gebrüll hervorgestürzt kamen. Auch ohne die Überraschung, die ihr Erscheinen auslöste, waren sie viel zu stark, als daß sich Luxon mit seinen Männern hätte erfolgreich gegen den Angriff zur Wehr setzen können.
    Luxon duckte sich auf den Hals seines Tokapis herab, um den Pfeilschützen ein möglichst kleines Ziel zu bieten.
    Das Tokapi rannte, was seine Glieder hergaben. Nach kurzer Zeit hatte Luxon einen kleinen Vorsprung herausgeritten.
    Als er sich flüchtig umschaute, sah er, wie die Lorvaner – falls es welche waren – die Wurfseile schwangen. Zwei der tückischen Schlingen senkten sich wie von unsichtbaren Händen gesteuert über Helons Haupt, zogen sich zu und holten den Ay aus dem Sattel.
    »Sie wollen uns lebend«, stellte Luxon knurrend fest.
    Das entsprach dem, was er von Nottr über die Gemüter seiner Barbarentruppe erfahren hatte. Nebst dem Kampfgetümmel liebten die Lorvaner nichts so sehr wie blutige Späße auf Kosten anderer – und jetzt waren sie ersichtlich damit beschäftigt, sich für ein solches Spektakel die passenden Hauptdarsteller zusammenzufangen.
    Die Ays schwärmten auseinander, aber es waren zu viele Lorvaner, als daß sie sich hätten verbergen können.
    Immer wieder hörte Luxon hinter sich zwei Schreie – den Entsetzenslaut eines eingefangenen Ay, dann das bellende Hohngelächter der triumphierenden Lorvaner.
    Ein Seitental öffnete sich.
    Luxon drängte sein Tokapi nach links.
    Vielleicht konnte er die Klettereigenschaften seines Tieres ins Feld führen. Die mausgrauen Reittiere der Lorvaner waren vermutlich nicht so wendig wie die Tokapis.
    »Vorwärts!« trieb Luxon sein Tier an.
    Ein Pfeil kam herangeschwirrt. Man hatte Luxon bemerkt. Die Lorvaner setzten zur Verfolgung an.
    Luxon richtete sich kurz im Sattel auf. Ein Blick zurück über die Schulter: jawohl, es klappte. Die Pferde hatten Mühe, die steilen Abhänge des kleinen Tales zu erklimmen.
    Rasch und wendig stieg das Tokapi in die Höhe. Wieder verschossen die Lorvaner Pfeile, aber sie waren hinter einem lebenden Luxon her, und daher zielten sie nicht genau genug.
    Etwas pfiff an Luxons Kopf vorbei, schlug vor ihm gegen einen Fels und zerbarst. Offenbar hatte jemand zu einer Steinschleuder gegriffen und wollte mit einem solchen Geschoß Luxon aus dem Sattel holen.
    Das Tokapi erreichte die Kimme des Tales. Ein Satz noch, ein kräftiger Sprung, dann war die Ebene wieder erreicht.
    Sie standen nur ein paar Reitminuten von ihm entfernt, eine Schar von mindestens dreißig Lorvanern. Sie hatten dort gewartet, und als sie Luxon erscheinen sahen, schrien sie begeistert auf – sie rissen ihre Pferde herum und nahmen die Jagd auf.
    Luxon stieß einen Fluch aus.
    Er war jetzt allein. Längst waren die anderen den Lorvanern in die Hände gefallen. Mit um so größerem Vergnügen betrieben die Barbaren nun die Hatz auf den einzigen Mann, den sie noch nicht gefangen hatten. Weit schallte ihr Jagdgeschrei über das Land.
    Luxon wußte, daß er kaum mehr Aussichten hatte, diesen Leuten zu entwischen. Es war heller Wahnsinn gewesen, sich auf dieses Abenteuer einzulassen, nun bekam er dafür die Rechnung ausgestellt.
    Das Tokapi ächzte. Es war bald am Ende seiner Kräfte. Wenn Luxon das Tier nicht zuschanden reiten wollte, mußte er sich etwas einfallen lassen.
    Näher und näher kamen die Lorvaner. Immer wieder schwirrten Pfeile hinter Luxon her, an ihm vorbei. Steine schlugen in seiner Nähe auf den Boden, und schließlich traf ihn eins dieser Geschosse.
    Es war, boshafter Spott des Geschicks, die linke Schulter, die einen harten, schmerzhaften Schlag erhielt und Luxon fast aus dem Sattel taumeln ließ.
    Luxon stieß einen leisen Schmerzenslaut aus.
    Bei dem rasenden Ritt konnte er die Bewegungen des Tokapis nicht mehr so geschickt ausgleichen, wie es nötig gewesen wäre. Schlaff hing die verletzte Linke am Körper herab und machte es außerordentlich schwierig, das Gleichgewicht zu wahren.
    Luxon schwankte im Sattel.
    Nur mit äußerster Anstrengung schaffte er es, nicht den Halt zu verlieren. Vor seinen Augen tanzte der Horizont einen wilden Tanz, jeder Tritt des Tokapis erschütterte den Reiter.
    Luxon hätte versuchen können, einen anderen Weg zu reiten, aber er war nach diesem Steintreffer nicht

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