Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Mythor - 104 - Inscribe die Löwin

Mythor - 104 - Inscribe die Löwin

Titel: Mythor - 104 - Inscribe die Löwin Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Terrid Peter
Vom Netzwerk:
Mischung aus Verzweiflung und unermeßlicher Wut zu sein schien, und es schien auch eine gehörige Portion Angst darin mitzuschwingen.
    »Um alles?« rief Inscribe. Sie raffte ihre Kräfte wieder zusammen. Die Stimme klang höhnisch.
    »Wie du willst, Inscribe!«
    Mit zwei gewaltigen Sätzen hatte die Tanzende die Gruppe von Mythors Freunden erreicht, die noch immer gelähmt verharrten. Wollte Inscribe jetzt ein Blutbad anrichten?
    Sie setzte an den Erstarrten vorbei, der nächste Löwensprung brachte sie zu jener Säule, auf der ihr DRAGOMAE-Kristall ruhte, offenkundig ihr kostbarster Besitz.
    »Um alles!« schrie Inscribe. Sie hatte ihren Kristall ergriffen und kehrte nun zurück.
    Schwert gegen Schwert, Zauber gegen Zauber – geschmeidige Schnelligkeit gegen Kraft und energischen Willen. Der Kampf konnte beginnen.
    Mythor spürte, daß er nicht nur mit dem Schwert zu kämpfen hatte. Inscribe griff auch zu magischen Künsten, um den Sieg erzwingen zu können. Mythor spürte, wie sie sich seiner Beine zu bemächtigen trachtete – die Füße wurden kalt, wollten sich nicht mehr recht bewegen.
    Inscribe drang auf Mythor ein. Die Klingen kreuzten sich. Donner rollte grollend über den Fels, als Funken von den Klingen aufsprangen und in den Himmel zu zucken schienen.
    Mythor parierte den ersten Hieb, wich zur Seite aus, fintierte und griff selbst an.
    Inscribe verstand sich offenkundig nicht nur darauf, Wehrlose abzustechen. Sie vermochte auch in ernsthaftem Kampf die Klinge wacker zu gebrauchen. Mythor mußte seine ganze Fechtkunst aufbieten, um sich vor den hageldicht heranzuckenden Hieben und Stößen zu schirmen. Immer wieder blitzte Inscribes dünner Degen schlangengleich durch die Luft, züngelte auf Mythor zu, und nur unter Aufbietung aller Geschmeidigkeit und Spannkraft schaffte es Mythor, diesen Stichen zu entgehen. Er begann zu schwitzen, trotz der Kälte, die sich allmählich in seinem ganzen Körper auszubreiten begann. Es war, als sauge ihm Inscribe das Blut aus den Gliedern und friere es förmlich ein.
    Mythor wußte, daß er unter diesen Bedingungen nicht sehr lange durchhalten würde. Er mußte einen Weg finden, Inscribe nachhaltig zu schwächen – nach Möglichkeit, ohne sie dabei zu töten, denn Mythor gedachte, aus Inscribe noch einiges an Wissen und Kenntnis herauszuholen. Das Löwenweib kannte sicherlich einige Geheimnisse der Schattenzone, deren Kenntnis Mythor von Nutzen sein konnte.
    Mythor machte einen Satz und duckte sich. Inscribes Klinge fegte sensengleich über seinen Kopf hinweg, er konnte den Luftzug an der Schädelhaut spüren. Wieder einmal hatte Inscribe ihn nur äußerst knapp verfehlt.
    Mythor führte einen Schlag nach Inscribes Hinterlauf aus. Er wollte sie verwunden, lähmen, aber da Inscribe sich heftig bewegte, verfehlte der kraftvoll geführte Hieb sein Ziel.
    Er traf vielmehr den peitschenden Löwenschweif knapp unterhalb der Blume.
    Ein gräßlicher Schrei hallte über den Platz, ein Laut höchster Wut und großen Schmerzes. Offenbar hatte Mythor einen wichtigen Treffer angebracht.
    Er konnte es sogar sehen. Auch ohne die Hilfe des Kristalls war Inscribe nun für jedermann klar zu erkennen – vermutlich war es die kristallene Blume gewesen, die sie zu jenem Unsichtbarkeitstanz befähigt hatte. Damit war es nun vorbei.
    Inscribe legte den DRAGOMAE-Kristall beiseite, statt dessen zog sie ihren zweiten Degen. Sie trug eine ganze Reihe dieser unerhört biegsamen Klingen bei sich, und sie konnte damit nicht nur fechten. Im allerletzten Augenblick gelang es Mythor, den Kopf an einem heransausenden Geschoß vorbeizubewegen. Inscribe hatte einen ihrer Degen mit ebenso starker wie zielsicherer Hand verschossen. Die Klinge verschwand im Leeren See, nachdem sie Mescal eine Wange leicht geritzt hatte.
    »Ist das alles, was du kannst?« höhnte Mythor.
    Er spürte, wie die Wärme in seinen Körper zurückkehrte, und von diesem Augenblick an wußte er, daß er diesen Kampf siegreich bestehen konnte. Inscribes Zauber war gebrochen – jetzt half ihr nur die natürliche Ausstattung an Schnelligkeit der Bewegung und die enorme Sprungkraft.
    Ein paarmal versuchte es Inscribe noch mit Wurfgeschossen, dann blieben ihr nur noch zwei Degen übrig, die anderen waren verloren.
    Während die beiden sich umkreisten, ansprangen und sich mit allen Listen und Kniffen erfahrener Fechter das Leben erschwerten, kamen die anderen langsam wieder zur Besinnung. Burra raffte sich auf, legte ihre Rüstung

Weitere Kostenlose Bücher