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Nach dem Applaus: Ein Fall für Berlin und Wien (German Edition)

Nach dem Applaus: Ein Fall für Berlin und Wien (German Edition)

Titel: Nach dem Applaus: Ein Fall für Berlin und Wien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus-Ulrich Bielefeld , Petra Hartlieb
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Habel, gestatten Sie: Der gesuchte Steiner hat hervorragende Konnexionen, ich bitte also um die gebotene Vorsicht und a bisserl Fingerspitzengefühl.«
    »Ich bitte sehr, Herr Hofrat, versteht sich von selbst.«
    Anna Habel lief auf hohen Touren, nun wandte sie sich Thomas Bernhardt zu.
    »Was ist mit Berlin? Warum kommt da nichts?«
    »Es ist acht Uhr dreißig am Morgen.«
    »Ja, es ist acht Uhr dreißig in der Früh. Und hier wird gearbeitet.«
    »Du kannst davon ausgehen, dass auch in Berlin gearbeitet wird. Mein Kollege Cellarius koordiniert alles, und er hat mir vorhin telefonisch versichert, dass bald geliefert würde.«
    »Das will ich hoffen, Herr Kollege Bernhardt.«
    Du spinnst, dachte Bernhardt und verschluckte eine Antwort: Lady Jekyll und Mrs.   Hyde, zum Piepen. Anna Habel ließ nicht locker.
    »Das geht mir zu langsam mit Berlin.«
    Der Kopfschmerz puckerte hinter Bernhardts Stirn, seine Nase lief, er hatte keine Tempo-Taschentücher mehr, und es formte sich ein Satz, von dem er nicht wusste, ob er ihn würde zurückhalten können: Ach, leck…
    Da erklang Gabi Kratochwils leise Stimme.
    »Da kommt was!«
    Und es kam das, was sie erhofft hatten. Und Bernhardts Kopfschmerz schwand binnen weniger Minuten, und Tempos brauchte er auch nicht mehr.
    Berlin hatte gute Arbeit geleistet. Zwei Videos von Tankstellen belegten, dass Steiner in Begleitung eines mittelalten Mannes unterwegs nach Berlin gewesen war. Sie schauten sich die ruckelnden Bilder auf dem Bildschirm von Gabi Kratochwils Computer an. Kein Zweifel, das war Steiner. Und die schöne Datumseinblendung, wunderbar, Bernhardt jubilierte innerlich. Und der andere Mann? Ja, wenn es einmal lief… Den erkannte die Computermaus, wie Anna Habel einmal Gabi Kratochwil genannt hatte. Diesen Mann hatte sie doch in ihren Unterlagen. Das war Nemeczek, sein Fahrer, seine rechte Hand, sozusagen sein Schatten und zweites Ich, der es sogar für eine Legislaturperiode mal zum Nationalratsabgeordneten gebracht hatte.
    Und es ging noch weiter. Die Funkzellenabfrage hatte ein Ergebnis gebracht. Das österreichische Handy, das in der Nähe von Sophie Lechners Wohnung benutzt worden war, war auch in der Funkzelle rund ums Windrad verwendet worden.
    Bernhardts iPhone klingelte, Cellarius war dran.
    »Mann, Thomas, es läuft! Wir sind gerade dabei, das Handy zu orten, das bei der Lechner-Wohnung und in der Nähe vom Windrad eingesetzt wurde. Das ist nicht abgeschaltet, Wahnsinn, oder? Ich habe alles vorbereitet, das SEK ist schon einsatzbereit. Halt uns die Daumen! Und ihr müsst in Wien rauskriegen, wem diese Telekom-Austria-Nummer zugeordnet ist. Wir sind nah dran, ist das nicht super? Und noch was: Auf Groß’ Handy ist die österreichische Nummer auch drauf, leider ist die Mailbox gelöscht, wie bei der Lechner. Cornelia versucht heute noch mal, den Groß zu verhören, hoffentlich lassen die Ärzte sie ran. Habt ihr inzwischen eine Spur von Steiner?«
    »Nee, aber die Wiener sind dran, die bemühen sich sehr. Da kommt bald was. Also, wenn einer was weiß, geht’s sofort auf die andere Seite.«
    Anna Habel funkelte Bernhardt an und sprach so laut und deutlich, dass auch Cellarius in Berlin sie hören konnte.
    »Ja, wir bemühen uns sehr. Und wir werden bald Ergebnisse haben, sicher auch mit Hilfe des Kollegen Bernhardt.«
    »Ach, hallo, Frau Habel, gut zu wissen, dass Sie alles koordinieren.«
    Cellarius, Cellarius, dachte Bernhardt, nachdem die Verbindung beendet war, wie du das machst.
    Nun wollte es Anna den Berlinern zeigen. »Also, wo finden wir den Steiner? Motzko, was hat sich getan?«
    »Wir haben noch nichts. An den Flughäfen war nichts, an den Grenzübergängen, das ist schwierig, da kann er natürlich einfach durchgefahren sein, davon wissen wir aber nichts.«
    »Alle Polizeidienststellen sind informiert?«
    »Selbstverständlich, aber da gibt’s noch keinen Rücklauf.«
    Nach Bernhardts Erfahrung kam, wenn man gut gearbeitet hatte, ab einem bestimmten Zeitpunkt alles ins Rollen – und so war es auch diesmal. Der Chef einer Dienststelle im Salzkammergut meldete sich. Er sprach mit der Ruhe und Gelassenheit, die ihm eine jahrzehntelange Beamtenexistenz in der Provinz geschenkt hatte. Eine Wiener Chefinspektorin konnte ihn schon mal gar nicht aus dem Gleichgewicht bringen.
    »Grüß Gott, hier ist der Hoffer Ernst, Inspektion Bad Goisern, Ihr habts ang’fragt wegen einem gewissen«, Pause, »Steiner?«
    »Ja, genau, was ist mit dem?«
    »Weiß ich

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