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Nach dem Applaus: Ein Fall für Berlin und Wien (German Edition)

Nach dem Applaus: Ein Fall für Berlin und Wien (German Edition)

Titel: Nach dem Applaus: Ein Fall für Berlin und Wien (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Claus-Ulrich Bielefeld , Petra Hartlieb
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Lechner. Und Gilda Beyer auch…«
    »Sie glauben doch nicht an die große Eifersucht?! Dem war doch egal, was die Sophie treibt. Da ging’s nie um die großen Gefühle. Steiner und Sophie haben sich gegenseitig benützt, und als sie sich nicht mehr brauchten, haben sie sich fallen lassen wie zwei heiße Kartoffeln.«
    »Glauben Sie, es gab offene Rechnungen zwischen den dreien?«
    »Offene Rechnungen gibt es doch immer, oder?«
    »Sie sollten jetzt mal ein paar Tage nicht hierherkommen. Fahren Sie nach Hause, nehmen Sie ein Beruhigungsmittel, und versuchen Sie, an etwas anderes zu denken.«
    »Wie soll das denn gehen? Komm, Giacomo, wir werden hier nicht mehr gebraucht.«
    »Wir geben Ihnen Bescheid, sobald Sie das Büro wieder benützen können. Haben Sie jemand, der sich ein wenig um Sie kümmert?«
    »Ich komm schon zurecht, machen Sie sich keine Sorgen.«
    »Sie müssen aber erreichbar sein, wir haben sicher noch Fragen.«
    Anna mahnte die Kollegen zur Vorsicht, doch der gewachste Parkettboden war schon jetzt ganz verdreckt von den schneenassen Schuhen.
    »Was suchen wir eigentlich?« Ein Kollege mit Oberlippenbärtchen kniete vor dem Schreibtisch und blickte Anna fragend an.
    »Ich weiß es nicht. Spuren halt. Drohbriefe, Erpresserbriefe, keine Ahnung.«
    »Na, viel Spaß.«
    »Danke, werd ich haben.« Anna rief im Präsidium an und versuchte den Computer-Kurti ans Telefon zu bekommen, was nach einer gefühlten halben Stunde auch gelang.
    »Servus. Du, ich schick dir gleich so ein schickes Laptop ins Haus. Ich brauch alles, was du darauf finden kannst, hörst du! Und zwar schnell.« Obwohl Anna wusste, dass solche Aufforderungen beim trägen Kurt eher kontraproduktiv waren, konnte sie sich nicht zurückhalten.
    »Ja, ja. Die schnelle Habel. Ich hab das Teil noch nicht mal im Haus, und du machst schon Stress. Irgendwelche Hinweise auf ein mögliches Passwort?«
    »Sophie, Buhlschaft, Giacomo, James Bond, was weiß denn ich, du wirst es schon knacken. Du, ich muss Schluss machen, der Holzer von der Spurensicherung klopft bei mir. – Ja, was gibt’s?«
    »Hallo, Anna. Wir sind in der Vereinsgasse, und ich glaube, wir haben etwas gefunden. Wo bist du? Kannst du mal kommen?«
    »Mein Gott, heute scheucht ihr mich aber ordentlich herum, und das bei den Straßenverhältnissen. Ich bin in zwanzig Minuten da.«
    Aus den zwanzig Minuten wurde fast eine Stunde, eine lange Kolonne wälzte sich den Ring entlang. Das Außenthermometer zeigte minus zehn Grad. Sie rutschte nervös auf dem Autositz hin und her, es machte sie ganz kribbelig, dass es so langsam weiterging, sie versuchte Bernhardt anzurufen, doch der nahm nicht ab. Aus einem Impuls heraus wählte sie noch einmal die Nummer des frustrierten Souffleurs, diesmal ging er nach dem zweiten Klingeln ran. »Fürst.«
    »Herr Fürst, hier Anna Habel. Hören Sie, ich würde Sie gerne heute Abend noch mal sprechen, können Sie ins Präsidium kommen?«
    »Nein, kann ich nicht. Ich hab schon getrunken, und bei dem Wetter geh ich nicht mehr aus dem Haus.«
    »Ich lasse Sie abholen.«
    »Sie nehmen mich fest?«
    »Das hab ich nicht gesagt. Ich will Ihnen behilflich sein, den Termin wahrzunehmen.«
    »Ich will den Termin aber nicht wahrnehmen, auch wenn Sie mir behilflich sind.«
    »Herr Fürst, Sie werden um zwanzig Uhr von zwei Kollegen abgeholt. Entweder Sie kommen freiwillig mit oder eben nicht freiwillig. Das bleibt ganz Ihnen überlassen.« Anna legte grußlos auf.
    In der Vereinsgasse parkte sie das Auto schräg in einer Einfahrt und stellte das Blaulicht aufs Dach. Holzer empfing sie an der Wohnungstür, wies wortlos auf den weißen Schutzanzug und die Überzieher für die Schuhe.
    »Na, was hast du Tolles gefunden?«
    »Mehrere schöne Dinge. Schau mal.« Er zeigte auf ein Potpourri an Seilen, Stricken, Kabelbindern und Klebebändern, die feinsäuberlich auf dem Sofa im Laura-Ashley-Stil aufgereiht lagen. »Ja, ich weiß, die Dame hat’s halt gern ein bisserl heftiger gehabt.«
    »Ich bin fast sicher, dass einer dieser Stricke verwendet wurde, um sie zu strangulieren. Näheres muss uns der Schima sagen. – Ich hab aber noch was, schau mal.« Er wies auf einen kleinen Couchtisch mit einer Steinplatte, die mit dem feinen Staub der Spurensicherung bedeckt war. In der Mitte konnte man deutlich einen handtellergroßen Fleck erkennen. »Hier wurde ihre Hand zertrümmert, ich habe eindeutige Spuren gefunden. Da, schau mal, da lag die linke Hand, und jemand hat mit großer

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