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Nacht der Geister

Nacht der Geister

Titel: Nacht der Geister Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kelley Armstrong
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den Kopf, als wollte sie sagen:
    »Das Universum kommt wirklich herunter eine Hexe, die einen Engel verteidigt?« Und als ihr Blick auf Trsiels traf, war ich mir ziemlich sicher, dass sie ihm genau das auch mitteilte.
    »Wir sollten gehen«, sagte ich. »Wir haben eine Menge «
    »Selbstverständlich habt ihr das«, sagte Balthial. »Es war mir ein Vergnügen, dich kennenzulernen, Eve, und ich freue mich darauf, die Bekanntschaft zu erneuern, wenn du aufsteigst.«
    »Ja«, sagte Shekinah. »Es war in der Tat ein Vergnügen. Und solltest du bei dieser Queste Unterstützung brauchen, die du im Augenblick nicht erhältst, kannst du Balthial oder mich über die Parzen erreichen.«
    Trsiel biss die Zähne zusammen, bis ich zu fürchten begann, er würde sich ein paar davon ausbrechen. Die beiden anderen Engel nickten mir zum Abschied zu, gelassen und gefasst wie eh und je, und verblassten.
    »Was zum Teufel hat die eigentlich für ein Problem?«, murmelte ich, als sie verschwunden waren.
    Trsiels Gesicht entspannte sich zu einem schiefen Lächeln.
    »Shekinah und ich haben ein paar . . . Meinungsverschiedenheiten philosophischer Art. Balthial und ich auch, aber er ist besser darin, es zu verbergen.«
    »Das scheinen mir aber nicht nur Meinungsverschiedenheiten philosophischer Art zu sein zwischen dir und denen.«

    Trsiel verspannte sich. Sein Blick forschte in meinem, als versuchte er zu ermitteln, was genau ich gemeint hatte. Dann griff er nach meiner Hand.
    »Gehen wir zu Amanda Sullivan«, sagte er. »Ich erkläre es unterwegs.«
    »Die Nixe ist also in der Welt der Lebenden wieder aufgetaucht?«
    Er nickte. Ich legte meine Hand in seine, und er brachte uns an unser Ziel.

    26
    W ir landeten in einem dunklen, feuchten Raum, der nach irgendwas unbeschreiblich Fürchterlichem stank.
    »Guano«, sagte Trsiel als Antwort auf mein Würgen. Und als ich ihn verständnislos ansah, übersetzte er: »Fledermausdreck.«
    »Dafür gibt es ein eigenes Wort? Ich weiß wirklich nicht, warum das noch nie Eingang in mein Vokabular gefunden hat.
    Und was macht Fledermausdreck in «
    Ich brach ab, als mein Hirn klickend die logische Schlussfolgerung zog. Ich sah auf weit auf und entdeckte Reihen kleiner Körper, die von der Decke hingen. Ich schauderte.
    Trsiel lächelte. »Du reißt einem Engel das Schwert aus den Händen und fürchtest dich vor Fledermäusen?«
    »Ich fürchte mich nicht vor ihnen. Ich mag sie bloß nicht.
    Sie sind . . . pelzig. Fliegende Tiere sollten nicht pelzig sein. Es ist einfach nicht richtig. Und wenn ich jemals den Schöpfer treffe, werde ich es zur Sprache bringen.«
    Trsiel lachte auf. »Das möchte ich sehen. Deine eine, möglicherweise einzige Chance, die Antwort auf jede Frage des Universums zu bekommen, und du würdest fragen: ›Warum sind Fledermäuse pelzig?‹ «
    »Das mache ich. Wart’s ab.«
    Als er mich vorwärtsschob, bemühte ich mich, nicht nach oben zu sehen. Der feuchten Kälte und den Flugtieren nach zu urteilen, waren wir entweder in einer Höhle oder in einem wirklich miesen Keller. Die Stapel verrotteter Kisten legten die zweite Möglichkeit nahe.
    »Ich dachte, wir wollten zurück zu dem Gefängnis«, sagte ich.
    »Da gehen wir auch hin.«
    Ich musterte den Raum. »Ich glaube, deine Teleportationskünste könnten eine Feinabstimmung brauchen, Trsiel.«
    »Das entspricht in etwa den Tatsachen.«
    Er führte mich durch eine Tür in einen saubereren Kellerraum, und unterwegs erklärte er mir, was es mit Shekinah und Balthial auf sich hatte.
    Trsiel hatte schon zuvor einmal erwähnt, dass es eine Umorganisation unter den Engeln gegeben hatte, nach der nur noch die aufgestiegenen Engel zu Missionen in die Welt der Lebenden aufbrachen. Die Reinblütigen hatten jetzt andere Aufgaben.
    Die meisten von ihnen waren höchst zufrieden gewesen, die Schinderei als Instrumente der Gerechtigkeit den Aufgestiegenen zu überlassen. Einige von ihnen aber, und Trsiel war einer davon, litten unter dem neuen Arrangement wie altgediente Polizeibeamte im Außendienst, denen man einen Schreibtischjob übertragen hatte. Ich konnte es ihm nicht verdenken. Ich hätte selbst jederzeit den Job des Kriegers genommen, wenn die Alternative ein Bürojob war.
    Das, erklärte Trsiel, war ein Teil seiner »philosophischen Meinungsverschiedenheiten« mit Shekinah und Balthial. Sie waren froh, die Schützengräben hinter sich gelassen zu haben und mit ihnen den Makel des Menschlichen, während Trsiel diesen »Makel« und

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