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Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Kette, schlug gegen die Stützpfeiler des Stegs.
    Er dachte an seine großkalibrige Schrotflinte unten im Köderladen. Im Regen wirkte der Laden klein und verlassen, so als sei er weit weg, und Batist wünschte, er hätte die Lichterkette über dem Bootsanleger eingeschaltet. Doch dann kam er sich albern vor, war geradezu peinlich berührt wegen seiner Gedanken.
    Er stand mitten im Wohnzimmer und hatte das Gefühl, als bliese der Wind durch Vorder- und Hintertür gleichzeitig und verbreite eine feuchte Kälte im Haus, die sich mit dem Schweißfilm auf seiner Haut verband.
    Er zog einen Vorhang auf und schaute über die Auffahrt zum Nachbarhaus. Auf der Veranda brannte Licht, und über der Haustür hing ein grüner Adventskranz mit Kiefernzapfen und rotem Bänderschmuck; ein Weihnachtsbaum, eine Blaufichte mit schimmerndem Rauschgold, stand in einem Fenster. Im Garten zuckte der Strahl einer Sprinkleranlage hin und her und klatschte an die regennassen Bäume.
    Er griff zum Telefon und fing an zu wählen, stellte dann aber fest, dass er nicht einmal wusste, wen er anrufen wollte. Er legte den Hörer wieder auf, schämte sich, weil ihm so bang zumute war und seine Hände sich so steif und nutzlos anfühlten.
    Er wischte sich mit dem Hemdsärmel über das Gesicht, nahm den sauren Geruch wahr, der aus seiner Achselhöhle aufstieg, ging dann wieder zur Vordertür und blieb unschlüssig stehen. Im Geiste sah er sich hinunter zum Köderladen gehen und mit einer Schrotflinte zurückkehren, wie jemand, der schließlich zugibt, dass seine Ängste schon immer größer waren als sein Mut. Er entriegelte die Fliegengittertür, stieß sie mit der flachen Hand auf und ließ sich den kühlen Dunst ins Gesicht blasen, den der Wind unter das Verandadach trieb, ging dann wieder hinein und atmete tief durch.
    Batist nahm den Eindringling mit dem schwarzen Gummiregenmantel erst wahr, als er ihm den Arm um die Kehle schlang und zudrückte, als wolle er eine Walnuss knacken. Er bog Batists Kopf nach hinten, zog seinen Körper an sich, so dass er die scharfkantige Gürtelschnalle spürte, nagelte ihn an seiner Brust fest und drückte ihm das unrasierte Kinn, das sich wie Sandpapier anfühlte, in den Nacken.
    Der Schlapphut des Eindringlings fiel zu Boden. Er schien einen Moment lang innezuhalten und einen Blick darauf zu werfen, so als sei er vorübergehend abgelenkt und müsse sich erst wieder entscheiden, wie es mit ihm und seinem Opfer weitergehen sollte.
    Aus dem Augenwinkel sah Batist eine Goldkrone, sah, wie der Eindringling mit der Unterseite seiner Zunge daran leckte. Dann wurde ihm der Arm wieder unters Kinn gedrückt, und als Batist durch die Fliegengittertür hinausschaute, kam es ihm vor, als trieben entwurzelte Bäume kopfüber im Regen.
    »Ich zerquetsch dir gleich die Gurgel, Alter. Das heißt, dass du keine Luft mehr kriegst. Dann liegst du am Boden und röchelst wie ’n Hund, dem ein Auto übern Hals gefahrn ist... Wo is’ Robicheaux?«, fragte der Eindringling.
    Als Batist wieder zu sich kam, lag er mit angezogenen Knien auf der Seite. Im Haus war es still, und er konnte sehen, wie der Regen durch die Fliegengittertür spritzte und auf die Zypressendielen fiel. Im ersten Augenblick dachte er, der Mann mit dem Hut und dem Gummimantel wäre weg.
    Dann spürte er einen Handschuh unter dem Kinn, als der Eindringling zupackte und seinen Kopf herumdrehte, als rücke er eine Schaufensterpuppe zurecht.
    »Du bist mir weggeknackt, Alter. Weil ich nämlich die dicke Ader abgedrückt hab, die zu deim Hirn geht«, sagte der Eindringling. Er kauerte am Boden und nahm einen Schluck aus einer Halbliterflasche Aprikosenschnaps. Seine Augen waren türkisfarben, die glatt rasierte Kopfhaut über seinen Ohren wirkte wie dunkler Kitt.
    »Hau lieber ab, Nigger, solang du’s noch kannst«, sagte Batist.
    Der Eindringling setzte die Flasche an, ließ den Schnaps auf der Zunge zergehen und zwischen die Zähne sickern, so als wolle er einen Eiterherd ausspülen.
    Batist setzte sich auf, wartete darauf, dass der Eindringling reagierte. Doch der rührte sich nicht. Er nahm einen weiteren Schluck, hockte sich bequemer hin und stützte sich mit einer Hinterbacke auf die Hacke seines Stiefels. Hemd und Mantelkragen waren aufgeknöpft, und darunter sah man die tätowierten blauen Haifischzähne, die sich wie ein Halsband um Schlüsselbein und Brustansatz zogen. In der rechten Hand hielt er ein Bananenmesser mit gekrümmter Spitze und einer scharf

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