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Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition)

Titel: Nacht über dem Bayou (Detective Dave Robicheaux) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: James Lee Burke
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Halt die Ohren steif, Großer – Clete.
    »Ich versteh das nicht recht. Das ist die Handschrift meines Freundes. Ist er hier im Hotel?«, fragte ich.
    »O ja, er ist hier. Gewiss ist der hier, Sir.«
    »Wie bitte?«
    »Ich glaube, mit seiner Einladung war etwas nicht in Ordnung. Er hatte sie anscheinend nicht bei sich. Jemand wollte Ihren Freund am Arm nehmen und zur Tür bringen.«
    »Das muss ein sehenswerter Auftritt gewesen sein.«
    »Oh, das war es auch, Sir. Eindeutig.« Der Mann an der Rezeption lachte vor sich hin.
    Ich ging durch die Bar und das Restaurant, schaute im Ballsaal und in den Bankett- und Konferenzräumen nach. Clete hinterließ normalerweise überall eine deutliche Spur, etwa so wie eine Abrissbirne, aber ich sah nirgendwo ein Zeichen von ihm. Daher fuhr ich mit dem Aufzug in das oberste Stockwerk, wo man mir ein Zimmer am Ende des Flurs zugewiesen hatte, an dem auch Buford und Karyn wohnten, schloss die Tür auf, zog mich aus und legte mich im Dunkeln ins Bett.
    Draußen stürmte es jetzt, und durch das Panoramafenster sah ich den Verkehrsstrom auf der Brücke und die Regenschleier, die im Schein der Lampen aufs Wasser fielen. Einstmals hatte diese Gegend Vermilionville geheißen, und genau hier, am Ufer des Flusses, hatten die erschöpften und unterernährten, oftmals barfüßigen Jungs aus Louisiana mit ihren zerlumpten nussbraunen Uniformen gekämpft, damit die Versorgungswege von Texas in die übrigen Staaten der Konföderation offen blieben.
    Im Halbschlaf sah ich die brennenden Zuckerrohrfelder und Häuser, die pflaumenfarbenen Rauchwolken am Himmel, hörte das Knallen der Faustfeuerwaffen und das Scheppern der Musketen und Bajonette, als eine Abteilung Infanterie den Feldweg entlang auf einen Bewässerungsgraben zurannte, und mir war klar, wohin meine Träume mich diese Nacht führen würden.
    Diesmal war der Heckenschütze nicht Victor Charles.
    Ich saß in der Falle, mitten auf einem Feldweg, konnte nicht davonrennen. Ich sah, wie eine Muskete aus einem giftgrünen Gebüsch geschoben wurde, sah den starren Lauf in die Sonne ragen, und ich hatte das Gefühl, als würden der Schütze und ich zu einer Person, unwiderruflich miteinander verbunden als Mitwirkende an meinem Tod. Und kurz bevor die 58er Kugel aus der Mündung schoss, konnte ich spüren, wie er die Muskete fest umfasste, so als ob in Wirklichkeit ich es war, der die Hand um den feuchten, harten Kolben legte.
    Im Schlaf hörte ich, wie die Hotelzimmertür aufging und wieder geschlossen wurde, hörte, wie jemand einen Schlüssel auf den Nachttisch legte und die Vorhänge zuzog, spürte, wie sich eine Frau auf die Bettkante setzte, mir die Hand auf die Hüfte legte, und ich wusste, dass Bootsie sicher im Hotel angekommen war.
    Ich lag auf dem Rücken, hatte das Kissen über dem Gesicht und hörte, wie sie sich im Dunkeln auszog. Sie legte sich neben mich, berührte mich am Bauch, schob sich dann über meinen Unterleib, spreizte die Schenkel und nahm mein Glied zwischen ihre Beine. Dann beugte sie sich zu mir herab, schob das Kissen von meinem Gesicht, küsste meine Wange, steckte mir die Zunge in den Mund und führte mein Glied in sich ein.
    Ihre Zunge schmeckte nach Bonbons, wie mit Bourbon getränkte Kirschen. Sie stützte sich auf die Arme, sodass sich die gebräunten Halbmonde oben auf ihren Brüsten abzeichneten.
    Ich blickte auf und starrte in das Gesicht von Karyn LaRose, die mich träge anlächelte. »Sag mir, dass es dir nicht gefällt, Dave«, sagte sie. »Sag’s mir. Mal sehen, ob du mir das sagen kannst ... Sag’s mir ... sag’s mir ... sag’s mir ...«

18
    An der Bar stieß ich auf Clete. Er hatte seinen Porkpie-Hut schräg über ein Auge geschoben, trank einen Tequila und hatte ein Corona und eine Untertasse mit gesalzenen Limonen vor sich stehen. Die Band packte gerade die Instrumente ein, und die Bar war fast menschenleer.
    »Wo bist du gewesen, mein Bester? Du siehst aus, als ob du ein paar intus hast«, sagte er.
    »War ein langer Tag.« Ich setzte mich neben ihn und rieb mir das Gesicht. Meine Haut fühlte sich kalt an, empfindungslos.
    »Ich dachte, ich hätte Bootsie aus dem Foyer gehen sehn.«
    »Hast du auch.«
    »Was ist los?«
    »Mach dir keine Gedanken. Was hast du über diesen Mookie rausgefunden?«
    Er schaute mich forschend an, dann kippte er den Schnaps hinunter und trank einen Schluck aus der Corona-Flasche.
    »Diese schwarze Braut, Brandy Grissum, ist heut völlig hysterisch in Nigs Büro

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