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Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren

Titel: Nachtgeboren - Sinclair, A: Nachtgeboren Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Alison Sinclair
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entging die Reihenfolge dieser unerwünschten Ergebnisse seines Einsatzes nicht –, »aber ich brauche diese Informationen. Mir gefällt diese Stille nicht.«
    »Ich verstehe«, sagte Ishmael mit Nachdruck.
    »Das habe ich mir gedacht«, sagte Vladimer, ohne zu lächeln. »Wie ich selbst schmerzlich erfahren habe, besteht die Belohnung für einen Dienst darin, dass man erneut dienen darf. Also schlage ich vor, Sie gehen nun und tanzen mit meiner schönen Cousine und arrangieren ein Treffen mit ihrem Mann. Ich will diese Antworten, Ishmael, aber ich würde es vorziehen, wenn Sie mir diese gesund überbringen könnten.«
    Telmaine
    Nach einigen Tänzen schützte Telmaine Müdigkeit vor und zog sich mit Sylvide in den großen Eingang zum Ballsaal zurück, neben eine kleine Nische, die als Kind eins ihrer – wenn auch allzu leicht zu findenden – Lieblingsverstecke gewesen war und gleichzeitig einer der Zugänge zu Fürst Vladimers privatem Arbeitsraum.
    »Nun erklär mir einmal, warum mein Ruf in Gefahr wäre, wenn ich mit Baron Strumheller tanzte?«, fragte sie leichthin in der Annahme, dass diese Frage den Bereich dessen, wofür sich eine Dame interessieren dürfe, nicht überschritt. Die Ländereien von Sylvides Familie lagen weit im Süden der Stadt und waren nur durch die Baronie Strumheller von den Schattenländern getrennt. »Ich habe von ihm gehört, aber niemand behauptet, er sei ein großer Verführer, nicht so wie Fürst …« – sie neigte sich weit zu ihrer Freundin hinüber, um ihr den Namen ins Ohr zu flüstern.
    Doch Sylvide quiekte nicht vor empörtem Entzücken. »Tellie, das ist eine ernste Sache. Baron Strumheller praktiziert . Niemand weiß, was er tun könnte, wenn er eine Frau wollte .«
    Er praktiziert war der gerade geläufige Euphemismus für: Er ist ein Magier. Telmaine beschäftigte ihre behandschuhten Hände eifrig mit ihrem Fächer. Sie wollte mehr über Ishmael di Studier erfahren, aber nicht mehr darüber, was nach Sylvides Meinung Magier konnten und was nicht. Dieses Thema hatte sie zu vermeiden gelernt.
    Sylvide flüsterte: »Sein Vater hat ihn hinausgeworfen und enterbt , weil er tatsächlich Magie studieren wollte. Er hat sich der Schattenjagd verschrieben, weil es die einzige Möglichkeit war, seinen Lebensunterhalt zu bestreiten. Jahre später ist er zurückgekommen, als ein Glasen die Grenze unsicher machte. Man sagt, er habe seinen Vater erpresst, ihn als Erben wieder einzusetzen, bevor er sich bereitfand, ihnen zu helfen, das Ungeheuer zu töten. Er hat sich Dutzende Male in den Schattenländern aufgehalten.«
    »Ich dachte, Leute, die zu oft in die Schattenländer gingen, würden entweder verrückt oder kämen gar nicht mehr zurück.«
    »Mein Bruder kennt jemanden, der mit ihm in den Bergen auf Patrouille war. Er hat sich nachts an sein Bett ketten lassen, damit er im Schlaf nicht aufstehen und dem Ruf der Schattenländer folgen konnte.«
    Telmaine überlief ein Schauder. Das Gespräch hatte eine verstörende Wendung genommen. Rasch sondierte sie ihre Umgebung und stellte erleichtert fest, dass niemand ein besonderes Interesse daran zu entwickeln schien.
    Sylvide fasste sie mit ängstlichem Ausdruck am Arm. »Oh, jetzt habe ich dich schockiert.«
    Telmaine holte tief Luft, so dick und parfümgeschwängert sie ihr auch vorkam. »Balthasar hat mir alles über Obsessionen und Zwänge erzählt. Ich höre nicht gern von dergleichen, aber das liegt daran … also, er meint, es liegt daran, dass ich zu viel Mitgefühl mit denjenigen habe, die sich selbst nicht kontrollieren können. Aber ich glaube, diese Erklärung macht mich besser als ich bin … es ist ziemlich schrecklich, was?«
    »Das ist es. Männer und Frauen verschwinden, und dann diese Dinge , die aus den Schattenländern kommen. Ich weiß gar nicht, warum wir nicht einfach das Grenzland verlassen, so wie es die Lichtgeborenen getan haben.«
    Eine tiefe Stimme hinter ihnen sagte sanft: »Und Sie würden das Land Ihrer Familie so leicht im Stich lassen, verehrte Sylvide, und auch anderen raten, es zu tun?«
    Silvide stieß einen kleinen Schrei aus, zur Hälfte im Ultraschallbereich, sodass die breite Gestalt des Barons erkennbar wurde, der aus der Tür zu Fürst Vladimers privatem Arbeitsraum trat. »Und bevor Sie mich noch einmal wegen meiner Manieren schelten, verehrte Telmaine«, sagte der Baron, »möchte ich einwenden, dass der Ehrverlust jetzt ausgeglichen sein dürfte.«
    Als er an ihnen vorbeigehen wollte, merkte

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