Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen

Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn

Titel: Nachtkuss - Howard, L: Nachtkuss - Burn Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Linda Howard
Vom Netzwerk:
krachte. Dabei ließ er das Tablett fallen, das mit einem ohrenbetäubenden Scheppern von dem Unglücksraben wegglitt und lärmend an einen großen künstlichen Ficus neben der Tür prallte.
    »Verzeihung«, blökte der Idiot und kam hastig wieder auf die Füße. Er schoss los, griff nach dem Tablett und wäre beinahe noch einmal gestolpert, wobei er sich an dem Pflanzentrog mit dem Ficus abzustützen versuchte
und ihn um ein Haar umgeworfen hätte. Er konnte den Baum noch festhalten, ließ aber dafür das Tablett gleich wieder fallen.
    »Verzeihung!«, fiepte er.
    »Herrgott noch mal!«, brüllte Larkin über den Krach hinweg. »Verschwinden Sie endlich!«
    »Ja, Sir. Verzeihung, Sir. Bitte entschuldigen Sie.« Der Junge hechtete nach dem Tablett, schnappte es und schaffte es, diesmal ohne zu stolpern, auf den Gang. Er hatte sich sogar so weit gefasst, dass er noch »Guten Appetit« wünschen konnte, bevor er die Tür zuzog.
    Nachdem die Tür ins Schloss gefallen war, blieb Larkin schwer keuchend stehen und wartete mit geschlossenen Augen ab, bis sich die Übelkeit wieder gelegt hatte. Dann starrte er hasserfüllt auf sein Essen. Appetit? Davon konnte keine Rede mehr sein.
    Draußen im Kabinengang hätte Matt am liebsten ein Lied gepfiffen. Manchmal ging es fast zu einfach.
     
    Weil an diesem Abend immer nur ein Teil der Passagiere für jeweils eine Stunde zum großen Wohltätigkeitsspiel ins Casino gelassen wurde, gab es Phasen, während derer sich niemand aus dem Team im Casino aufhielt, um Larkin im Auge zu behalten. Cael akzeptierte die Situation unter leisen Flüchen und richtete sich so gut wie möglich damit ein.
    Er und Jenner waren der ersten Gruppe zugeteilt. Der Abend begann damit, dass die Vorsitzende der Wohltätigkeitsorganisation, eine glitzernde und funkelnde Dame mit strahlend weißem Gebiss und ausladender Oberweite, Larkin als Gastgeber der Kreuzfahrt vorstellte und ihm ausführlich für alles dankte, was er getan hatte, bla bla bla. Cael merkte, wie Jenner aufhorchte, als Larkins Name
fiel, und verdrehte innerlich die Augen. Super. Jetzt wusste sie, wie die Zielperson hieß, und wenn sie sich auch nur beiläufig für Politik interessierte, würde sie den Namen wiedererkennen. Andererseits hatten sie damit rechnen müssen, dass sie den Namen irgendwann erfahren würde; darum war es im Grunde keine große Sache.
    Larkin trat an den Blackjack-Tisch, wo er eine Gewinnserie hinlegte, ohne dass er sich darüber zu freuen schien. Jenner sah ihm eine Weile zu und schlug dann selbst den Weg zum Blackjack-Tisch ein. Cael hakte sich bei ihr ein und lenkte sie unauffällig wieder weg. »Kommt überhaupt nicht in Frage«, murmelte er und führte sie stattdessen zu einem einarmigen Banditen.
    »Ich will aber nicht am Automaten spielen.«
    »Zu dumm. Du spielst jetzt Double Diamond und tust dabei so, als gäbe es für dich nichts Schöneres auf der Welt.« Er würde sie auf gar keinen Fall an einen Tisch mit Larkin lassen. Sie reagierte mit einem wütenden Blick, begann aber gehorsam die Knöpfe zu drücken und den Hebel zu ziehen, wobei sie ab und zu gewann, aber hauptsächlich verlor. Er behielt währenddessen Larkin im Auge.
    Larkin trat zwar als Gastgeber dieser Kreuzfahrt auf, aber für einen Gastgeber mischte er sich eher wenig unter seine Gäste. Wenn ihm jemand vorgestellt wurde, setzte er regelmäßig ein breites Lächeln auf, doch ansonsten schien er sich nicht für seine Gäste zu interessieren. Wenn die leise Herablassung, mit der er die anderen Passagiere beobachtete, etwas aussagte, dann konnte er seine Mitreisenden nicht besonders leiden, fand Cael.
    Das überraschte ihn, denn an dieser Kreuzfahrt nahmen einflussreiche Menschen mit einer Menge Geld im Rücken teil. Wenn Larkin sie allzu offensichtlich vor den Kopf stieß, würden sie vielleicht mit einigen anderen einflussreichen
Leuten in Washington reden, und er würde in hohem Bogen aus dem inneren Kreis der Macht fliegen. Wenn Larkin kein Vergnügen daran fand, mit auf eine Kreuzfahrt zu gehen, hätte er diese Aufgabe auch jemand anderem übertragen können, zum Beispiel einem anderen Miteigentümer. Warum sollte er zwei Wochen auf der Silver Mist ausharren, wenn er diese Kreuzfahrt so unerquicklich fand?
    Selbst das Reiseziel Hawaii und das mögliche Treffen mit den Nordkoreanern erklärten nicht, warum er diese Schiffsreise auf sich genommen hatte. Schließlich hätte er einfach einen Privatjet chartern, nach Hawaii fliegen und am

Weitere Kostenlose Bücher